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Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht

Titel: Mrs Murphy 05: Herz-Dame sticht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Richter Parker.«
    »Du denkst, ich bin unfähig. Wegen der Drogen.«
    Arthur senkte die Stimme. »Jetzt ist weder die Zeit noch der richtige Ort dafür! Aber Adelia, ich bin zu dem traurigen Schluss gekommen, dass ich nichts tun kann, um dir zu helfen. Du glaubst mir vielleicht nicht, aber ich werde erleichtert sein, wenn ich nicht mehr dein Treuhänder oder der Testamentsvollstrecker deiner Mutter bin. Ich lehne jede weitere Verantwortung ab.« Er atmete einen Schwall linde Luft ein. »Ich hoffe nur, dass deine Mutter mir vergibt, falls sie auf uns herabsieht.«
    »So ein Quatsch.« Addie ließ die Männer stehen. Sie musste alles und jeden aus ihren Gedanken verbannen, um sich auf die Pferde und die Bahn zu konzentrieren. Jedes Mal, wenn sie Arthur sah oder mit ihrem Bruder sprach, fühlte sie rasende Wut in sich aufsteigen. Dies war das erste Rennen ohne Nigel, und das traf sie härter, als sie gedacht hatte.
    Arthur sah ihr nach, dann sagte er traurig: »Hm, ich habe sie aufgeregt. Das wollte ich nicht, aber …«
    »Sie hat angefangen.«
    »Das schon, Charles, aber ich bin alt genug, um darüberzustehen.«
    »Aber was Mickey angeht, hast du recht. Er hat Mom um den kleinen Finger gewickelt, und Addie dachte, er könnte nichts Unrechtes tun. Weißt du, was ich auch nicht kapiere?« Chark stand auf, stellte fest, dass er ein bisschen zittrig war, und setzte sich wieder.
    »Komm, Chark, du bist verletzt.« Arthur schob seine Hand unter Charks Arm, um ihn zu stützen.
    »Ich bin durcheinander, nicht verletzt. Ich kann’s nicht fassen, dass ich dermaßen die Beherrschung verloren habe.«
    »Du gehst zu streng mit dir ins Gericht.« Arthur sah unauffällig auf seine Armbanduhr, dann setzte er sich für einen Augenblick neben Chark. »Na, was ist es, was du nicht kapierst? Du hast den Faden verloren.«
    »Wenn Mom Mickey so sehr geliebt hat, warum hat sie sich dann geweigert, ihn zu heiraten?«
    »Ah -« Arthur warf den Kopf zurück. »Ich möchte annehmen, weil sie wusste, dass es auf die Dauer nicht gut gehen würde.«
    »Addie sagt, weil ich Mickey nicht leiden konnte. Da krieg ich ein verdammt schlechtes Gewissen.«
    »Ach, aber -«
    »Du weißt, wie sie war. Sie hätte alles für Addie getan. Ich habe sie gebeten, dich zu heiraten. Komisch, nicht?«
    »Für mich nicht«, sagte Arthur traurig.
    »Ich hab sie angeschrien, dass Mickey nur hinter ihrem Geld her sei. Wenn ich daran denke, was für Sachen ich zu meiner Mutter gesagt habe«, er ließ den Kopf hängen und hielt sich die Augen zu, »fühl ich mich ganz elend.«
    Arthur legte seinen Arm um Chark. »Aber, aber. Du bist überreizt. Du warst jung. Sie hat dir verziehen. Mütter verzeihen immer, weißt du.«
    Chark schüttelte den Kopf. »Ich weiß, aber -«
    »Reden wir von was Angenehmem. Ich habe Adelias Geburtstagstorte abgeholt. Sie ist dreistöckig, weil ich mir dachte, dass sich am Ende sowieso alles bei Mim trifft. Obendrauf ist eine Jockeykappe, in Mims Farben, mit zwei gekreuzten Peitschen. Innen Schokolade, außen Vanilleglasur. Ihr Lieblingskuchen.«
    »Das ist toll, Arthur – wirklich toll.«
    »Ist ja auch ein großer Geburtstag, der einundzwanzigste.« Sein eigener einundzwanzigster war nur noch ein warmer Schemen in der Erinnerung. »Ich muss gehen. Ich werde mein Bestes tun, um Harry oder Mim zu finden, bevor ich meinen Posten beziehe.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.« Arthur ging, der sandige Boden knirschte unter ihm.

 
39
     
    Addie fand Mickey unter einem großen Styraxbaum an der Rückseite der Bahn. Verstohlen verglich er die Stoppuhr in seiner Hand mit der Anzeigetafel.
    »Bist du auch wütend auf mich?«, fragte er.
    »Nee.« Sie trat neben ihn.
    »Noch circa fünf Minuten«, sagte er.
    »Du könntest dieses Rennen gewinnen.«
    »Oh, ich könnte jedes Rennen gewinnen.« Er lächelte matt. »Hängt bloß davon ab, auf wen die Götter gerade herablächeln, stimmt’s?«
    »Ich glaube, es hängt vom Können des Jockeys und vom Mut des Pferdes ab.«
    »Das erleichtert die Sache.« Er verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. »Weißt du, warum Nigel und Linda bei den Rennen von Montpelier aufeinander eingeprügelt haben? Er wollte es mir nicht sagen, aber ich denke, das könnte es sein, weshalb er tot ist.«
    »Nigel hat ein Kilo Kokain von Linda gekauft. Zumindest dachte ich, er hätte es gekauft. Er wollte es verkaufen, um Schulden zu bezahlen, auch die, die er bei dir hatte, und sich dann ein kleines Anwesen kaufen und

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