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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sein. Lässt sich aber nicht mit Bestimmtheit sagen.«
    »Früher oder später musste jemand den Transporter finden.« Sie seufzte. »Also, sie haben zwei Tage Vorsprung.« Cynthia zog ihre Handschuhe an.
    »Allerdings. Sie könnten inzwischen zu jedem Flughafen in einem anderen Staat gelangt sein oder den Zug genommen haben. Oder sie sind einfach weitergefahren. Ich nehme an, die zwei haben mehr falsche Pässe als ein libyscher Terrorist. Sie haben einundsiebzig Dollar in bar bei sich.« Er blinzelte, als das Licht der plötzlich durchbrechenden Sonne vom Außenspiegel reflektiert wurde. »Linda hat das Geld um ein Uhr an dem Tag, als sie verschwanden, abgehoben.«
    »Lassen Sie uns die Sachen einpudern, um Fingerabdrücke zu nehmen.«
    »Coop, Sie sind ein praktischer Mensch. Das gefällt mir bei einer Frau.« Er lächelte. »Haben Sie Ihre Sachen gepackt?«
    »Ich habe immer eine Tasche gepackt, warum?«
    »Wir fahren nach Camden.«
    »Im Ernst?«
    »Als Zuschauer. Wenn ich den dortigen Sheriff verständige, müssen wir uns mit noch einem Revier herumschlagen. Sie wissen nicht, was wir tun, und ich bin nicht geneigt, es ihnen zu sagen. Es reicht schon, dass ich mich tagein, tagaus mit Frank Yancey abgeben muss.«
    »Die Zeitung setzt ihn heftig unter Druck.« Ihre Gedanken kehrten zu Linda und Will zurück. »Die Forloines haben ein blühendes Geschäft. Und da ist jemand weiter oben an der Nahrungskette.«
    »Genau. Sie sollten vielleicht Ihr Schulterhalfter tragen.«
    »Gute Idee.«

 
35
     
    Die vor einem Rennen ohnehin strapazierten Nerven waren heute zum Zerreißen gespannt. Fair Haristeen fiel das gedrückte Schweigen zwischen den Valiants auf, als er am frühen Morgen Mims Pferde untersuchte.
    Bruder und Schwester arbeiteten wortlos Seite an Seite. Arthur Tetrick schaute auf dem Weg herein. Auch er bemerkte die eisige Atmosphäre zwischen den Geschwistern.
    Beim Anblick ihres Vormunds spuckte Addie ihn förmlich an. »Geh mir aus den Augen, Arthur.«
    Er hob die Augenbrauen zu einem V; er neigte den Kopf zu einem Nicken, das einen Gruß oder Resignation ausdrückte, und ging.
    »Herrgott, Addie, bist du heute zickig.« Charles drehte sich zu ihr um, als Arthur seine Autotür schloss und auf dem Sandweg davonfuhr.
    Sie sah ihrem Bruder ins Gesicht, dessen Knochenbau ihrem eigenen sehr ähnlich war. »Und du bist natürlich ein Edelmann!«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass du und Arthur euch wieder gegen mich verbündet. Ich weiß, dass er Richter Parker an dem Tag angerufen hat, als ich über Nigels Vorrat ausgepackt habe. Gott, war ich blöd. Ihr werdet es vor Gericht gegen mich verwenden.«
    »Heute ist nicht der richtige Tag, um sich wegen so was aufzuregen.«
    »Du hast gewusst, dass er zu Parker gegangen ist, stimmt’s?«
    »Ah« – Chark sah nach draußen, Sonnenlicht sickerte durch die hohen Kiefern –, »er hat es erwähnt.«
    »Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Du hattest genug Stress für einen Tag.«
    »Lügner.«
    »Ich lüge nicht.«
    »Du unterschlägst. Das läuft auf dasselbe hinaus.«
    »Das sagst ausgerechnet du. Du hast mich belogen, was Drogen angeht. Du hast die Wahrheit über Nigel zurückgehalten. Ein Kilo ist ein Haufen Koks, Addie!«
    »Das war nicht für mich!«, schrie sie.
    »Was hast du denn sonst mit Nigel gemacht?«
    »Ich bin mit ihm gegangen. Bloß weil er süchtig war, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch war.«
    »Komm schon, ich bin nicht blöd.«
    Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. »Was ist schon dabei, wenn ich mal ab und zu ’ne Line hochgezogen hab. Ich hab aufgehört. Hier geht es nicht um Koks. Es geht um mein Geld. Du willst meinen Anteil.«
    »Nein, das ist nicht wahr.« Er schob ihren Finger fort. »Aber ich möchte nicht mit ansehen, wie du alles ruinierst, wofür Dad gearbeitet hat. Du hast keinen Sinn für -« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    Sie ergänzte es für ihn: »Verantwortung?«
    »Genau.« Seine Augen funkelten. »Wir müssen das Geld zusammenhalten. Es sieht nach einer Menge aus, aber es kann schneller weg sein, als du denkst. Du kannst nicht überlegt handeln, das wissen wir beide.«
    »Ohne Risiko kein Gewinn.«
    »Addie.« Er bemühte sich, geduldig zu bleiben. »Das Einzige, was du weißt, ist, wie man Geld ausgibt. Du weißt nicht, wie man es verdient.«
    »Mit Pferden.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Was tust du dann als Trainer?« Sie war so verzweifelt, dass ihr die Tränen in die Augen traten.
    »Ich werde fürs Trainieren

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