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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Mim reichte Miranda das Eisen.
    »Die Form dieses Eisens war geeignet zum Bügeln von Spitzen und all dem verspielten Firlefanz, den man damals trug.«
    »Darf ich mir das Eisen borgen, um es Rick zu zeigen? Wenn er es nicht mit eigenen Augen sieht, ist er skeptisch.« Cynthia Cooper streckte die Hände nach dem Eisen aus.
    »Sicher.«
    »Wie wir hören, leugnet Samson kategorisch, Kimball getötet zu haben, obwohl doch die Waffe in seinem Wagen war.« Es ärgerte Mim, dass Sheriff Shaw ihr nicht alles erzählte. Mim wollte immer über alle und alles Bescheid wissen, genau wie Miranda, wenn auch aus anderen Gründen.
    »Er bleibt stur bei seiner Geschichte.«
    »Hat jemand Lulu besucht?«, fragte Susan Tucker. »Ich denke, ich gehe heute Abend zu ihr.«
    »Ich bin bei ihr gewesen.« Mim sprach als Erste Bürgerin von Crozet, die sie tatsächlich war. »Sie ist furchtbar aufgewühlt. Ihre Schwester ist von Mobile hergeflogen, um ihr beizustehen. Ihre größte Sorge ist, was die Leute sagen werden, aber ich habe ihr versichert, dass sie keine Schuld trifft. Lassen Sie sie noch ein, zwei Tage in Ruhe, Susan, und gehen Sie dann zu ihr.«
    »Sie liebt Shortbread«, erinnerte sich Mrs Hogendobber. »Ich werd ihr welches backen.« Die anderen hoben die Hände, und Miranda lachte. »Da werd ich wohl bis Ostern in der Küche stehen!«
    »Ich gebe die Suche nach der Wahrheit über die Leiche in Hütte Nummer vier noch nicht auf.« Harry ging zur Anrichte, um Kaffee zu machen.
    »Und ich denke, ich lese mir mal Dr. Thomas Walkers Papiere durch«, sagte Larry. »Er hat Peter Jefferson auf dem Totenbett beigestanden. Ein sehr vielseitiger Mann, dieser Thomas Walker aus Castle Hill. Vielleicht finde ich ja einen Hinweis, dass er einen Beinbruch behandelt hat. Es gab noch einen anderen Arzt, aber sein Name will mir nicht einfallen.«
    »Wir sind es Kimball schuldig.« Harry mahlte Kaffee, und es roch köstlich danach.
    »Harry, du gibst wohl nie auf.« Fair ging ihr zur Hand, stellte Tassen und Untertassen hin. »Ich hoffe, ihr kommt der Sache bald auf die Spur, damit es endlich vorbei ist, aber ich bin erst mal heilfroh, dass Kimballs Mörder hinter Gittern ist. Das hatte mir Sorgen gemacht.«
    »Ist es denn möglich, dass Samson Coles kaltblütig einen Menschen ermorden konnte?« Mim schenkte sich halb Milch, halb Kaffee in ihre Tasse.
    »Mrs Sanburne, stinknormal aussehende Menschen können die abscheulichsten Verbrechen begehen«, erklärte Deputy Cooper, die es wissen musste.
    »Scheint so«, seufzte Mim.
    »Glaubst du, dass es Samson war?«, fragte Pewter.
    Mrs Murphy schnippte mit dem Schwanz. »Nein, aber jemand will uns glauben machen, dass er es war.«
    »Aber die Waffe war doch in seinem Wagen.« Tucker wollte gern glauben, dass der Schlamassel vorbei war.
    Die Tigerkatze steckte eine Sekunde ihre rosa Zunge heraus. »Es ist noch nicht vorüber – Katzenintuition.«
    Miranda fragte: »Ist Kimball noch an die Randolph-Papiere gekommen?«
    »Herrje, das weiß ich nicht.« Harry zögerte einen Moment, dann ging sie zum Telefon und wählte.
    »Hallo, Ansley. Entschuldige die Störung. Hat Kimball eigentlich noch eure Familienpapiere gelesen?« Sie lauschte. »Aha, danke. Entschuldige noch mal.« Sie legte den Hörer auf. »Nein.«
    »Wir haben noch ein paar Anhaltspunkte, um Kimballs Nachforschungen zu rekonstruieren.« Mrs H. bemühte sich um einen zuversichtlichen Ton. »Irgendetwas wird schon auftauchen.«

 
54
     
    »So ein Waschlappen«, beklagte sich Mrs Murphy über Pewter. »›Es ist zu weit. Es ist zu kalt. Dann bin ich morgen so müde.‹«
    Im Hundetrab bewältigte Tucker die Kilometer spielend. »Sei froh, dass sie zu Hause geblieben ist. Sie hätte sich hingesetzt und gejammert, bevor wir auch nur drei Kilometer weit gekommen wären. So kriegen wir wenigstens unsere Arbeit getan.«
    Ihr Katzeninstinkt sagte Mrs Murphy, dass die ganze Geschichte noch lange nicht aufgedeckt war. Sie hatte Tucker vorgeschlagen, spätabends zu Samson Coles’ Besitz zu laufen. Der beherzte kleine Hund bedurfte keiner Überredung. Auch war die Aufregung über den Bücherfund im Kamin noch nicht abgeklungen. Im Moment glaubten sie sich zu allem fähig. Sie überquerten Felder, sprangen über Bäche, krochen unter Zäunen hindurch. Sie überholten Rehrudel; die Ricken hatten neugeborene Kitze neben sich. Und einmal fauchte Mrs Murphy, als sie einen Fuchsrüden witterte. Katzen und Füchse sind natürliche Feinde, weil sie einander

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