Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht
Katze.«
»Nicht genug«, kam die prompte Antwort, als Harry Nudeln für die Katze klein schnitt und auch für Tucker eine kleine Schüssel zurechtmachte. Sie gab Butter auf ihre eigenen Nudeln, Cynthia ertränkte ihre in einer Muschelsahnesoße.
»Kann ich dich nicht für diese Soße erwärmen?«
»Erwärmen schon, aber ich muss fünf Pfund abnehmen, bevor es richtig Winter wird, sonst werde ich sie vor April nicht mehr los. Susan und ich haben uns letzte Woche geschworen, keinen Winterspeck anzusetzen.«
»Du hast kein Pfund zu viel am Leib.«
»Du musst dich ja nicht in meine Jeans zwängen.«
»Harry, du liest zu viele Modezeitschriften. Die Models sind magersüchtig.«
»Ich habe keine einzige Modezeitschrift abonniert«, verkündete Harry stolz.
»Natürlich nicht. Du liest, was immer ins Postamt kommt.«
Harry wickelte kleinlaut ihre Nudeln um ihre Gabel. »Na ja, kann schon sein.«
»Du bist die belesenste Person in Crozet.«
Harry lachte. »Das besagt nicht viel.«
»Reverend Jones liest eine Menge.«
»Ja, das stimmt. Woher weißt du das?«
»Hab ihm gestern einen dienstlichen Besuch abgestattet.«
»Oh.«
»Ich wollte wissen, wie gut er Coty Lamont, Mickey Townsend und den Rest der Rennbahngesellschaft kannte und ob er Messersammler kennt.«
»Ich schwöre, er kennt mehr Leute als sonst jemand, außer Mim und Miranda. Wusste er etwas über diese -«
»Mehr!«, bellte Tucker.
»Nein«, wies Harry den gierigen Hund zurecht.
»Er sagte, er hat Coty Lamont vor Jahren gekannt, als er noch Stallbursche war. Ich habe ihn auch nach Ricks Idee vom Ködern und Vertauschen gefragt. Eine gefälschte Tätowierung auf der Oberlippe eines Pferdes anbringen und es für einen Haufen Geld verkaufen. Herb sagte, das würde heutzutage nicht mehr funktionieren. Es fällt Rick sehr schwer, sich von seiner Lieblingstheorie zu trennen, weil wir in eine Sackgasse geraten sind. Der Chef kann sehr bockig sein.«
»Hübsch ausgedrückt.« Harry schaufelte noch Nudeln auf ihren Teller und nahm sich ein kleines bisschen von der Muschelsoße, die köstlich schmeckte. »Hatte Herb eine Ahnung, was da vorgeht?«
»Nein. Du kennst ihn ja, er kramt gern in der Vergangenheit herum. Er schweifte vom Thema ab und erzählte mir von damals, als Arthur Tetrick und Mickey Townsend beide in Marylou Valiant verliebt waren. Coty Lamont hat Mickey für Arthur ausspioniert.«
»Spioniert?«
»Das falsche Wort. Er hat die Stallburschen bei Mickey ausgequetscht, ob und wann er in dieser Woche mit Marylou verabredet war. Sie ist ungefähr sechs Monate lang mit beiden gegangen und hat dann schließlich mit Arthur Schluss gemacht.« Sie kicherte. »Es fällt schwer, sich Arthur Tetrick als Liebhaber vorzustellen.«
»Marylou wird es vermutlich auch schwergefallen sein.«
Beide lachten.
Cynthia berichtete, was der Pfarrer ihr erzählt hatte. »Herb sagte, als Marylou verschwand, hatte Arthur einen Nervenzusammenbruch.«
»Stimmt. Er musste für ungefähr eine Woche ins Krankenhaus, wodurch er sich nur noch schlechter fühlte, weil er nicht für die Valiants da sein konnte. Larry Johnson hat ihn eingewiesen.«
»Mim hat sich um die Valiants gekümmert. Das hat Herb gesagt.«
»Ja. Es war schrecklich. Sie setzte eine Belohnung von zehntausend Dollar für Informationen über Marylous Verbleib aus. Sobald Arthur entlassen war, wollte er die Valiants bei sich aufnehmen. Mim sagte ihm, eine Frau könne ihnen besser beistehen als ein Mann. Arthur wollte auf keinen Fall, dass Mickey sie sah, und auch damit war Mim nicht einverstanden. Addie hatte genug gelitten. Sie brauchte Mickey. Das führte wieder zu einem Riesenkrach zwischen Arthur und Mickey. Adelia wurde aufs Internat geschickt, Charles machte seinen Abschluss in Cornell und arbeitete eine Zeit lang in Maryland. Addie kam in den Ferien immer nach Hause, um Mickey zu besuchen. Arthur und Mickey hassen sich, aber richtig. Mickey hat keinen Cent von Marylou bekommen. Er wurde in ihrem Testament nicht bedacht. Sie waren wohl nicht lange genug zusammen gewesen. Mim hat ihr Bestes für die Valiants getan – hm, für Marylou, würde ich sagen. Sie war eine wahre Freundin.«
Coop fragte: »Hat Mim etwas von Marylou geerbt?«
»Ein Armband als Andenken. Ich glaube nicht, dass Mim von Arthur jemals Geld für die Ausgaben der Kinder angenommen hat, außer vielleicht für die Ausbildung. Addie ist allerdings auch nicht lange auf dem College geblieben. Sie hat es gehasst.«
»Ich hatte
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