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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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einen guten Platz für sie gefunden.«
    »Sie ist so durchschaubar, dass es lächerlich ist – wenn man Pferde kennt.« Harry häufte noch Nudeln auf ihren Teller.
    »Sie verkauft wieder Kokain. Rick meint, sie wird uns zu dem Mörder führen – oder zu den Mördern.«
    »Ihr denkt also, sie steckt da mit drin.« Harry senkte die Stimme, obwohl sonst niemand da war.
    »Linda war es, die Fair indirekt beschuldigt hat, er würde Pferde dopen.«
    »Ich bringe das Miststück um!«
    »Nein, das tust du nicht«, mahnte Cynthia. »Frank Yancey hat sie sofort durchschaut, als sie ihren ›Verdacht‹ äußerte. Als Colbert Mason vom Verband ein bisschen unruhig wurde, haben wir abgewartet, was er tun würde. Mims Fax vom Brief des Anwalts hat Colbert veranlasst, sich mit Linda in Verbindung zu setzen und ihr zu sagen, sie müsse formell Klage einreichen. Da hat sie schleunigst einen Rückzieher gemacht.«
    »Was ist sie doch für ein jämmerlicher Mensch.«
    »Wohl wahr, aber warum hat sie das gemacht, Harry?«
    »Weil sie gerne Schlamm aufwühlt, im Trüben fischt, such dir aus, welchen Spruch du willst.«
    »Lass dir was Besseres einfallen.« Cynthia räumte das Geschirr zusammen.
    »Sie bringt euch von der Spur ab.«
    »Wir haben sie beobachtet. Sie ist umgehend zu ein paar von den Leuten geeilt, die sie beliefert. Weniger, um sie zu warnen, als um ihnen das Maul zu stopfen. Das glauben wir zumindest. Wir können allerdings nicht rund um die Uhr jemanden auf sie ansetzen. Wir haben nicht genug Leute in der Abteilung. Wir hoffen, dass sie uns zu dem Lieferanten führt.«
    »Hat sie Coty Lamont Koks verkauft?«
    »Ja. Sie hat auch Nigel Danforth welches verkauft. Auch sein Blut war voll mit dem Zeug. Jockeys werden stichprobenartig getestet, und wir glauben, sie haben einen Tipp gekriegt, wann immer sie getestet wurden.«
    Harry stieß einen erstaunten Pfiff aus. »Arme Addie.«
    »Wieso?«
    »Mein Gott, Cynthia, sie war drauf und dran, sich mit einem Drogenabhängigen einzulassen.«
    »Mein Gefühl sagt mir, dass sie auch wieder Drogen nimmt.«
    »Da mag ich gar nicht dran denken.«
    »Du kannst mir helfen.« Cynthia beugte sich vor. »Das Stilett, das bei diesen Morden benutzt wurde, ist ein sogenannter Silver Shadow. Sie kosten zwischen neunzig und hundertzehn Dollar. Ich habe bei allen Händlern von Washington bis Richmond und Charlotte, North Carolina, nachgefragt. Sie führen keine Listen darüber, wer Messer kauft. Es ist nicht wie bei Schusswaffen. Offensichtlich ist ein Stilett kein Verkaufsschlager, weil es nicht so nützlich ist wie ein Jagdmesser. Nur sechs sind in den diversen Geschäften, die ich angerufen habe, verkauft worden. Ich überprüfe es noch weiter, aber es rutscht auf meiner Liste nach unten, weil wir nach dem zweiten Mord überlastet sind. Der Druck der Presse hat uns gerade noch gefehlt. Rick möchte den Streifenwagen am liebsten gegen einen Panzer tauschen und die Pressegeier überrollen.« Sie hielt inne. »Wenn du irgendwas über Messer sehen oder hören solltest – sag’s mir.«
    »Klar.«
    »Noch etwas.« Harry machte ein fragendes Gesicht, und Cynthia fuhr fort: »Wenn hier Rauschgift im Spiel ist, könnte es sein, dass die Person, die diese Verbrechen begangen hat, nicht rational handelt.«
    »Kann ein Mörder überhaupt rational handeln?«
    »Absolut. Ich sage ja nur, spiel lieber mit verdeckten Karten.« Sie zuckte zusammen. »Ich wünschte, das hätte ich nicht gesagt.«
    »Ich auch«, fiel die Katze ein.

 
24
     
    Die Füchse blieben im Bau, die Feldmäuse kuschelten sich in ihre Nester, die Blauhäher, diese großmäuligen Diebe, wagten sich nicht hinaus. Der Regen ließ schließlich nach, doch die Temperatur sackte ab, und festes Eis bedeckte den Erdboden.
    Zum Glück gab es nicht viel Verkehr, da Sonntag war. Das verringerte zwar die Zahl der Karambolagen, gab aber auch den meisten Menschen das Gefühl, bei sich zu Hause von der Welt abgeschnitten zu sein.
    Mrs Murphy jagte auf dem Heuboden, während Tucker in der geheizten Sattelkammer schlief. Simon, das Opossum, schlummerte tief auf seiner alten Pferdedecke, die Harry zu seinem Wohl gestiftet hatte. Die Eule oben in der Kuppel schlief ebenfalls.
    Die Tigerkatze wusste, wo die Kletternatter schlief, und machte einen großen Bogen um sie. Die Natter war inzwischen fünf Jahre alt und selbst im Winterschlaf eine Furcht einflößende Erscheinung.
    Murphy kauerte auf einem Heuballen, einer wohlduftenden Mischung aus Wiesengras

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