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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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bemalter Keramik in Form eines lachenden Schweins blieb sie stehen.
    »Sei nicht so empfindlich.« Tucker lief auf dem Fußboden mit.
    »Ich sehe nicht ein, warum ich eine Diskussion mit einem Tier fortsetzen soll, das keine Achtung vor meinen Fähigkeiten hat.« Sie war ein bisschen verschnupft, weil sie die Stallmaus nicht zur Strecke gebracht hatte.
    »Tut mir leid. Du bist erstaunlich fix. Ich bin nicht ganz bei mir wegen dem Eis.«
    Eifrig teilte die Katze ihre Gedanken mit: »Also, ich habe darüber nachgedacht, wie klein Jockeys sind. Wie Beute.«

 
25
     
    Vertrackter November. Das Quecksilber stieg auf dreizehn Grad. Das Eis schmolz. Die vom Regen aufgeweichte Erde nahm langsam das Wasser auf. Ein einzelner kleiner verwirrter weißer Schmetterling wurde gesichtet, der bei Mirandas Hintertür herumflatterte.
    Harry und Mrs Hogendobber sortierten den üblichen Montagmorgenschwall von Postsendungen. Pewter kam zu Besuch, hatte aber bald genug von Mrs Murphys und Tuckers Schilderung ihrer dramatischen Erlebnisse auf dem Eis. Sie schlief auf dem Sims ein, das die oberen Postfächer von den unteren trennte. Da sie auf der Seite lag, hing ein Stück ihres grauen Wabbelbauchs über.
    »Sie kommen doch, oder?«, fragte Mrs Hogendobber. Sie meinte das Liederfestival ihrer Kirche. »Am neunzehnten November. Notieren Sie sich das Datum.«
    »Mach ich.«
    Mrs Murphy steckte die Nase in Mrs H.s Postsack. »Mrs Murphy, geh da raus.«
    »Sei nicht so pingelig.«
    Mrs Hogendobber griff mit klimpernden Armreifen in den Postsack und bekam den gestreiften Katzenschwanz zu fassen.
    »He, ich zieh dich auch nicht am Schwanz!« Die Katze drehte sich blitzschnell herum.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst da rausgehen. Ich kann übrigens Katzen nicht leiden, Murphy. Bei dir mache ich eine Ausnahme.« Mrs Hogendobber sprach die halbe Wahrheit. Als Harry die Nachfolge von Mr Hogendobber antrat und ihre Tiere zur Arbeit mitbrachte, hatte Mrs Hogendobber ihr Vorhaltungen gemacht. In ihrer Trauerzeit hatte sie sich im Postamt eingefunden, ohne recht zu wissen, wie sie hingelangt war. Sie hatte George in den fast vier Jahrzehnten, die er Postvorsteher gewesen war, geholfen. Als unbezahlte Assistentin, denn das Postamt von Crozet, klein und weitab vom Schuss, konnte keine weitere Arbeitskraft entlohnen. Dabei hatten die Postsendungen im Laufe der Jahre beträchtlich an Umfang zugenommen.
    Als Harry die Stellung als Posthalterin – die Bezeichnung war ihr lieber als Postvorsteherin – antrat, war es ihr dank ihrer Jugend möglich, etwas härter zu arbeiten, als George es gegen Ende seiner Laufbahn vermocht hatte, trotzdem konnte sie das Arbeitspensum nicht bewältigen. Gesuche um eine Hilfskraft trafen bei der Regierung auf taube Ohren. Kein Wunder. Von den 429.025 Postangestellten arbeiteten weniger als zehn Prozent in ländlichen Gegenden. Sie wurden gern ignoriert, was auch sein Gutes hatte, denn Arbeitskräfte auf dem Land genossen viel mehr Freiheit als städtische Postangestellte, die in eine geregelte Vierzigstundenwoche gezwängt und von machthungrigen Vorgesetzten schikaniert wurden. Mrs Hogendobber kam zunächst ein-, zweimal die Woche, um auszuhelfen. Anfangs hatte Harry ihre Gesellschaft begrüßt, sie jedoch gebeten, nicht zu arbeiten, da sie ihr nichts bezahlen könne. Doch Miranda kannte die Arbeitsabläufe, die Leute im Hauptpostamt in Charlottesville am Seminole Trail, sogar die Leute in Washington, ganz zu schweigen von sämtlichen Einwohnern Crozets. Sie erwies sich als unentbehrlich. Da George, besonnen im Umgang mit Geld, ihr genug hinterlassen hatte, um bequem davon leben zu können, und sie mit ihren Backwaren noch dazuverdiente, war sie auf das Geld nicht angewiesen. Mehr als alles andere war sie darauf angewiesen, sich nützlich zu machen.
    Im Laufe der Zeit waren sie und Harry sich nahegekommen. Und im Laufe der Zeit hatte Mrs Hogendobber ungeachtet ihrer Vorbehalte die zwei pelzigen Geschöpfe an Harrys Seite lieben gelernt. Sie hatte sogar die dicke graue Katze lieben gelernt, die momentan auf dem Sims völlig weggetreten vor sich hin pofte. Nicht, dass dies irgendjemanden etwas anging.
    Nachdem Murphy es auf die Spitze getrieben hatte, verließ sie rückwärts den Postsack, tänzelte seitwärts zum Schalter und sprang hinauf. Sie plumpste auf die Seite und wälzte sich herum, wobei sie viel Bauch sehen ließ.
    »Murphy, du machst dich heute Morgen ganz schön wichtig.« Harry tätschelte ihren Bauch.
    »Mir

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