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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wissen, ob Stafford eingeladen ist.«
    »Das möchten wir alle wissen.«
    »Worauf tippst du?«
    »Dass er nicht eingeladen ist.«
    »Ein sicherer Tipp. Dabei haben sie sich als Kinder so gut verstanden. Sie hingen richtig aneinander, Bruder und Schwester. Schade. Oh, ich muss los. Bis morgen.«
    Durch die Glastür beobachtete Harry eine angeregte Unterhaltung zwischen Susan Tucker und Josiah. So angeregt, dass Susan anschließend die drei Stufen mit einem einzigen Satz hinaufsprang. Die Tür flog auf.
    »Na so was! Josiah hat mir gerade gesagt, du hättest Little Marilyns Hochzeitseinladungen.«
    »Ich hab nicht draufgesehen.«
    »Aber du wirst es tun, und zwar sofort.« Susan öffnete die Tür neben dem Schalter und kam nach hinten.
    »Die darfst du nicht anfassen.« Harry zog ihre Handschuhe aus, während Tucker freudig an Susan hochsprang, die sie umarmte und küsste. Mrs Murphy sah von ihrem Regal aus zu. Tucker trug ganz schön dick auf.
    »Braves Hündchen. Schönes Hündchen. Gib Küsschen.« Susan sah auf Harrys Hände. »Aber du kannst die Kuverts auch nicht anfassen, daher werde ich die nächsten fünfzehn Minuten deine Arbeit machen.«
    »Mach sie im Hinterzimmer, Susan. Wenn dich jemand sieht, sitzen wir beide in der Patsche. Stafford müsste bei den Eins-null-null-Postleitzahlen sein, ich glaube, westlich vom Central Park.«
    Auf dem Weg nach hinten rief Susan über die Schulter: »Wenn du dir nicht die Eastside von Manhattan leisten kannst, bleib, wo du bist.«
    »Die Westside ist heutzutage wirklich hübsch.«
    »Er ist nicht dabei. Ist das zu glauben?«, brüllte Susan aus dem Hinterzimmer.
    »Das war mir klar. Was hattest du erwartet?«
    Susan kam heraus und stellte den Karton unter den Schalter. »Ihr eigener Sohn. Irgendwann muss sie ihm doch verzeihen.«
    »Verzeihen kommt in Big Marilyn Sanburnes Wortschatz nicht vor, vor allem wenn eine solche Tat ihren gehobenen gesellschaftlichen Status beeinträchtigt.«
    »Wir leben nicht mehr in den Vierzigerjahren. Heutzutage heiraten Schwarze und Weiße, und die Rassentrennungsgesetze sind aufgehoben.«
    »Wie viele Mischehen gibt es in Crozet?«
    »Keine, aber ein paar in Albemarle County. Ich meine, das ist doch albern. Stafford ist jetzt sechs Jahre verheiratet, und Brenda ist eine hinreißende Frau. Und eine brave obendrein, glaube ich.«
    »Gehst du mit mir Mittag essen? Du bist die Einzige, die mir geblieben ist.«
    »Das kommt dir nur so vor, weil du im Augenblick überempfindlich bist. Mach, dass du hier rauskommst, bevor jemand anders zur Tür reinflitzt. Montags geht es immer zu wie im Irrenhaus.«
    »Okay, ich bin so weit. Mein Ersatzmann biegt gerade auf den Parkplatz.« Harry lächelte. Es war nett, dass der alte Dr. Larry Johnson das Postamt von zwölf bis eins besetzte, sodass sie eine Stunde Mittag machen konnte. Er half ihr auch, wenn sie während der Schalterstunden Besorgungen zu erledigen hatte. Sie brauchte ihn nur anzurufen.
    Dr. Johnson hielt ihnen allen die Tür auf.
    »Danke, Dr. Johnson. Wie geht’s Ihnen heute?« Harry wusste seine ritterliche Geste zu schätzen.
    »Sehr gut, danke.«
    »Schönen Tag, Herr Doktor«, sagte Susan, während Mrs Murphy und Tucker ihn mit einem Chor aus Geschnurre und Gejaule begrüßten.
    »Hallo, Susan. Schönen Tag, Mrs Murphy. Und dir auch, Tee Tucker.«
    Doktor Johnson tätschelte Harrys Gefährtinnen. »Wohin wollen die Damen?«
    »Bloß in die Pizzeria, ein Sandwich essen. Danke, dass Sie die Stellung halten.«
    »Ist mir ein Vergnügen, wie immer. Guten Appetit«, rief ihnen der alte Arzt nach.
    Harry, Susan, Mrs Murphy und Tucker schlenderten über das flirrende Trottoir. Die Hitze fühlte sich an wie eine dicke, feuchte Mauer. Sie winkten Market und Courtney Shiflett zu, die in ihrem Lebensmittelgeschäft arbeiteten. Pewter, Markets rundliche graue Katze, stellte im Ladenfenster schamlos ihre intimen Teile zur Schau. Als sie Mrs Murphy und Tucker sah, begrüßte sie sie. Die beiden riefen etwas zurück und gingen weiter.
    »Ich kann es nicht fassen, dass sie sich so gehen lässt«, flüsterte Mrs Murphy Tucker zu. »Die vielen Fleischhappen, mit denen Market sie füttert. Das Mädel kennt keine Beherrschung.«
    »Viel Bewegung kriegt sie auch nicht. Nicht so wie du.«
    Mrs Murphy ließ sich das Kompliment gefallen. Sie hatte ihre Figur bewahrt für den Fall, dass der richtige Kater daherkäme. Alle, einschließlich Tucker, glaubten, sie sei noch immer in ihren ersten Gatten Paddy

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