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Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist

Titel: Mrs Murphy 01: Schade, dass du nicht tot bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Stempeln aus und landete mit einem prachtvollen Satz auf dem Regal, wo sie die Handschuhe herunterstieß.
    »Die Katze hat Ihre Handschuhe auf den Boden geworfen.«
    Harry drehte sich um, als die Handschuhe herunterklatschten.
    »Na so was. Sie muss verstehen, was wir sagen.« Harry lächelte, dann folgte sie Big Marilyn nach draußen zu ihrem graublauen Volvo.
    »Manchmal frage ich mich, warum ich mich mit ihr abgebe«, klagte Mrs Murphy.
    »Fang bloß nicht wieder damit an. Ohne Harry wärst du verloren.«
    »Sie ist gutherzig, das geb ich ja zu, aber herrje, sie ist so begriffsstutzig.«
    »Das sind sie alle«, pflichtete Tucker bei.
    Harry und Mim kehrten mit zwei Pappkartons voller beigefarbener Einladungen zurück.
    »Na, Harry, Sie werden vor allen anderen wissen, wer eingeladen ist und wer nicht.«
    »So geht es mir meistens.«
    »Sie sind natürlich eingeladen, trotz Ihres gegenwärtigen, hm, Problems. Little Marilyn hängt so an Ihnen.«
    Little Marilyn tat nichts dergleichen, aber niemand getraute sich, Harry nicht einzuladen, weil das unhöflich wäre. Sie kannte tatsächlich jede Gästeliste in der Stadt, und weil sie alles und jeden kannte, war es klug, sich mit Harry gutzustellen. Big Marilyn sah in ihr eine »Quelle«.
    »Alle sind nach Postleitzahlen geordnet und gebündelt.« Mim klopfte auf den Schalter. »Und fassen Sie sie nicht ohne Handschuhe an, Harry. Die Farbe kriegen Sie nie von den Fingern runter.«
    »In Ordnung.«
    »Dann überlass ich sie jetzt Ihnen.«
    Kaum hatte sie Harry von ihrer Anwesenheit befreit, als Josiah DeWitt erschien, der kurz an seinen Hut tippte und einen Moment draußen mit Mim plauderte. Er trug eine weiße Hose, ein weißes Hemd und auf dem Kopf einen flotten Strohhut, und er schenkte der Posthalterin ein breites Lächeln.
    »Ich hab schon wieder ein Rendezvous mit der hochwohlgeborenen Mrs Sanburne. Tee im Klub.« Seine Augen zwinkerten. »Ich hab nichts dagegen, dass sie klatscht. Ich hab was dagegen, dass sie es so ungeschickt tut.«
    »Josiah -« Harry wusste nie, was er als Nächstes sagen würde. Sie schlug ihm auf die Finger, als er in einen der Kartons mit den Hochzeitseinladungen langte. »Das ist jetzt Staatseigentum.«
    »Der Staat ist der beste, der sich am wenigsten in das Leben seiner Bürger einmischt. Dieser hier steckt seine Nase überall rein, wirklich überall. Beängstigend. Die wollen uns sogar vorschreiben, was wir im Bett zu tun haben.« Er grinste. »Ah, ich vergesse, dass du in dieser Hinsicht einen Heiligenschein trägst, seit du in Scheidung lebst. Du willst dich in dem Verfahren natürlich nicht dem Vorwurf des Ehebruchs aussetzen, daher nehme ich an, dass du dich notgedrungen in Tugend übst.«
    »Und aus Mangel an Gelegenheit.«
    »Nicht verzweifeln, Harry, nicht verzweifeln. Die zehn Jahre Ehe haben dir jedenfalls einen großartigen Spitznamen eingebracht … obwohl natürlich jetzt Mary zu dir passt, wegen des Heiligenscheins.«
    »Manchmal bist du unausstehlich.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Josiah blätterte seine Post durch und stöhnte: »Ned hat mich mit einer Rechnung beehrt. Rechtsanwälte nehmen sich wirklich von allem ihr Teil.«
    »Kelly Craycroft nennt dich Schimmelpfennig.« Harry hatte Josiah gern, weil sie ihn aufziehen konnte. Mit manchen Leuten konnte man das, mit anderen nicht. »Möchtest du nicht wissen, warum er dich Schimmelpfennig nennt?«
    »Das weiß ich schon. Er sagt, ich habe den allerersten selbst verdienten Pfennig aufbewahrt, und der schimmele in meinem Portemonnaie vor sich hin. Meine Version ist, dass ich das Kapital – das Resultat des Geschäftemachens – achte, während andere es verschwenden, insbesondere Kelly Craycroft. Denk doch mal, wie viele Straßenbauunternehmer kennst du, die einen Ferrari Mondial fahren? Und das ausgerechnet hier.« Er schüttelte den Kopf.
    Harry musste zugeben, dass es angeberisch war, einen Ferrari zu besitzen und ihn dann auch noch zu fahren. So etwas tat man in Großstädten, um Fremde zu beeindrucken. »Er hat das Geld – ich finde, er kann es ausgeben, wie es ihm passt.«
    »Einen armen Bauunternehmer gibt es vermutlich nicht, also hast du recht. Trotzdem«, er senkte die Stimme, »so was unerhört Protziges. Jim Sanburne fährt wenigstens einen Kombi.« Er schlug sich geistesabwesend mit seiner Post auf den Oberschenkel. »Du wirst mir natürlich sagen, wer zur Hochzeit unserer kindlichen Marilyn eingeladen ist und wer nicht. Vor allem möchte ich

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