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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Nahrungskette.«
    »Verkrümel dich.« Zur Untermalung ihres Standpunkts warf die Maus ein Stückchen gepressten Hafer heraus.
    »Ich krieg dich schon noch«, warnte Mrs Murphy. »Ihr Kerle könnt in einer Woche ein Kilo Körner fressen. Das kostet meine Mutter Geld, und sie ist ziemlich arm dran.«
    »Nein, ist sie nicht. Sie hat dich, und sie hat diesen albernen Hund.«
    »Versuch bloß nicht, mir zu schmeicheln. Ich bin dein Feind, wie du weißt.«
    »Feinde sind relativ.«
    Mrs Murphy dachte darüber nach. »Bist wohl ein kleiner Philosoph, was?«
    »Ich glaube nicht an Feinde. Ich glaube, es gibt Situationen, wo wir uns Nahrungsquellen streitig machen. Wenn nicht genug für alle da ist, kämpfen wir. Ist genug da, schön. Im Moment reicht es für alle, und ich esse nicht so viel, und meine Familie auch nicht. Also friss mich nicht … oder die Meinen.«
    Die Tigerkatze leckte sich die Pfote und rieb sich damit über die Ohren. »Ich werde darüber nachdenken, was du gesagt hast. Aber es ist mein Job, diesen Stall und dieses Haus sauber zu halten.«
    »Du hast schon das Handschuhfach des Transporters ausgeräumt. Du hast deine Pflicht erfüllt.« Die Maus spielte auf Murphys grausame Ausrottung einer Feldmausfamilie an, die sich im Handschuhfach angesiedelt hatte. Sie hatten die Drähte durchgenagt, die in den Sicherungskasten führten, und den Transporter mausetot gemacht. Als Murphy die Eindringlinge verputzt hatte, ließ Harry ihren Transporter reparieren, was sie die stattliche Summe von 137,82 Dollar kostete.
    »Wie gesagt, ich werde darüber nachdenken.«
    »Murphy«, rief Harry. »Lass uns gehen, Miezekatze.«
    Murphy tappte aus der Futterkammer. Tucker watschelte mit verschlafenem Blick hinter Harry drein. So fit sie war, Tucker watschelte trotzdem, zumindest kam es Mrs Murphy so vor.
    »Was haste gemacht?«
    »Hab versucht, Mäuse zu fangen. Du hättest den Leisetreter hören sollen, der sich in der Futterkammer verkrochen hat, wo ich ihn schließlich mit meinem rasanten Tempo gestellt habe.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Ein Argument nach dem anderen, warum ich ihn und seine Familie in Ruhe lassen soll. Er hat gesagt, Feinde seien relativ. Also, das ist doch der Hammer.«
    Als Harry die Stalltür aufschob, veranlasste ein Schwall eisiger Luft die Tiere, ihr Fell zu sträuben. Tucker, die jetzt hellwach war, sauste durch die Fliegentür zum Haus und durch die Tierpforte in die Küche. Mrs Murphy joggte neben Harry her, die zur hinteren Veranda schlitterte.
    »Mit Schnee werde ich fertig, aber dieses Eis hasse ich!«, schimpfte Harry, als ihre Beine auseinanderspreizten. Sie plumpste aufs Eis.
    »Komm, Mom.« Mrs Murphy huschte an ihre Seite.
    Tucker trat schuldbewusst aus dem Haus. Ihre Krallen, die nicht so scharf waren wie Murphys, konnten auf dem Eis nicht greifen, deswegen blieb sie, wo sie war, solange man nicht nach ihr rief.
    »Kriech auf allen vieren«, empfahl Tucker.
    Harry rappelte sich hoch und fiel gleich wieder hin. Und kroch dann auf Händen und Knien zur Hintertür. »Wie bin ich nur vorhin zum Stall gekommen?«
    »Du bist viel langsamer gegangen, und die Sonne macht das Eis glitschiger, glaube ich«, sagte Mrs Murphy.
    Schließlich kämpfte sich Harry unter Mrs Murphys Zuspruch auf die umschlossene hintere Veranda. Sie zog ihre Gummistiefel aus und öffnete die Tür zur Küche, froh, die Wärme zu spüren. Mrs Murphy dachte ausführlich über die Worte der Maus nach, dass Feinde relativ seien. Dann kam ihr ein neuer Gedanke. Sie hörte zu fressen auf und rief zu Tucker herunter: »Ist dir schon mal aufgefallen, wie viel größer wir sind als Mäuse, Maulwürfe und Vögel? Unsere Beute?«
    »Nein, hab ich nie drüber nachgedacht. Wieso?«
    »Wir sind größer. Gelegentlich erlege ich ein Kaninchen, aber meine Beutetiere sind kleiner als ich.«
    »Und fixer.«
    »Oh nein, sind sie nicht!«, brüllte Mrs Murphy Tucker an. »Niemand ist fixer als ich. Sie haben einen Vorsprung, und die halbe Zeit erlege ich sie trotzdem. Außerdem haben sie Augen an der Seite. Sie können uns kommen sehen, Tucker.«
    »Ja, ja.« Tucker, zufrieden, weil sie der kätzischen Eitelkeit eins ausgewischt hatte, legte den Kopf auf die Pfoten, und ihre feuchten braunen Augen sahen zu den zornigen grünen auf.
    »Ich werde diese Diskussion nicht fortsetzen. Ich behalte meine Erkenntnis für mich.« Hochmütig kehrte die Katze dem Hund den Rücken und spazierte auf der Küchenanrichte entlang. Vor der Plätzchendose aus

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