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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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verhört hat.«
    Bevor er fortfahren konnte, sagte sie: »He, ich bin nicht blöd. Ich habe kein Wort gesagt.«
    Lange Pause. »Bleib dabei. Verbindlichkeiten haben in diesem Geschäft kein langes Leben. Mitternacht. Morgen.«
    »Ja. Klar.« Sie hängte ein und stellte zu ihrer Verwunderung fest, dass ihre Hand zitterte.

 
18
     
    Das fahle Novemberlicht ergoss sich wie Champagner über Mrs Murphy und ließ das Tiefschwarz ihrer Streifen glänzen. Den Schwanz senkrecht, die Schnurrhaare leicht nach vorn gerichtet, sprang sie über die Felder zu Mims Haus. Neben ihr, und keineswegs glücklich, wabbelte Pewter – keine Freiluftfanatikerin. Tee Tucker hielt mühelos Schritt.
    Mims Anwesen lag keine fünfzehn Minuten vom Postamt entfernt, wenn man über Gärten und Felder abkürzte.
    »Oh, können wir nicht ein Stückchen gehen?«
    »Wir sind gleich da.« Murphy drängte vorwärts.
    »Ich weiß, dass wir gleich da sind. Ich kann nicht mehr«, jammerte die graue Katze.
    »Anhalten!«, befahl Tucker.
    Die zwei Katzen blieben stehen, Pewter atmete schwer. Ein Rascheln im Bartgras warnte sie, dass noch jemand da war. Die Katzen ließen sich auf den Bauch fallen, die Ohren nach vorn gerichtet. Tucker blieb auf der Stelle stehen.
    »Wer geht da?«, verlangte Tucker zu wissen.
    »Die edelste Katze, die je auf Erden wandelte«, lautete die kesse Antwort.
    »Würg.« Pewter blinzelte. Sie hatte Paddy, Mrs Murphys Exgatten, nie ausstehen können.
    Murphy hob den Kopf. »Was immer du auf dieser Seite von Crozet zu suchen hast, ich will es nicht wissen.«
    »Und das sollst du auch nicht, meine Liebste.« Er küsste sie auf die Wange. »Pewter, du siehst schlanker aus.«
    »Lügner.«
    »Welch reizende Worte für einen Gentleman, der dir ein Kompliment macht.«
    »Was für ein Gentleman?«
    »Pewter, sei höflich.« Murphy spielte nur ungern die Friedensstifterin. Sie wusste mit ihrer Zeit Besseres anzufangen. »Kommt jetzt, ihr zwei. Wenn wir bis Schalterschluss zurück sein wollen, müssen wir weiter.«
    »Wohin geht ihr?«
    »Mims Stall. Komm mit, und ich gebe dir die nackten Tatsachen.« Mrs Murphy benutzte einen Ausdruck, den Mrs Hogendobber gelegentlich verwendete, wenn der braven Frau nach Pikanterie zumute war.
    »Lasst uns traben. Ich renne nicht«, schmollte Pewter.
    »Schon gut, schon gut«, willigte Tucker ein, um sie bei Laune zu halten. »Denk dran, dass wir deinetwegen hier im Einsatz sind.«
    »Es ist nicht meinetwegen, es ist, weil Coty Lamont tot auf einem Lieferwagen gefunden wurde, mit einer Kugel im Rücken und einem Messer im Herzen. Ich habe nichts anderes getan, als diese Nachricht heute Morgen zu melden.«
    »Wie kommt es, dass Harry es nicht zuerst wusste – oder die ehrwürdige Mrs Hogendobber?« Paddy witterte einen starken Wildgeruch, der sich im Frost gut hielt.
    »Cynthia hat es Harry als Zweite erzählt. Sie kam auf einen Kaffee und eins von Mrs Hogendobbers Gebäckstückchen bei uns vorbei. Heute waren es Arme Ritter und irgendwas Zusammengeklapptes mit Puderzucker. Als Nächstes schaute sie beim Postamt -«
    Tucker warf ein: »Sie sagte, sie würden es später in der Zeitung lesen, drum wollte sie ihnen die wahren Tatsachen liefern.«
    »Und dann hab ich mich von euch überreden lassen, hier rauszukommen. Warum, werde ich wohl nie wissen.« Pewter beklagte laut ihre wunden Pfotenballen.
    »Weil Coty Lamont sich in der Nacht oder am frühen Morgen, als er ermordet wurde, in Mims Stall geschlichen hat, darum, und weil es keiner weiß außer Rodger Dodger, Pusskin, den Pferden und uns.«
    Tucker erklärte es Pewter geduldig noch einmal. Es war, als würde man einem Welpen beibringen, einen Knochen zu verstecken. Wiederholung.
    Tucker wusste, dass Pewter durchaus nicht schwer von Begriff war, aber durch Marotten und Gestöhne konnte sie sich in den Mittelpunkt spielen. Außerdem waren ihre Pfotenballen, nicht an schnelles Rennen gewöhnt, wirklich empfindlich.
    »Doch, noch ein Mensch weiß Bescheid.« Mrs Murphy nahm die Kuppeln des Stalles über ihr in Augenschein. »Cotys Mörder.«
    »Das weiß man nicht«, sagte Paddy, worauf er über die Vorgänge informiert wurde, die sich zugetragen hatten, bevor Coty gefunden wurde, die Vorgänge in Mims Stall. Beharrlich sagte er: »Das hieße Mickey Townsend, da Rodger gesagt hat, er hat sich reingeschlichen und ihn gefunden.«
    »Sicher, sieht ganz so aus, aber ich habe gelernt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, das geht nicht so schnell wie beim

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