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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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und eher ansehnlich als schön, eher stattlich als liebreizend.
    Ellie Wood, ein logisch denkender Mensch, überlegte laut: »Wenn ihm ein so fester Schlag zugefügt wurde, muss die betreffende Person stark gewesen sein. Ist die Kopfverletzung vorne oder hinten?«
    »Hinten«, antwortete Kimball.
    »Dann wollte der Täter keinen Kampf. Und keinen Lärm.« Ellie Wood hatte die Möglichkeiten rasch erfasst.
    »Könnte es sein, dass Medleys Liebhaber den Mann getötet hat?«, fragte Port. »Wissen Sie, ob sie einen Liebhaber hatte?«
    »Nein. Ich weiß aber, dass sie im August 1803 ein Kind zur Welt brachte. Das muss aber nicht heißen, dass sie einen Liebhaber hatte, jedenfalls nicht das, was wir heute darunter verstehen.« Kimball verschränkte die Arme.
    »Sie glauben doch wohl nicht, dass Thomas Jefferson sich da in den Stammbaum geschlichen hat?« Lucinda war schockiert.
    »Nein, nein.« Kimball griff nach dem Kognak. »Er war sehr darauf bedacht, Familien nicht auseinanderzureißen, aber ich habe keinerlei Aufzeichnungen gefunden, die darauf schließen lassen, dass Medley einen festen Partner hatte.«
    »Hat sie noch mehr Kinder geboren?«, mischte sich jetzt auch Little Marilyn in das Gespräch ein.
    »Anscheinend nicht«, sagte er.
    »Höchst seltsam.« Susans Gesicht drückte Ratlosigkeit aus. »Empfängnisverhütung gab es damals so gut wie überhaupt nicht.«
    »Schafsblasen. Ein Vorläufer des Kondoms.« Kimball nahm noch einen Schluck Kognak, den besten, den er je getrunken hatte. »Aber dass ein Sklave an so etwas Raffiniertes herankam, ist undenkbar.«
    »Wer sagt, dass ihr Partner ein Sklave war?«, fragte Harry provozierend.
    Mim, die nicht rückständig erscheinen wollte, nahm den Faden sofort auf. »War sie schön, Kimball? Wenn ja, dann könnte sie mit Partnern zusammengekommen sein, die problemlos an Schafsblasen herankamen.«
    »Ja, nach den wenigen Aufzeichnungen, die ich finden konnte, war sie schön.«
    Lucinda machte ein finsteres Gesicht. »Ach, ich hoffe, das alles geht einfach an uns vorüber. Ich habe das Gefühl, wir stechen da in ein Wespennest.«
    »Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr.« Mim blieb fest. »Wir haben diese Dinge jahrhundertelang unter den Teppich gekehrt. Nicht, dass ich Spaß an dieser Entwicklung habe, aber Rassenmischung könnte ein Motiv für einen Mord gewesen sein.«
    »Ich glaube nicht, dass eine schwarze Frau einen Mann umgebracht hätte, bloß weil er weiß war«, sagte Ellie Wood. »Aber vielleicht hatte sie einen schwarzen Liebhaber, der den Mord aus Eifersucht begangen hat.«
    »Und wenn Medley es selbst war?« Vor lauter Aufregung hob Kimball die Stimme. »Was könnte eine Sklavin dazu getrieben haben, einen weißen Mann zu töten? Was treibt eine Frau, von welcher Hautfarbe auch immer, dazu, einen Mann zu töten? Ich denke, das wissen Sie alle viel besser als ich.«
    Von seinem Überschwang angesteckt, sprang Port auf. »Liebe. Die Liebe kann alle verrückt machen.«
    »Okay, nehmen wir mal an, sie hat das Opfer geliebt. Obwohl ich nicht denke, dass viele Sklavinnen die weißen Männer geliebt haben, die sich in ihre Hütten schlichen.« Harry kam in Fahrt: »Auch wenn sie außer sich gewesen wäre, hätte sie ihn getötet, weil er sie sitzen lassen wollte? Das kann ich mir nicht vorstellen. Weiße Männer ließen schwarze Frauen jeden Morgen sitzen. Sie kehrten ihnen einfach den Rücken, und schwups, weg waren sie. Wäre sie nicht daran gewöhnt gewesen? Hätte eine ältere Sklavin sie nicht darauf vorbereitet, etwa mit Worten wie ›Das ist dein Los‹?«
    Miranda runzelte die Stirn. »Vermutlich hätte sie gesagt: ›Das ist dein Kreuz, das du tragen musst.‹«
    Lucinda war zwar wegen Samsons Untreue völlig durcheinander – sie kam der Wahrheit immer dichter auf die Spur –, aber im Verlauf des Nachmittags wurde ihr klar, dass es für sie wenigstens einen Ausweg aus dem Unglück gab. Sie konnte einfach zur Tür hinausgehen. Medley Orion hatte das nicht gekonnt. »Vielleicht hat er sie an einem empfindlichen Punkt getroffen und gedemütigt, und da ist sie ausgerastet.«
    »Nicht gedemütigt, bedroht.« Susans Augen leuchteten auf. »Sie war eine Sklavin. Sie hatte gelernt, ihre Gefühle zu verbergen. Tun wir das nicht alle, meine Damen?« Der Gedanke ergriff wie eine Welle von allen Besitz. »Wer immer der Mann war, er hatte sie in der Hand. Er war im Begriff, ihr oder jemandem, den sie liebte, etwas Furchtbares anzutun, und sie hat sich gewehrt. Mein

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