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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wie der Nebel sich herabsenkte.
    »Du bist noch nie die Nacht über im Laden gewesen«, bemerkte Pewter. »Macht Spaß. Ich kann raus, wenn ich will, weil Market so ein Katzentürchen eingebaut hat wie bei euch, aber am liebsten sitze ich im Fenster und beobachte alles.«
    »Nett von Market, dass ich hierbleiben darf. War auch nett von ihm, Harry anzurufen. Sie denkt wohl, mir würde eine Lektion erteilt. Von wegen. Das Datum merk ich mir.«
    »Sie hat dich ausgetrickst. Sie hat dich sonntags zur Tierärztin gebracht. Extrafahrt.«
    Mrs Murphy dachte darüber nach. »Sie ist schlauer, als ich dachte. Was sie wohl Dr. Parker dafür bezahlt hat, extra in die Praxis zu kommen?«
    Als Hogan vor der Bank vorfuhr, verbreiteten seine Scheinwerfer in dem dichter werdenden Nebel ein diffuses Licht. Die Katzen konnten ihn gerade noch erkennen, als er den Vordereingang aufschloss und hineinging. Eine Minute später wurde oben Licht gemacht, ein verschwommenes goldenes Viereck.
    »Fleißig«, sagte Pewter. Sie leckte eine Pfote und putzte sich damit das Ohr.
    Die Stunden vergingen, und in den anderen Gebäuden gingen die Lichter aus. Schließlich flimmerten nur noch ein paar Neonlichter in Schaufenstern oder über Schildern. Die Straßenlaternen glühten. Die Katzen dösten ein, dann machte Mrs Murphy die Augen auf.
    »Pewter, wach auf. Ich hör einen Wagen hinter uns.«
    »Die Leute fahren immer durch die Gasse.«
    Eine Tür wurde zugeschlagen, sie hörten das Knarzen von Schuhen. Dann erschien eine Gestalt an der Ecke. Wer immer das war, kam von der anderen Seite der Gasse. Sie konnten nicht erkennen, wer es war oder von welchem Geschlecht, denn der Nebel war jetzt ganz dicht. Im Nu hatten graue Schwaden den Menschen verschluckt.
    Hogan musste in seinem Büro ständig blinzeln. Seine vom Computerbildschirm erschöpften Augen brannten. Sein Hirn brannte auch. Er hatte alles Mögliche versucht. Hatte das Wort Threadneedle eingegeben. Er besann sich auf die »Ungültig«-Befehle. Dann beschloss er, die Kundenkonten noch einmal durchzusehen. Es könnte ja etwas auftauchen, das Norman entgangen war. Eine ungewöhnliche Überweisung oder ein Auslandstransfer. Er konnte die Konten schnell durchgehen, weil er diese Leute und ihre kleinen Unternehmen kannte. Um Mitternacht war er am Ende des Buchstabens »H« angelangt. Ein fremder und dennoch vertrauter Name sprang ihm in die Augen.
    »Huckstep«, sagte er laut. »Huckstep.« Er gab das Passwort ein, um das Konto aufzurufen. Es war am dreißigsten Juli auf die Namen Michael und Malibu Huckstep eröffnet worden, ein Gemeinschaftskonto. Natürlich – der Ermordete. Er musste beabsichtigt haben, in der Gegend zu bleiben, sonst hätte er kein Konto eröffnet. Das hieß, er hatte eine Karte mit seiner Unterschrift und der von seiner Frau. Hogan wollte nach unten gehen, um die Karteien zu überprüfen, doch vorher rief er noch den Betrag auf dem Konto auf: 4218,64 Dollar. Keine große Summe, aber genug. Er rieb sich die Augen und sah auf seine Armbanduhr. Nach zwölf. Zu spät, um Rick Shaw anzurufen. Das würde er morgen früh als Erstes tun.
    Derweil wollte er hinuntergehen, um die Unterschriftskarten zu prüfen. Er stand auf, verschränkte die Finger und streckte die Hände über den Kopf. Seine Knöchel knackten genau in dem Moment, als die Kugel aus einer .357er in seine Schulter jagte. Er machte den Mund auf, um den Namen seines Angreifers zu rufen, aber zu spät. Die nächste Kugel zerriss sein Herz, und er knallte auf seinen Stuhl.
     
    Die Katzen im Laden hörten die Schüsse.
    »Schnell!«, maunzte Mrs Murphy, und die beiden stürmten aus dem Katzentürchen. Während sie zur Bank rannten, hörten sie an der Ecke durch den dichten Nebel Schritte in die andere Richtung laufen.
    »Verdammt! Verdammt!«, fluchte die Tigerkatze.
    »Was ist?«
    »Wir hätten hintenrum gehen sollen, um das Auto zu sehen.«
    »Zu spät -« Die ziemlich kleine, aber rundliche graue Katze sauste zur Bank.
    Sie kamen nur wenige Minuten nach den Schüssen bei der Vordertreppe an und blieben an der Tür so plötzlich stehen, dass sie übereinanderpurzelten und auf einer Gestalt landeten, die zusammengesackt auf der Schwelle lag, eine rauchende .357er in der Hand.
    »OH NEIN!«, schrie Mrs Murphy.

 
24
     
    Kerry McCray lag im Eingang zur Bank. Ein kleines Blutrinnsal sickerte aus ihrem Kopf. Der säuerliche Geruch von Schießpulver hing in der Luft. Sie hielt die Pistole fest in der rechten Hand.
    »Wir

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