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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Murphy, sich auf ihrem Schoß niederzulassen.
    »Zu alt.« Blair faltete die Hände.
    »Ist ein bisschen schwer zu schätzen.« Auch Susan hatte den grausigen Anblick vor Augen.
    »Meine Damen, ich denke, ich geh nach Hause. Ich bin fix und fertig, und es ist mir peinlich, dass ich in Ohnmacht gefallen bin. Die Sache hat mich ziemlich mitgenommen.«
    Harry begleitete ihn zur Tür und sagte ihm Gute Nacht. Als sie zu Susan zurückkam, hatte Mrs Murphy den Sessel mit Beschlag belegt. Sie hob die protestierende Katze hoch und setzte sich wieder hin.
    »Blair war heute Abend reserviert«, bemerkte Susan. »Muss ein schöner Schock für ihn gewesen sein. Er hat kein einziges Möbelstück im Haus, er kennt keinen von uns, und dann werden auf seinem Grund und Boden Leichenteile gefunden. Und jetzt das. Aus der Traum vom idyllischen Landleben.«
    »Das einzig Gute heute Abend war der Anblick, wie Boom Boom ohnmächtig wurde.«
    »Du bist gemein«, sagte Susan lachend.
    »Du musst zugeben, es war komisch.«
    »Ein bisschen. Fair hatte das Vergnügen, sie wiederzubeleben, in ihrer voluminösen Handtasche nach Beruhigungspillen zu wühlen und sie dann nach Hause zu bringen. Wenn sie zu zickig wird, könnte er ihr eine Ace-Spritze verpassen.«
    Der Gedanke, dass Boom Boom mit einem Pferde-Tranquilizer ruhiggestellt würde, amüsierte Susan. »Ich würde sagen, Boom Boom ist nicht leicht zu halten«, sagte sie. Dieser Pferdeausdruck war durchaus angemessen, denn Boom Boom war alles andere als leicht zu halten.
    »Wir müssen jetzt wohl über irgendwas lachen. Die ganze Sache ist so makaber, was bleibt uns sonst übrig?« Harry kraulte Mrs Murphy hinter den Ohren.
    »Ich weiß nicht.«
    »Hast du Angst?«
    »Und du?«
    »Ich hab dich zuerst gefragt.«
    »Nicht um mich«, antwortete Susan.
    »Ich auch nicht, weil ich nicht glaube, dass der Mord was mit mir zu tun hat, aber wenn ich nun hineingezogen werde? Der Mörder hätte die Teile ja auch auf meinem Friedhof vergraben können.«
    »Ich glaube, uns passiert nichts, wenn wir ihm nicht im Weg sind«, sagte Susan.
    »Aber was heißt ›im Weg‹? Und warum das alles?«
    Mrs Murphy schlug ein Auge auf und sagte: »Liebe oder Geld.«

 
23
     
    Der Sonntag dämmerte eisig, aber klar herauf. Die Temperatur würde vielleicht auf zehn Grad klettern, aber kaum darüber. Harry liebte die Sonntage. Sie konnte von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ohne Unterbrechung arbeiten. Für heute hatte sie sich vorgenommen, die Pferdeboxen auszumisten, Kalk aufzubringen und dann die Seiten mit Holzspänen aufzuschütten. Körperliche Arbeit hielt ihren Geist wach. In der Scheune schob sie eine Entspannungskassette in die Stereoanlage und machte sich daran, die Schubkarre zu beladen. Der Düngerstreuer hatte seinen Standplatz unterhalb einer kleinen Erdaufschüttung. So konnte Harry die Schubkarre auf die Aufschüttung schieben und den Inhalt in den Streuwagen kippen. Sie und ihr Vater hatten die Rampe Ende der Sechzigerjahre gebaut. Harry war damals zwölf gewesen. Sie hatte so hart und so eifrig gearbeitet, dass ihr Vater ihr zur Belohnung eine maßgeschneiderte Cowboyüberhose kaufte. Die Rampe hatte all die Jahre überstanden, und die Erinnerung an die Hose hatte ebenso lange gehalten.
    Harrys Eltern waren beide der Meinung gewesen, dass müßige Hände Teufelswerk verrichteten. Getreu ihrer Erziehung konnte Harry nicht stillsitzen. Am glücklichsten war sie, wenn sie arbeitete, und mit Arbeit kurierte sie fast alle Krankheiten. Nach der Scheidung hatte sie oft nicht schlafen können und manchmal sechzehn bis achtzehn Stunden am Tag gearbeitet. Der Farm war dieser Eifer anzusehen. Harry auch. Ihr Gewicht sank auf fünfzig Kilo, zu wenig für eine Frau von fast eins siebzig. Am Ende hatten Susan und Mrs Hogendobber sie mit einem Trick zum Arzt gelotst. Hayden McIntire, der vorgewarnt war, hatte die Tür zu seinem Sprechzimmer fest zugemacht, als sie Harry hineinbugsierten. Eine B 12 -Injektion und eine gehörige Standpauke überzeugten sie, dass es besser für sie sei, mehr zu essen. Hayden verschrieb ihr außerdem ein leichtes Beruhigungsmittel, damit sie schlafen konnte. Sie nahm es eine Woche lang, dann warf sie es weg. Harry hasste Medikamente jeder Art, aber ihr Körper nahm Schlaf und Nahrung wieder auf, Haydens Kur hatte also ihren Zweck erfüllt, so oder so.
    Der Kreislauf der Jahreszeiten, der sich wiederholende Rhythmus von Pflanzen, Jäten, Ernten und winterlichen Reparaturen machte es

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