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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Stunde vor dem ersten Rennen allerlei zu tun.
    Colbert Mason erspähte Mrs Hogendobber und winkte ihr zu. Miranda winkte zurück.
    Arthur kam hastig aus dem kleinen Funktionärsbüro, seinen weichen Worth-and-Worth-Filzhut verwegen schräg auf dem Kopf. Die meisten Männer trugen Hüte: flache Filzhüte, Cowboyhüte, Schirmmützen aus allen denkbaren Stoffen, und einer hatte einen vornehmen marineblauen Homburg auf. Die Ripsbandfabrikanten würden überleben, auch wenn es mit Amerikas Kleidungssitten bergab ging. Pferdeliebhaber hatten Stil.
    Das einzige unbehütete blonde Haupt in der Gruppe gehörte Fair, der im Wohnmobil hergefahren war. Er gesellte sich zu seiner Exfrau und Miranda.
    »Darf ich den Damen etwas zu trinken holen? Oder ein Sandwich?«
    »Nein, aber ich würde mich gern ein bisschen hinsetzen. Dieser Rummel macht müde.« Miranda ließ sich auf eine Parkbank fallen.
    »Stellen Sie sich vor, wie den Pferden zumute sein muss.« Fair setzte sich neben sie.
    »Fair, mach, dass sie mich loslässt«, flehte Tucker.
    Er bückte sich und kraulte ihr die großen Ohren. »Du bist so dicht unten am Boden, Mädchen, die vielen Schuhe und Beine machen dich bestimmt ganz verrückt.«
    »Nein, machen sie nicht.«
    »Achte nicht auf sie. Sie winselt und wimmert seit dem Moment, wo wir angekommen sind.« Harry wackelte streng mit dem Zeigefinger.
    »Weißt du, als wir verheiratet waren, wollte ich immer mit dir hierher, aber irgendwie hatte ich nie die Zeit dafür.«
    »Jetzt bin ich hier.«
    »Gefällt es dir?«
    »Es ist herrlich. Miranda und ich haben einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Ich hatte keine Ahnung, dass sie so schön ist.«
    »Die Leute hier verstehen was vom Gärtnern.« Neben Chorgesang und Backen war Gärtnern Mirandas Leidenschaft. »Ich würde am liebsten um Ableger bitten.«
    »Ich bin sicher, man würde sie Ihnen geben.« Fair lächelte. Er legte seinen Arm um Harrys Schultern.
    »Wo ist Mim?«, fragte sie. »Wir waren mit ihr aufgebrochen -«
    »Wir sind mit ihr und Jim hierhergefahren. Das ist nicht dasselbe wie aufbrechen.« Miranda kicherte. »Diese Mim, kaum hatten wir geparkt, da ist sie auch schon aus ihrem Wagen geschossen.«
    »Keine Bange. Arthur hat sie abgefangen, bevor sie zu Addie und Chark gehen konnte. Und Jim ist ihr nicht von der Seite gewichen. Er ist der Einzige von uns, der imstande ist, Mim von ihren Vorhaben abzubringen.«
    »Es liegt nicht in ihrer Absicht, die jungen Leute zu bedrängen.« Mrs Hogendobber streckte die Beine von sich und wackelte mit den Zehen. Sie war in den letzten vierundzwanzig Stunden mehr gelaufen als im vergangenen Monat. »Oh, das tut gut.«
    »Die Nerven«, sagte Harry lakonisch.
    »Es gibt eine Menge Pferdebesitzer, die schlimmer sind als Mim. Seinerzeit mussten wir Marylou Valiant praktisch ruhigstellen.« Fair lachte.
    Harry kicherte. »Wenn ich mit Mickey Townsend zusammen gewesen wäre, hätte man mich auch ruhigstellen müssen.«
    »Ich dachte, Sie mögen Mickey.« Miranda ließ endlich ihre Handtasche los, die sie mit eisernem Griff umklammert gehalten hatte, und stellte sie neben sich auf die Erde.
    »Ich mag Mickey. Er ist voller Elan. Er hat viel von diesem bulligen männlichen Charme, dem Marylou nie widerstehen konnte. Aber er verliert Geld beim Rennen und bezahlt seine Leute erst, wenn er es zurückgewonnen hat.«
    Fair verschränkte die Arme. »Hätte er Marylou geheiratet, hätte er diese Sorgen nicht. Rennen ist nichts für Leute, die auf einen wöchentlichen Gehaltsscheck angewiesen sind. Außerdem braucht man Nerven aus Stahl. Die hat er. Sein Temperament macht mir mehr Sorgen als das Geld. Irgendwie kriegt er es zusammen.«
    »Das Irgendwie ist es, das mir Sorgen macht«, sagte Harry.
    »Wieso?«
    »Fair, zwei Jockeys sind unter der Erde und -« Sie blickte auf und platzte dann heraus: »Was zum Teufel -?«
    Miranda, Fair und Tucker wandten die Köpfe nach links und folgten Harrys erstauntem Blick. »Meine Güte!«, rief Miranda aus.
    »Ihr habt mich wohl in Zivil nicht erkannt«, scherzte Cynthia Cooper.
    Fair, ganz Gentleman, stand auf und bot Cynthia Cooper seinen Platz an, als sie und Rick Shaw näher kamen.
    »Na, wie sehe ich aus?« Rick trug eine karierte Schirmmütze, ein Tweedsakko und eine weite Hose.
    »Sie sind wohl inkognito hier?« Harry lächelte ihn an.
    »Sie sehen blendend aus«, lobte Miranda den Sheriff, einen Mann, mit dem sie wohl Unstimmigkeiten haben mochte, für den aber ihre Zuneigung nie

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