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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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höchst unterhaltsam«, ergänzte Harry.
    »Und was ist mit den Flöhen?« Mrs Hogendobber war interessierter, als sie zugeben wollte.
    »Gegen die sind Sie auch ohne Hund nicht gefeit«, antwortete Harry.
    »Ich habe keine Flöhe.«
    »Miranda, bei warmem Wetter kriegen alle Flöhe«, klärte Market sie auf.
    »Sie vielleicht. Aber wenn ich ein Lebensmittelgeschäft hätte, würde ich dafür sorgen, dass es im Umkreis von fünfzig Metern keinen einzigen Floh gibt.« Mrs Hogendobber schürzte die Lippen, die in matt glänzendem Rot geschminkt waren, passend zu ihrem Faltenrock. »Und ich würde öfter Sonderangebote machen.«
    »Hören Sie mal, Miranda.« Market, der dies schon bis zum Überdruss gehört hatte, setzte zu einer leidenschaftlichen Verteidigung seiner Preispolitik an.
    Eine unbekannte Stimme unterbrach diese sinnlose Debatte: »Ist jemand da?«
    »Wer ist denn das?« Mrs Hogendobbers Augenbrauen wölbten sich aufwärts.
    Harry und Susan zuckten die Achseln. Miranda marschierte ins Postamt. Da ihr verstorbener Ehemann George über vierzig Jahre lang Posthalter gewesen war, hatte sie das Gefühl, tun zu können, was ihr passte. Harry heftete sich an ihre Fersen, Susan und Market bildeten die Nachhut. Die Tiere, die das Huhn inzwischen vertilgt hatten, flitzten hinein.
    Auf der anderen Seite des Schalters stand der bestaussehende Mann, den Mrs Hogendobber seit Clark Gable gesichtet hatte. Susan und Harry hätten vielleicht ein jüngeres Männlichkeitsidol erkoren, aber welchen Jahrgang man auch zum Vergleich heranzog, dieser Typ war phänomenal. Sanfte, haselnussbraune Augen erstrahlten in einem markanten Gesicht, das rau war und doch empfindsam, und sein lockiges braunes Haar war perfekt geschnitten. Seine Hände waren kräftig. Ja, er vermittelte insgesamt einen Eindruck von Kraft und Stärke. Über gut sitzenden Jeans trug er einen wassermelonengrünen Pullover, aus dessen hochgeschobenen Ärmeln sonnengebräunte, muskulöse Unterarme hervorsahen.
    Einen Moment lang sagte niemand ein Wort. Aber schnell durchbrach Miranda die Stille. »Miranda Hogendobber.« Sie streckte die Hand aus.
    »Blair Bainbridge. Aber bitte, nennen Sie mich Blair.«
    Miranda hatte jetzt Oberwasser und konnte die anderen vorstellen. »Das ist unsere Posthalterin Mary Minor Haristeen. Susan Tucker, Ehefrau von Ned Tucker, einem sehr guten Anwalt, falls Sie mal einen brauchen sollten, und Market Shiflett, dem der Laden nebenan gehört, was sehr bequem ist und wo es die sündhaften Dove-Riegel gibt.«
    »He, he, und was ist mit uns?«, tönte es im Chor von unten.
    Harry hob Mrs Murphy hoch. »Das ist Mrs Murphy, das ist Tee Tucker, und das graue Kätzchen ist Pewter, Markets unschätzbare Gehilfin, obwohl sie oft hier drüben ist und die Post abholt.«
    Blair lächelte und schüttelte Mrs Murphy die Pfote, worüber Harry entzückt war. Mrs Murphy hatte nichts dagegen. Dann bückte sich der Traum von einem Mann und tätschelte Pewter den Kopf. Tucker hielt ihm die Pfote hin, und Blair schüttelte sie.
    »Sehr erfreut, dich kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Tucker.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte Harry, während die anderen sich erwartungsvoll vorbeugten.
    »Ja. Ich hätte gern ein Postfach, wenn eins frei ist.«
    »Ich hab einige. Möchten Sie lieber eine gerade Zahl oder eine ungerade?« Harry lächelte. Sie konnte bezaubernd sein, wenn sie lächelte. Sie gehörte zu den Frauen, die hübsch waren, ohne dass sie viel dafür tun mussten. Man bekam, was man sah.
    »Gerade.«
    »Wie wär’s mit vierundvierzig? Oder mit dreizehn – ich hätte fast vergessen, dass die Dreizehn noch frei ist.«
    »Nehmen Sie bloß nicht die Dreizehn.« Miranda schüttelte den Kopf. »Bringt Unglück.«
    »Dann vierundvierzig.«
    »Vierunddreißig fünfundneunzig bitte.« Harry füllte den Postfachschein aus und stempelte ihn mit dunkelroter Farbe.
    Blair händigte ihr einen Scheck aus und sie ihm den Schlüssel.
    »Gibt es auch eine Mrs Bainbridge?«, fragte Mrs Hogendobber unverblümt. »Der Name kommt mir so bekannt vor.«
    Market verdrehte die Augen gen Himmel.
    »Nein, ich hatte noch nicht das Glück, die richtige Frau zu finden, mit der –«
    »Harry ist ledig, müssen Sie wissen. Geschieden, besser gesagt.« Mrs Hogendobber nickte zu Harry hinüber.
    In diesem Augenblick hätten ihr Harry und Susan am liebsten die Kehle aufgeschlitzt.
    »Mrs Hogendobber, Mr Bainbridge muss bei seinem ersten Besuch im Postamt wirklich

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