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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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plötzlich alt.
    »Lügen kostet so viel Kraft. Sagen Sie einfach die Wahrheit«, sagte Rick gelassen. »Sie wussten, dass Nigel keine Arbeitserlaubnis hatte. Fangen wir da an.«
    »Ach, Mann, kommen Sie mir nicht damit.« Mickey straffte die Schultern; er sah jetzt wieder so alt aus, wie er war, nämlich fünfundvierzig. »Es ist mir scheißegal, ob der Kerl einen grünen, gestreiften oder gepunkteten Wisch bei sich hatte. Er konnte reiten. Und sparen Sie sich diesen Schwachsinn von wegen Schutz der amerikanischen Arbeiter oder Schutz der ausgenutzten Einwanderer. Ich habe keinen ausgenutzt, und wenn ein amerikanischer Arbeiter den Job so gut machen kann wie der Tommy, he, dann ist er engagiert. Scheiß auf die Regierung.«
    Er war einfach unverbesserlich. Rick und Fair mussten lachen.
    »Mickey, wenn Sie mir bloß reinen Wein einschenken würden, müsste ich in Ihnen nicht den Hauptverdächtigen sehen.«
    Mickey sah Fair flehend an. »Verdächtigen? Weswegen?«
    »Sagen Sie dem Mann einfach die Wahrheit«, sagte Fair gelassen.
    Mickey blickte über ihre Köpfe, über die Wipfel der Bäume bis hinauf zu dem rotkehlcheneierblauen Himmel. »Na gut.«

 
37
     
    Eine halbe Stunde vor dem ersten Rennen fragte Mickey Townsend, ob er seinem Jockey, einem Neuling im Geschäft, Anweisungen geben dürfe.
    Fair war zum Führring zurückgekehrt.
    Cynthia und Rick gingen mit Mickey, Cynthia schlug ihr Notizbuch auf, als sie sich auf den Weg zu seinen Pferden machten.
    »Ich werde Ihnen alles sagen, aber ich muss die Rennen sehen.«
    »Das geht klar«, sagte Rick. »Sie stehen nicht unter Arrest – noch nicht. Sie haben vor dem ersten Rennen genug Zeit, mit dem Reden anzufangen.«
    Mickey atmete tief aus, schloss die Augen und öffnete sie dann wieder. »Nigel Danforth schuldete mir um die tausend Dollar, keine Pferdewette – Poker. Coty Lamont schuldete mir über siebentausend von der letzten Saison. Ich schulde Harvey Throgmorton fünfeinhalb Riesen. Seine Frau hat ihr erstes Kind bekommen, er hatte ein schlechtes Jahr mit den Pferden, und er braucht das Geld. Ich möchte es ihm zurückzahlen. Ich habe Nigel nicht umgebracht, und ich habe Coty Lamont nicht umgebracht.« Er atmete wieder tief durch, rang unwillkürlich die Hände. »Ich bin ein bisschen durchgedreht. Ich dachte daran, sie zu vermöbeln, und von Coty hatte ich echt die Schnauze voll. Er hat versprochen zu zahlen, also – das war in der Nacht, als er ermordet wurde, oder am frühen Morgen. Ich hab eine Lüge zu viel zu hören gekriegt. Ich weiß nicht – als er um zehn Uhr abends nicht wie vereinbart in meinem Stall erschien, bin ich zu ihm nach Hause gedüst. Kurz und gut, ich hab ihm gedroht, hab meine Pistole gezogen, hab ihm gesagt, entweder er zahlt bis zum Morgen, oder er gehört der Vergangenheit an.« Er ging zur Kühltasche und nahm sich ein Sodawasser heraus. »Noch jemand was?«
    »Nein danke.«
    »Das viele Reden macht mich durstig.« Mickey ließ den Verschluss aufschnappen und trank. »Ich bin weggegangen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich auf ihn warten würde. Ich wartete am Ende der Einfahrt hinter einem großen Busch, die Scheinwerfer hatte ich ausgeschaltet. Als er eine Stunde später wegfuhr, hab ich mich an ihn drangehängt. Hab wohl zu viele Krimis gesehen. Jedenfalls, ich bin ihm zu Mim Sanburnes Stall gefolgt. Er ist aber nicht hingefahren, das war ja das Verrückte. Er hat seinen Lieferwagen hinter der alten Amoco-Tankstelle etwa achthundert Meter von Mims Haupttor entfernt abgestellt. Aber was mich echt gewundert hat – er hat sein Nummernschild mit einem Lappen oder so was verdeckt. Josh von der Tankstelle repariert ständig Autos, das Gelände steht immer voll, aber Coty verdeckt das Nummernschild.
    Er hat mich nicht gehört, weil ich weit hinter ihm geblieben bin, weit genug, um meinen Motor zu drosseln, und dann hab ich ihn abgestellt. Nach etwa zwanzig Minuten war ich mit meiner Geduld am Ende, und ich bin auf Mims Grundstück gegangen. Meine Pistole hatte ich bei mir. Ich traf ihn im Stall an. Er hatte ihr Jagdpferd auf der Querschwelle. Ich bin zur Box gegangen, hab ihn zu Tode erschreckt. Er hatte in der Ecke der Box rumgegraben. Ich hab ihn gefragt, was zum Teufel er da macht, und er sagte, mein Geld besorgen. Ich hab gefragt, was da unten ist, und er sagte, ein Piratenschatz. Dieser Klugscheißer. Ich hatte eine Stinkwut, und ich hab gesagt: ›Mach das Loch wieder zu, du willst mich wohl verscheißern, wenn da

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