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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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aufragte, räusperte sich. Mim und Jim Sanburne saßen mit Warren und Ansley Randolph in der ersten Reihe, da die zwei Ehepaare die Finanzierung der Feier übernommen hatten. Mrs Hogendobber, in wallendem Goldgewand und mit granatrotem Satinbesatz in den Ärmeln und um den Ausschnitt, stand mit dem Chor der Kirche vom Heiligen Licht neben dem Reverend. Reverend Jones, der selbst der evangelisch-lutherischen Kirche angehörte, verstand es, die verschiedenen Christengemeinden in Crozet zusammenzuführen.
    Harry, Susan und Ned Tucker, Fair Haristeen und Heike Holtz saßen mit Leah und Nick Nichols, mit denen Kimball befreundet gewesen war, in der zweiten Reihe. Lucinda Coles hatte sich, nachdem sie lange mit sich gerungen hatte, zu ihnen gesetzt. In einem ausführlichen, qualvollen Telefongespräch hatte Mim Lulu gesagt, dass niemand sie für Kimballs Tod verantwortlich mache und ihre Anwesenheit den Verstorbenen ehren würde.
    Angehörige der historischen und der architektonischen Fakultät der Universität von Virginia waren anwesend, ebenso das gesamte Personal von Monticello einschließlich der hervorragenden Kräfte, die für die öffentlichen Führungen verantwortlich waren.
    Reverend Jones schlug seine abgegriffene Bibel auf und las mit seiner volltönenden, hypnotischen Stimme den 27. Psalm:
     
    Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
    vor wem sollte ich mich fürchten!
    Der Herr ist meines Lebens Kraft;
    vor wem sollte mir grauen!
     
    So die Bösen, meine Widersacher
    und Feinde, an mich wollen,
    mein Fleisch zu fressen,
    müssen sie anlaufen und fallen.
     
    Wenn sich schon ein Heer wider mich legt,
    so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht;
    wenn sich Krieg wider mich erhebt,
    so verlasse ich mich auf ihn.
     
    Eins bitte ich vom Herrn,
    das hätte ich gerne:
    dass ich im Hause des Herrn bleiben möge
    mein Leben lang -
     
    Die Feier wurde fortgesetzt, und der Reverend sprach von Leid, das ohne Not zugefügt, von verheißungsvollem Leben, das vorzeitig beendet wurde, von dem Bösen, das die Menschen sich gegenseitig antaten, und von der Macht des Glaubens. Reverend Jones erinnerte daran, dass ein Leben, nämlich das von Kimball Haynes, viele andere berührt hatte und dass Kimball bestrebt gewesen war zu helfen, mit jenen Leben in Berührung zu kommen, die vor vielen Jahren gelebt wurden. Als der gute Mann mit seiner Rede fertig war, hatten alle Tränen in den Augen.
    Als die Leute gingen, nahm Fair behutsam Lulus Arm, denn sie war äußerst verstört. Immerhin war es, abgesehen davon, dass sie Kimball gemocht hatte und sich für seinen Tod verantwortlich fühlte, ihr Ehemann, der des Mordes an Kimball bezichtigt wurde. Und Samson hatte mit Sicherheit ein Motiv gehabt. Kimball hätte ihn wegen seiner Veruntreuung verpfeifen können. Was noch schlimmer war, Samson hatte hinausposaunt, dass er Lulu umbringen würde.
    Ansley stakste voraus. Ihre hohen Absätze bohrten sich wie Spikes ins Gras. Lucinda zog Fair mit sich und zischte Ansley zu: »Ich dachte, du wärst meine beste Freundin.«
    »Bin ich auch«, behauptete Ansley steif und fest.
    Warren beobachtete es mit hochroten Wangen, als rechnete er jeden Moment mit dem nächsten Zusammenstoß.
    Lucinda hob die Stimme: »Das ist ja eine ganz neue Definition: Deine beste Freundin ist die, die mit deinem Mann schläft.«
    Ansley biss die Zähne zusammen. »Nicht hier«, bat sie.
    »Warum nicht? Früher oder später werden es sowieso alle erfahren. Crozet ist die einzige Stadt, wo der Schall schneller ist als das Licht.«
    Bevor ein regelrechter Schreikampf ausbrechen konnte, glitt Harry an Lucindas rechte Seite. Susan trat ebenfalls dazwischen. »Lulu, du willst wohl im Ruinieren von Totenfeiern Karriere machen«, schalt Harry. Das genügte.

 
56
     
    Dr. Larry Johnson, seine schwarze Gladstone-Arzttasche in der Hand, trat mit federnden Schritten ins Postamt. Tucker flitzte zu ihm, um ihn zu begrüßen. Mrs Murphy, die auf dem Schalter gemütlich auf der Seite lag und dabei langsam den Schwanz hin- und herschnippen ließ, hob den Kopf, dann legte sie ihn wieder hin.
    »Ich glaube, ich weiß, wer das Opfer von Monticello ist.«
    Mrs Murphy setzte sich gespannt auf. Harry und Miranda eilten um den Schalter herum nach vorn.
    Larry zog seine selbst gebundene Fliege gerade, bevor er das Wort an sein kleines, aber aufmerksames Publikum richtete. »Meine Damen, ich muss mich entschuldigen, weil ich es Ihnen nicht als Erste gesagt habe, aber diese Ehre gebührte

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