Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat

Titel: Mr. T-Cup und der (grosse) Abstimmungsapparat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Longolius
Vom Netzwerk:
zwischen: 'Ob
uns das wichtig ist, das wissen Sie doch gar nicht.' und 'Ob denen
das wichtig ist, das weiss ich doch gar nicht.'
    Es ergab so keinen Sinn. Am Ende hat er sich diese glorreiche
Aufgabe selbst gestellt, als er im alten Haus war. Könnte doch
sein.
    Er denkt, gleich wird jemand mit ihm sprechen, und in
Wirklichkeit spricht er nur mit sich selbst. Doch im Prinzip
funktionierte es ja, diese Telepathie, da gab es keinen Zweifel.
Damals mit der Zahnpasta, da haben schliesslich alle das Selbe
gedacht. Und bestimmt ist das kein Zufall gewesen. Und die
Abstimmungsaufgaben bekommt ja auch immer jeder mit. Es war zum
Haare raufen. Leider waren gerade keine greifbar.
    Auch sich weiter Gedanken darüber zu machen, hatte keinen Sinn,
befand Mr. T-Cup – und schlief ein.
    Der Schlaf sollte allerdings nicht lange währen. Kurze Zeit
später donnerte die erste Maschine über seinen Kopf hinweg – das
Nachtflugverbot war zu Ende.
    Der hat sich vielleicht erschrocken. Weniger über das Flugzeug,
als über sich selbst. Darüber dass er so einfach am Flughafen
eingeschlafen war. Jetzt musste er so schnell wie möglich zum
Abstimmungsapparat.
    Wenn es tatsächlich stimmte, dass heute über eine Frage
entschieden würde, von der alle gerade erst gestern erfahren haben.
Da gibt es das befürchtete Chaos. Die Abgeordneten werden gar keine
Zeit gehabt haben, sich über ihr Abstimmungsverhalten zu
verständigen. Es würde bedeuten, dass vollkommen offen ist was am
Ende als Ergebnis herauskommt. Das wäre neu.
    Die
Gruppe
selbst ist es dann, die mit gezielten
Anschlägen auf die Sicherheit der Abstimmungen den angekündigten
Unmut über die Abstimmungsapparate herbeiführen würde.
    Nun gab es natürlich hier und da kleine Apparate, die entweder –
schon fast auf traditionelle Art und Weise – sich nicht von den
durch die Mehrheit der Abgeordneten ausgegebenen,
richtungsweisenden Abschätzungen beeinflussen liessen. Apparate,
welche die Abstimmungsergebnisse tatsächlich dem zufälligen
Zusammenspiel von unabhängigen Abgeordneten und direkt abstimmenden
Einwohnern überliessen. Doch so wurde weder die universelle
Vorfahrt für Fahrradfahrer eingeführt, noch das Verbot für
Privatpersonen, mit fremden Planeten zu handeln, bevor diese eines
Tages besiedelt werden konnten. Dazu war eine konspirative
Grundstimmung von Nöten. Doch es schien, als würde die heute
fehlen, nicht zu Stande kommen und der Abstimmung abhanden
sein.
    Die Frage heute wird also sein, ob die Aufgaben in Zukunft nur
noch per Gedankenverstärkung ausgegeben werden sollen. Und gerade
das sollte Mr. T-Cup verhindern. Eine Mammut-Aufgabe.
    T-Cup wusste immer noch nicht, wie er die Gedankenverstärker
entmachten wird. Wenn er wenigstens wüsste ob er darüber sprechen
dürfte. Es klang ja danach, als wenn die
Gruppe
es
tendenziell merkwürdig fand. Es tendenziell merkwürdig fand, dass
fast keiner der Abgeordneten vom grossen Abstimmungsapparat über
diese aus der Reihe tanzenden Stimmen sprach. Diese Stimmen nachdem
sie zum grossen Abstimmungsapparat berufen wurden.
    Wahrscheinlich könnte ein Telefonat mit Tine jetzt nicht
schaden. Aber zunächst hiess es, zum Apparat zu kommen und zu
schauen, ob es bei der Abstimmung die erwarteten Probleme geben
würde – und er sie lösen kann!

Kapitel 19 Sackgasse
    Nero fand es langsam verwunderlich, dass ihn niemand anhören
wollte. Die Wahrheit ist eben bei Zeiten zu hart. Wer sollte auch
jemandem zuhören wollen, wenn der augenscheinlich total
durchgeknallt und übergeschnappt ist.
    Nero wollte immer noch zum Abstimmungsapparat. Wie besoffen
forderte er sein Recht ein. Gleichzeitig keimten in seinem Inneren
Selbstvorwürfe. Schliesslich konnte er noch so sehr zur Macht
wollen: Seinen Wahn bekam er irgendwie unbewusst mit. Also, dass da
etwas nicht stimmen konnte.
    Doch man war ganz nett zu ihm, gab ihm Tee, etwas zu essen und
hoch potente Medikamente, damit er mal ein bisschen runterkam.
    Letztere hätten doch wohl in der Dosis für verrückte Pferde
verabreicht werden müssen. In einem unbeobachteten Moment ging Nero
kurz in den Hof und kletterte über die Mauer, die eigentlich
unüberwindlich sein sollte. Vielleicht war das eine Geste der
Nächstenliebe denjenigen die noch in der Lage dazu waren, die
Möglichkeit zu geben, auszubrechen. Und er war offensichtlich noch
in der Lage dazu.
    Nicht aber sich dabei adäquat zu kleiden. So ging er in seinem
grünen Schlafanzug über die Strassen. Er schlich um die Häuser,

Weitere Kostenlose Bücher