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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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war der Beste, musste der Beste sein, musste der Beste bleiben. Er hätte kein Rennen absichtlich verloren. Ich glaube, dieser Wettverdacht ist unbegründet – bei ihm. Ich hab nicht den leisesten Schimmer, was mit dem anderen Typ war, der ermordet wurde. Diesem Nigel.«
    »Wir auch nicht.« Rick fühlte heiße Asche in seiner Hand. Er kippte sie halb, ließ die Glut auf die kalte Erde fallen und trat sie mit dem Fuß aus.
    »Angenehmer Bursche. Wollte gern hier reiten. Hatte ein gutes Händchen für Pferde, aber ich hatte keinen Platz für ihn.« Er wickelte seinen Schal enger um den Hals. »Gibt es einen Grund, weshalb wir hier draußen in der Kälte stehen, Rick?«
    »Ja. Im Moment traue ich niemandem in irgendeinem Stall.«
    Barrys hellbraune Augen weiteten sich. »Meinem Stall?«
    »Jedem Stall. Wenn Sie meine Fragen weitererzählen, kann ich nicht viel machen. Schließlich stehe ich im öffentlichen Dienst, und meine Ermittlungen sind nicht verdeckt, aber sie müssen auch nicht überall verbreitet werden. Ich möchte nicht, dass jemand lauscht, während er eine Box ausmistet oder Heu herunterwirft.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe ein mieses Gefühl bei dieser Sache.«
    Barry straffte das Kinn. »Herrgott, was glauben Sie, was hier vorgeht?«
    »Wie wäre es mit einem Syndikat, das Käufer mit hochwertigen Pferden ködert und diese zu hohen Preisen verkauft, sie dann mit billigen, ähnlich aussehenden vertauscht und die teuren Pferde für sich behält, um Rennen zu gewinnen oder sie abermals zu verkaufen? Möglich?«
    »Früher, ja. Heute, nein. Jeder Vollblüter ist an der Lippe tätowiert -«
    Rick unterbrach ihn. »Man könnte die Tätowierung kopieren.«
    Barry erwiderte langsam: »Schwierig, aber möglich. Bloß, warum sich die Mühe machen? Heutzutage haben wir DNA-Tests. Der Jockey Club verlangt eine Blutprobe, bevor er ein Fohlen registriert, und er verlangt auch eine Probe von der Stute. Das System ist neunundneunzig Komma neunundneunzig Prozent idiotensicher.«
    »Nicht wenn ein Eingeweihter die Blutproben austauscht.«
    Das haute Barry um. »Wie kommen Sie bloß auf solche Ideen?«
    »Ich habe tagein, tagaus mit Schuften, Verkehrssündern, Hausdrachen, Dieben und Schwerverbrechern zu tun. Wenn ich nicht denke wie sie, kann ich sie nicht schnappen.« Die tiefen Falten um Ricks Mund verliehen seiner schroffen Erscheinung Autorität. »Das Ding müsste von Insidern gedreht werden. Das heißt, der Verkäufer, der Tierarzt, möglicherweise ein Jockey oder ein Stallbursche und vielleicht sogar jemand vom Jockey Club müssten beteiligt sein.«
    »Nicht der Jockey Club.« Barry schüttelte heftig den Kopf. »Niemals. Wir reden von Mecca. Sheriff, ich leg meine Hand dafür ins Feuer, dass niemand im Jockey Club diese Institution entweihen würde, nicht mal für einen großen Geldbetrag, und ich meine, ich bin gar nicht immer mit denen einverstanden. Ich finde sie manchmal rückständig, aber ich vertraue ihnen, das heißt, ich vertraue ihrem Engagement für Rassepferde.«
    »Hoffentlich haben Sie recht. Wenn mein Verdacht vom Ködern und Vertauschen nicht stimmt, weiß ich auch nicht weiter. Zwei Jockeys sind innerhalb von sieben Tagen ermordet worden. Sofern wir hier nicht von einem bizarren Sexklub oder von aufgebrachten Ehemännern sprechen, tippe ich stark auf Wetten oder Pferdehandel.«
    »Sie sollten den Glimmstängel wohl besser ausdrücken, Sheriff Rick.« Barry deutete lächelnd auf Ricks Hand.
    In dem Moment verbrannte die Zigarette ihm die Handfläche; Rick wedelte mit den Händen und ließ den Stummel fallen. Die heiße Glut brannte im absterbenden Gras. Rick trat sie rasch aus. »Danke. War so vertieft, dass ich das verdammte Ding in meiner Hand ganz vergessen habe.«
    »Die Dinger bringen Sie noch um.«
    Rick grinste boshaft. »Besser die als ein Stilett. An irgendwas muss ich ja schließlich sterben.« Er verschwieg, dass er schon dreimal versucht hatte aufzuhören und der Arbeitsstress ihn jedes Mal wieder auf das beruhigende Nikotin zurückgreifen ließ. »Wissen Sie, was Nigel in diesem Stall gemacht hat?« Er nickte zu dem imposanten Stall hinüber, der parallel zur Geländebahn lag.
    »Sattelzeug holen. Ich glaube, das hat er gemacht. Manche Jockeys haben ihr Zeug hier verstaut, fernab der Menge.«
    »Wo waren Sie unmittelbar nach dem Rennen?«
    »Hab mich auf Cindy Chandlers Parkplatz-Party amüsiert.«
    »Und danach?«
    Er schob die Hände in die Taschen. »Arthur Tetrick getroffen

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