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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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nach. Das fehlte noch, dass sie ihn allein mit Kerry da reingehen ließ.
    Hin- und hergerissen zwischen widersprüchlichen Impulsen, blieb Harry wie angewurzelt stehen. Sie wollte Murphy einfangen. Andererseits, sie war nur ein Mensch. Wenn Kerry und Aysha nun wieder durchdrehten? Da kam Mrs Hogendobber in ihrer Schürze aus der Hintertür ihres Hauses. Harry winkte sie heran, erklärte schnell, was los war, und die zwei gaben sich große Mühe, nicht den Laden zu stürmen.
    Pewter kicherte. »Schau sie dir an, diese beiden.«
    Murphy schmollte. »Ich bin beleidigt. Soll sie mich auf Händen und Knien bitten, zum Wagen zurückzukommen.«
    Im Laden griff sich jeder ein paar Sachen von den Regalen, um nicht zu auffällig zu wirken. Wie es der Zufall wollte, kamen Susan Tucker und Reverend Jones herein.
    »Was macht das Golfen?«, fragte Herb Hogan.
    »Die weiten Schläge klappen ganz gut. Die kurzen …« Hogan hielt den Daumen abwärts.
    »Tut mir leid, das mit den Verlusten bei der Bank. Ich kann mir vorstellen, wie Sie das belastet.« Die tiefe, volltönende Stimme des Reverend bewirkte, dass sich der Angesprochene bereits besser fühlte.
    »Ich habe das Problem hin und her gewendet. Von oben nach unten. Alles habe ich probiert. Und immer noch nichts gefunden.«
    Aysha und Norman traten zu ihnen. Kerry hielt sich im Hintergrund, aber sie dachte gar nicht daran zu gehen. Susan gesellte sich zu der Runde, und Harry blieb einen Schritt zurück bei Kerry. Mrs H. ging zu Market hinter die Theke.
    »Es ist im Computer«, platzte Susan heraus.
    »Susan, die Computertechniker haben unser System überprüft.« Norman zog ein Gesicht. »Nichts.«
    »Der Threadneedle-Virus.« Susan strahlte. »Harry und ich -«
    »Nein, halt«, protestierte Harry.
    »Also gut, es war Harrys Idee. Sie meinte, das Fehlen der Gelder wurde ein, zwei Tage nach der Threadneedle-Panik bemerkt und -«
    »Die haben wir im Keim erstickt.« Norman verschränkte die Arme.
    »Das ist es ja eben«, erklärte Harry. »Wie immer die Befehle lauteten, es muss da einen Zusatz gegeben haben, um eine Verzögerung zu erwirken und dann einen Geldtransfer auszulösen.«
    »Eine Art Aussetzung.« Hogan rieb sich das Kinn, wie immer, wenn seine Gedanken rasten. »Ah-hm. Ich weiß nicht. Wir wissen aber, dass das Problem nicht im Computer ist; wenn wir also den Ablauf nachvollziehen können, wissen wir, woran wir sind.«
    »Es könnte etwas ganz Einfaches sein, sagen wir mal, wenn man das Wort Threadneedle eingibt, erfolgt der Befehl, Geld zu entnehmen«, spekulierte Susan.
    »Tja, meine Damen, bei allem gebührenden Respekt, so einfach ist das nicht. Wenn es das wäre, dann hätten wir es gefunden.« Norman lächelte matt.
    Den Blick auf Kerry gerichtet, flötete Aysha: »Schatz, lass uns gehen, sonst kommen wir zu spät zu Mutter zum Abendessen.«
    »Oh ja, natürlich.«
    »Ich glaube, ich pussel heute Abend ein bisschen in der Bank herum. Ich kann am besten nachts arbeiten, wenn es ruhig ist. Ihr habt mich auf eine Idee gebracht, ihr zwei.« Hogan sah von Susan zu Harry.
    Norman verdrehte die Augen. Aysha und Kerry sahen es beide. Mit betont ruhiger Stimme sagte er: »Aber Chef, dass Sie mir bloß nicht meine Dateien durcheinanderbringen.« Darauf folgte ein krampfhaftes Lachen.
    »Keine Sorge.« Hogan griff nach seiner Lebensmitteltüte. »Diese Törtchen, Miranda – ein Gedicht.« Er ging.
    Norman und Aysha folgten.
    Kerry, die gegen den Drang ankämpfte, Aysha eins überzubraten, knallte ihren Eierkarton so fest auf die Theke, dass einige darin zu Bruch gingen. »Oh nein, was hab ich jetzt gemacht.«
    Susan öffnete die Eierschachtel. »Die sind hin. Kerry, es ist nie so schlimm, wie man denkt.«
    »Danke«, gab Kerry unsicher zur Antwort.
    »Wo ist Tucker?«, wollte Harry von Susan wissen.
    »Zu Hause.«
    »Ich geh Murphy holen. Sie will nicht mit mir sprechen. Mrs H. -«
    »Ja?«
    »Heute war Tierarzttag. Wenn ich das Fellmonster nicht überreden kann, mit mir nach Hause zu kommen, würden Sie so lieb sein und sie im Auge behalten? Sie wird zum Postamt gehen oder an Ihre Hintertür.«
    »Ich lass sie zu Pewter in den Laden«, erbot sich Market. »Einem Stückchen Lende kann Murphy nicht widerstehen.«
    Er hatte recht. Beide Katzen kamen etwa eine Stunde später durch die Hintertür getänzelt.
    Spät in dieser Nacht, als die Lichter aus waren, erzählte Murphy Pewter, was sie in der Bank gehört hatte. Sie saßen in dem großen Schaufenster und beobachteten,

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