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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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ihr Glas; die anderen Damen und Kimball taten es ihr nach oder klopften mit ihren Löffeln an die Cartier-Porzellantassen.
    »Aber das war doch ein Kinderspiel.« Mim freute sich über die Anerkennung. Für sie mochte es ein Kinderspiel gewesen sein, aber die Köchin hatte es fast umgebracht. Es war natürlich auch für Mim kein Kinderspiel, aber indem sie ihre Leistung herunterspielte, mehrte sie ihren sagenhaften Ruf. Sie wusste, nicht eine Dame hier im Raum hätte ein solches Mittagessen zustande gebracht, schon gar nicht in letzter Minute.
    »Ansley ist ganz apathisch vor Kummer.« Port, eine von Mims guten Freundinnen, hielt inne, als das Mädchen ihr einen Kognak von der Farbe dunklen Topases reichte.
    »Ist das wahr?« Ellie Wood beugte sich vor. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie Wesley so gernhatte. Ich dachte, sie hätten sich die meiste Zeit in der Wolle gehabt.«
    »Hatten sie auch«, bestätigte Port forsch. »Sie ist apathisch vor Kummer, weil sie zu Hause bleiben musste. Ich musste ihr schwören, dass ich sie gleich anrufe, wenn wir hier fertig sind, und ihr alles berichte, auch was wir anhatten.«
    »Ach du liebe Zeit«, stieß Harry freimütig hervor.
    Miranda kam ihr zu Hilfe. »Sie haben Ihre Jugend, Harry, und Jugend braucht keinen Schmuck.« Harry machte sich nichts aus Mode. Wenn sie eine wichtige Verabredung hatte, zwängten Susan und Miranda sie in ein angemessenes Outfit. Wenn Harry meinte, sich schick machen zu müssen, bügelte sie eine Falte in ihre Levi’s 501.
    »Ich weiß nicht«, frotzelte Susan über ihre ehemalige Schulkameradin. »Wir sind über dreißig.«
    »Babys.« Port zog einen Schuh aus.
    Mim funkelte ihre Tochter an. »Wird Zeit, welche zu kriegen.« Little Marilyn ignorierte diese Bemerkung ihrer Mutter.
    Kimball rieb sich die Hände. »Meine Damen, wieder einmal stehen wir in Mrs Sanburnes Schuld. Ich glaube, sie ist der Klebstoff, der uns zusammenhält. Ich wusste, dass wir ohne ihre führende Rolle in der Gemeinde mit der Mulberry Road nicht weitermachen konnten.«
    »Hört, hört.« Es wurde erneut angestoßen und mit Teelöffeln an Tassen geklopft.
    Kimball fuhr fort: »Ich weiß nicht genau, was Mim Ihnen erzählt hat. Ich habe sie angerufen, weil ich mal wieder ihren klugen Rat brauchte, und sie hat mich mit Ihnen zusammengeführt. Ich muss Sie um Nachsicht bitten, wenn ich die Fakten rekapituliere. In der Hütte Nummer vier wurde die Leiche eines Mannes gefunden, der mit dem Gesicht nach unten lag. Die Hinterseite seines Schädels zeugte von einem gewaltigen Schlag mit einem schweren, scharfen Gegenstand, ähnlich wie eine Axt, aber vermutlich war es keine Axt, denn sonst wäre der Knochen anders zerschmettert gewesen – das glaubt jedenfalls Sheriff Shaw. Das Opfer trug teure Kleidung, einen breiten goldenen Ring, und seine Taschen waren voll Geld. Ich habe die Münzen gezählt, der Mann hatte ungefähr fünfzig Dollar in den Taschen. Das wären nach dem heutigen Geldwert etwa fünfhundert gewesen. Die Überreste befinden sich jetzt in Washington. Wir werden die Zeit seines Todes erfahren, sein Alter, seine Rasse und möglicherweise auch etwas über seinen Gesundheitszustand. Es ist erstaunlich, was man heutzutage alles feststellen kann. Man hat ihn unterhalb der Feuerstelle gefunden – gut einen halben Meter tiefer. Und das ist alles, was wir wissen. Ach ja, die Hütte wurde von Medley Orion bewohnt, einer Frau von Anfang zwanzig. Ihr genaues Geburtsjahr ist nicht bekannt. Erstmals ist sie als Kind erwähnt, wir können daher nur Mutmaßungen anstellen. Aber sie war jung. Eine Näherin. Jetzt möchte ich, dass Sie sich im Geiste zurückversetzen in das Jahr 1803, denn da wurde unser Opfer getötet. Oder kurz danach. Die jüngste Münze in seiner Tasche ist von 1803. Was ist vorgefallen?«
    Diese nüchterne Frage erzeugte tiefstes Schweigen.
    Lucinda sprach als Erste. »Kimball, wir haben nicht gewusst, dass ein Mann ermordet wurde. In der Zeitung stand nur, dass man ein Skelett ausgegraben hat. Ich bin ganz erschüttert. Ich meine, die Leute haben herumgerätselt, aber …«
    »Er wurde durch einen gewaltigen Schlag auf den Kopf getötet.« Kimball richtete seinen Blick auf Lucinda. »Natürlich wollte und will Oliver nicht bestätigen, dass die Person ermordet wurde, bevor der Bericht aus Washington vorliegt. So bleibt uns in Monticello noch ein wenig Zeit, uns seelisch vorzubereiten.«
    »Verstehe.« Lucinda stützte ihr Kinn in die Hand. Sie war Ende vierzig

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