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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Tucker biss ihn in die Hand, die die Waffe hielt, und er sank schwankend auf den Tunnelboden, wo sein Knie auf eine Stahlschiene aufschlug. Ohne dass der Hund sein Handgelenk losließ, hob Josiah die Hand mit der Waffe und zielte auf Harry, die sich fallen ließ und zur Seite rollte. Mrs Murphy hing an seinem Rücken und schlug ihre Krallen mit aller Kraft hinein. Cooper gab präzise und mit geübter Beherrschung einen einzigen Schuss ab. Josiah ächzte, als die Kugel mit einem dumpfen Knall in seinen Rumpf drang. Er ballerte wild drauflos. Cooper schoss noch einmal. Zwischen die Augen. Er zuckte zusammen und war tot.
    »Tucker!« Harry rannte zu dem Hund, der verletzt war, aber mit dem Schwanz wedelte.
    Cooper nahm Mrs Murphy auf den Arm und ging zu Harry hinüber. Sie küsste die Katze, deren Fell noch gesträubt war. »Gut gemacht, Mrs Murphy.« Sie bückte sich, um Josiahs Puls zu fühlen. Dann ließ sie seinen Arm fallen wie ein verfaultes Stück Fleisch. »Harry, wenn die zwei ihn nicht aus dem Gleichgewicht gebracht hätten, hätte er eine von uns erwischt. Er hatte eine Schnellfeuerwaffe. Der Tunnel ist nicht besonders breit. Er war kein Dummkopf, außer dass er sich im Postamt verplappert hat.«
    Harry setzte sich auf die feuchte Erde, und Tucker leckte ihr die Tränen vom Gesicht. Mrs Murphy stellte sich auf die Hinterbeine und legte die Vorderpfoten an Harrys Hals. Harry rieb ihre Wange in Mrs Murphys weichem Fell.
    »Komisch, Cooper, ich hab nicht an mich gedacht. Ich hab an diese beiden gedacht. Wenn er Mrs Murphy oder Tucker etwas angetan hätte, ich wäre imstande gewesen, ihn mit meinen bloßen Händen zu töten. Mein Verstand war vollkommen ruhig und glasklar.«
    »Sie haben Mumm, Harry. Ich war bewaffnet. Sie haben Ihre Waffe rausgeworfen, um ihn reinzulegen.«
    »Sonst wäre er nicht reingekommen. Ich weiß nicht – vielleicht doch. Gott, es kommt mir vor wie ein Traum. So ein gerissener Schweinehund. Er hatte zwei Pistolen.«
    Cooper filzte die Leiche. »Und ein Stilett.«

 
46
     
    Erleichtert kehrte Mrs Hogendobber am Tag nach der Schießerei mit Josiah zurück. Für die Medien waren die heroische Posthalterin, ihre tapfere Katze und ihr mutiger Hund sowie die beherzte Officer Cooper, die im Feuerhagel so kühl geblieben war, ein gefundenes Fressen. Harry fand den Rummel fast so schlimm, wie im Tunnel in der Falle zu sitzen.
    Rick Shaw, der über das Gefecht mit Josiah genau informiert worden war, erwähnte in seinem Bericht mit keinem Wort, dass Josiah sich an Mim Sanburnes Arm Zutritt zu den Häusern der Reichen verschafft hatte. Natürlich wusste es ganz Crozet, und Mims reiche Freundinnen wussten es auch, aber wenigstens dieses Detail wurde nicht in großer Aufmachung überall in Amerika verbreitet. Big Jim freute sich insgeheim, dass der Snobismus seiner Frau zum Verhängnis geworden war, und er war heilfroh, Josiah los zu sein.
    Pewter beneidete ihre Freundinnen schrecklich und fraß doppelt so viel wie sonst, als Entschädigung dafür, dass ihr der Ruhm verwehrt war.
    Fair und Boom Boom traten nun gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. Noch wurden keine Versprechungen gemacht. Sie kämpften darum, mitten in dem glühend heißen Klatsch über sie Boden unter den Füßen zu bekommen. Harry wurde von der harten Ehefrau, die ihren Mann hinausgeworfen hatte, zum unschuldigen Opfer – nach der öffentlichen, nicht nach Harrys eigener Meinung.
    Susan bewog Harry, es zur Entspannung einmal mit Golf zu versuchen. Harry war nicht sicher, dass es sie entspannte, aber sie wurde ganz besessen davon.
    Little Marilyn und Mim versöhnten sich bis zu einem gewissen Grade. Mim besaß genug Verstand, um zu wissen, dass sie ihre Tochter nie wieder beherrschen würde.
    Rob brachte pünktlich die Post und holte sie ebenso pünktlich ab. Harry las weiterhin die Postkarten. Lindsay Astrove kehrte aus Europa zurück und bedauerte, das Drama verpasst zu haben. Jim Sanburne und der Stadtrat von Crozet beschlossen, aus dem Skandal Geld zu schlagen. Sie boten Tunneltouren an. Die Touristen fuhren in Handkarren hinauf. Eine hübsche Broschüre über das Leben von Claudius Crozet wurde gedruckt und für zwölf Dollar fünfzig verkauft.
    Das Leben wurde wieder normal, was immer das war.
    Crozet war ein unvollkommener Winkel in der Welt, mit seltenen Momenten der Vollkommenheit. Harry, Mrs Murphy und Tucker wurden an einem klaren Tag im September Zeugen eines solchen.
    Harry blickte aus dem Fenster des Postamts und

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