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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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müssen Mrs Hogendobber holen.« Mrs Murphy beschnupperte Kerrys Wunde.
    »Vielleicht sollte ich besser bei ihr bleiben.« Pewter streichelte unentwegt Kerrys Kopf, ein vergeblicher Versuch, sie wiederzubeleben.
    »Wenn Tucker doch bloß hier wäre.« Die Tigerkatze schritt um die reglose Gestalt herum. »Sie könnte Kerry bewachen. Schau, Pewter, wir müssen es riskieren, sie allein zu lassen. Mrs Hogendobber kriegen wir nur zu zweit hierher.«
    Gesagt, getan. Die zwei sprinteten durch den Nebel, ganz niedrig über dem Boden und so schnell, dass die Ballen ihrer Pfoten ihn kaum berührten. Sie blieben unter Mirandas Schlafzimmerfenster stehen, das weit offen stand, um die kühlende Nachtluft hereinzulassen. Eine Jalousie schirmte das Fenster ab.
    »Los, wir singen«, befahl Murphy.
    Sie johlten, heulten und kreischten. Diese beiden Katzen hätten Tote auferwecken können.
    Miranda kam im Nachthemd ans Fenster, einen Schuh in der Hand. Sie schob die Jalousie hoch und schleuderte ihn hinaus. Mrs Murphy und Pewter wichen dem Geschoss mühelos aus.
    »Fehlschuss! Kommen Sie, Mrs Hogendobber, nun machen Sie schon!«
    »Pewter?« Miranda blinzelte in den Nebel.
    Bevor Miranda die Jalousie ganz herunterlassen konnte, sprang die rundliche kleine Katze auf die Fensterbank, gefolgt von Mrs Murphy.

    »Ach bitte, Mrs Hogendobber, bitte hören Sie auf uns. Es ist was Schreckliches passiert«, sagte Pewter.
    »Jemand ist verletzt«, brüllte Murphy.
    »Ihr zwei geht mir auf die Nerven. Jetzt macht, dass ihr rauskommt.« Miranda ließ die Jalousie wieder hochschnappen.
    »Nein!«, entgegneten sie im Chor.
    »Mir nach.« Murphy lief zur Schlafzimmertür.
    Miranda wollte einfach nicht kapieren, obwohl Pewter sie ununterbrochen beschwor, sich zu beeilen.
    »Pass auf. Sie könnte zuschlagen«, warnte Murphy Pewter, als sie sich anschlich und Miranda in den Knöchel biss.
    »Autsch!« Erbost knipste Mrs Hogendobber das Licht an und griff zum Telefon. Dabei bemerkte sie, dass die Katzen sie umrundeten, dann zur Tür gingen und wieder zurück. Das verzweifelte Gebaren der Tiere rührte sie, aber sie wusste nicht recht, was tun, zudem war sie böse auf Murphy. Sie wählte Harrys Nummer.
    Ein gedämpftes Hallo klang ihr entgegen.
    »Ihre Katze hat mich gerade in den Knöchel gebissen, und sie spielt verrückt. Tollwut.«
    »Mrs Hogendobber -« Harry war jetzt wach.
    »Pewter ist auch hier. Sie haben unter meinem Fenster geheult wie die Gespenster, und ich hab das Fenster aufgemacht, und sie sind reingesprungen und -« Sie bückte sich, weil Pewter sich an ihrem Bein rieb. Sie entdeckte etwas Blut an Pewters Vorderpfote, mit der die Katze Kerrys Kopf gestreichelt hatte. »Pewter hat Blut an der Pfote. Ach je, Harry, Sie kommen am besten her und holen die Katzen ab. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Halten Sie sie drinnen, okay? Ich bin gleich bei Ihnen, und es tut mir leid, dass Murphy Sie gebissen hat. Nur keine Sorge von wegen Tollwut – sie ist geimpft, erinnern Sie sich?« Harry legte auf, fuhr in ihre Jeans und ein altes Arbeitshemd. Sie lief zum Transporter und ließ ihn an. Als sie die Straße entlangraste, steckte sie sich einen Kaugummi in den Mund. Sie hatte in der Eile vergessen, sich die Zähne zu putzen.
    Sieben Minuten später war sie an Mirandas Tür. Als Harry ins Wohnzimmer trat, sagte Murphy: »Versuchen wir’s noch mal, Pewter. Mutter kapiert ein bisschen schneller als Miranda.«
    Beide brüllten: »Kerry McCray ist verletzt.«
    »Da stimmt was nicht.« Harry griff nach Pewters Pfote, aber die Katze entschlüpfte ihr und lief zur Haustür.
    »Tollwut.« Miranda verschränkte die Arme über ihrem Busen.
    »Nein. Das ist keine Tollwut.«
    »Dieses Höllenvieh von einer Tigerkatze hat mich gebissen.« Sie schob ihren Knöchel unter ihrem Nachthemd hervor. Man sah zwei vollständige Abdrücke, nicht tief, aber sichtbar in die Haut gekerbt.
    »Ihr sollt mitkommen!« Murphy brüllte aus Leibeskräften. Sie kratzte an der Haustür.
    »Die zwei wollen etwas. Ich seh mal nach. Gehen Sie ruhig wieder ins Bett. Und ich bitte um Entschuldigung.«
    »Ich bin jetzt hellwach.« Miranda ging zurück ins Schlafzimmer, fuhr in Morgenrock und Pantoffeln und erschien wieder. »Ich kann nicht mehr einschlafen, wenn ich einmal wach bin. Da kann ich ebenso gut beweisen, dass ich nicht weniger verrückt bin als Sie und diese Katzen.« Damit segelte sie durch die offene Tür. »Ich kann kaum die Hand vor Augen sehen. Wie sind Sie in so

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