Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
ihre gruseligsten Horrorfilme zurückzuhalten, bis sich die Aufregung gelegt habe.
    »Mr Hall, dazu bin ich nicht befugt, aber Sie als prominenter Bürger könnten das veranlassen, oder Ihre Frau. Auf Sie hören die Leute.«
    »Dann mach ich’s«, versprach Taxi Hall.
    Cynthia brauchte über eine Stunde, um alle Leute vom Schauplatz zu entfernen. Endlich hatten Cynthia und Rick einen Moment für sich.
    »Schlimmer, als ich dachte.« Rick schlug sich nervös auf die Schenkel.
    »Tja, ich hatte gedacht, dass wir den Kopf irgendwo im Wald finden würden, wenn überhaupt. Dass irgendwer irgendwie darüber stolpern würde.«
    »Wissen Sie, womit wir es hier zu tun haben, Coop?« Rick atmete die kühle Nachtluft ein. »Wir haben es mit einem Mörder zu tun, der einen ziemlich kranken Humor hat.«

 
22
     
    Feuerschein wirft Schatten an die Wände, die man je nach Stimmung als freundliche Gestalten oder als missgebildete Ungeheuer empfindet. Susan, Harry und Blair saßen an Harrys Kamin. Die besten Freundinnen hatten entschieden, dass Blair ein bisschen Gesellschaft brauchte, bevor er in sein leeres Haus zurückkehrte.
    Das Erntefest hatte alle aus der Fassung gebracht, und als Harry ihre Haustür aufmachte, wartete eine weitere Überraschung auf sie. Aus Wut, weil sie zu Hause bleiben musste, hatte Tucker Harrys Lieblingspantoffeln zerfetzt. Mrs Murphy hatte ihr davon abgeraten, aber wenn Tucker wütend war, war sie nicht zur Räson zu bringen. Zur Strafe wurde der Hund in der Küche eingesperrt, während die Erwachsenen sich im Wohnzimmer unterhielten. Zu allem Unglück durfte Mrs Murphy mit ins Wohnzimmer. Tucker legte den Kopf zwischen die Pfoten und jaulte.
    »Komm schon, Harry, lass sie rein«, bat Susan.
    »Du hast leicht reden – es waren ja nicht deine Pantoffeln.«
    »Du hättest Tucker lieber mitnehmen sollen. Sie findet mehr Hinweise als alle anderen.« Susan warf einen Blick auf die wachsame Mrs Murphy, die auf Harrys Sessel hockte. »Mrs Murphy natürlich auch.«
    Harry besann sich auf ihre Pflichten als Gastgeberin. »Hat jemand Hunger?«
    »Nein.« Blair schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht«, erklärte Susan. »Sie Ärmster.« Sie deutete auf Blair. »Sie ziehen hierher, um Frieden und Ruhe zu finden, und alles dreht sich um einen Mord.«
    Die Muskeln in Blairs hübschem Gesicht strafften sich. »Der menschlichen Natur kann man nicht entfliehen. Erinnern Sie sich an die Männer von der Bounty, die auf der Insel Pitcairn ausgesetzt wurden?«
    »Ich erinnere mich an den wunderbaren Film mit Charles Laughton als Captain Bligh«, sagte Susan.
    »Im wirklichen Leben haben sich die Engländer, die damals im Paradies strandeten, bald ihre eigene Variante der Hölle geschaffen. Das Übel war in ihnen. Die Eingeborenen – es waren hauptsächlich Frauen, weil die Weißen die Männer getötet hatten – schlitzten den Engländern mitten in der Nacht, als sie schliefen, die Kehlen auf. Das glauben jedenfalls die Historiker. Kein Mensch weiß, wie die Meuterer wirklich starben, man weiß nur, dass Jahre später, als ein europäisches Schiff vorbeikam, die zivilisiertem Männer verschwunden waren.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Crozet eine kleinere Ausgabe von Manhattan ist?« Harry beugte sich vor und stocherte mit dem Kaminbesteck aus Messing, das sie von ihren Eltern geerbt hatte, im Feuer.
    »Big Marilyn als Brooke Astor.« Dann fügte Susan hinzu: »Brooke Astor ist wirklich eine große Dame. Mim tut nur so.«
    »Alles in allem geht es in Crozet friedlicher zu als in Manhattan, aber unsere Fehler zeigen sich, wo immer wir auch sein mögen – in kleinerem Maßstab. Leidenschaften sind Leidenschaften, egal, in welchem Jahrhundert und an welchem Ort.« Blair starrte ins Feuer.
    »Stimmt.« Harry kuschelte sich wieder in ihren Sessel. »Hat Little Marilyn nicht gesagt, sie hätte das Gesicht wiedererkannt?« Bei der Erinnerung an den Kopf wurde Harry schlecht.
    »Ein Landstreicher, den sie an den Gleisen entlanggehen sah, als sie im Postamt war.« Blair fügte hinzu: »Ich kann mich auch dunkel an ihn erinnern. Er hatte alte Jeans an und eine Baseballjacke. Ich hab nicht weiter auf ihn geachtet. Haben Sie ihn gesehen?«
    Harry nickte. »Die METS-Jacke ist mir aufgefallen. Das ist aber auch schon alles. Na ja, auch wenn die Leichenteile zu dem Kerl gehören, wissen wir immer noch nicht, wer er ist.«
    »Ein Student an der Uni von Virginia?«
    »Gott, Susan, das will ich nicht hoffen.« Harry gestattete Mrs

Weitere Kostenlose Bücher