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Mrs. Murphy 19: Mausetot

Mrs. Murphy 19: Mausetot

Titel: Mrs. Murphy 19: Mausetot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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und nicht die geringste Neigung verspürte, woanders zu leben, lächelte angesichts der Reichtümer des beginnenden Frühlings. Es lohnte sich, den Winter zu ertragen für den Überfluss und das neue Leben, die ihm unweigerlich folgten.
    Sie zitierte eine Zeile von Shelley und hoffte, dass ihr Gedächtnis sie nicht trog: »Stürm, stürm, du Winterwind, kann der Frühling noch fern sein.«
    Â»Was quasselt sie da?« fragte Pewter, die nicht selten quengelige graue Katze.
    Mrs. Murphy, die geschmeidige Tigerkatze, die Pfoten am Armaturenbrett, die Hinterbeine auf dem Sitz, erwiderte: »Sie rezitiert Poesie.«
    Â»Bescheuert« , murrte die graue Katze, dann gesellte sie sich zu Mrs. Murphy, um durch die nagelneue Windschutzscheibe zu schauen.
    In diesem Teil der Welt zersprangen viele Windschutzscheiben, allerdings ohne zu splittern. Obwohl die hiesigen Kiestransporter ihre Ladung neuerdings mit dickem Segeltuch abdeckten, mussten die Autofahrer darauf gefasst sein, dass früher oder später ein Stein herunterflog oder ein auf einer Lehmstraße vorausfahrendes Fahrzeug Steine hochschleuderte.
    Harry kaufte lieber eine neue Windschutzscheibe, als dass sie die Nebenstraßen gepflastert sah. Gepflasterte Straßen bedeuteten Landerschließung. Sie bedeuteten zudem einen Zustrom von »Herkommern«, wie die Einheimischen die Zuzügler tauften.
    Harry, misstrauisch, aber stets freundlich, gehörte jeder Umweltgruppe an, die sie finden konnte. Ihr Mann zeigte sich weniger fremdenfeindlich. So offenherzig Harry auch sein wollte, tief im Inneren nährte sie eine glühende Ablehnung gegen die »protzige Überheblichkeit« der Neuankömmlinge. Dass die alle stinkreich waren, schürte das Feuer nur noch mehr.
    In diesem Moment fuhr sie zum Haus einer Herkommerin. Schuldgefühle kamen in ihr hoch, weil Paula Benton, eine OP-Schwester, zu den hilfsbereitesten und reizendsten Menschen gehörte, denen sie je begegnet war.
    Dann sagte sie sich, Paula sei die Ausnahme, die die Regel bestätigte. Harry wusste, wie gut Paula organisiert war, seit sie mit ihr in der 5K-Gruppe arbeitete. Wie jeder von uns hatte auch Paula ihre Eigenarten. Ausgerechnet sie, die überaus tüchtige Krankenschwester, konnte sich selbst keine Spritze geben. Jede Woche verabreichte Annalise Veronese ihr eine B12-Injektion.
    Die Gruppe zog Paula damit auf, die es mit Humor nahm. Sie hatte auch Angst vor Spinnen, wie so viele Menschen. Die Mädels hatten ihr eine große wuschelige Stoffspinne geschenkt, damit sie ihre Phobie überwand. Das funktionierte zwar nicht, das Spielzeug behielt sie aber.
    Als Harry in die lange Lehmzufahrt zu Paulas Farm einbog, bewunderte sie die Arbeit, die die geschiedene, sehr hübsche Krankenschwester in zwei Jahren hier geleistet hatte. Die von Nellie-Stevens-Ilex gesäumte Zufahrt führte zu dem restaurierten, in Holzbauweise errichteten Farmhaus.
    Selbst in ihren mürrischen Momenten freute Harry sich über die Anzahl an Farmen und größeren Gütern, die von den Neureichen nicht nur bewahrt, sondern tatsächlich verschönert worden waren. Andererseits gab es jene, die ihre protzigen Kästen auf ein fünf Morgen großes Grundstück setzten; aber ganz Amerika war ja gerammelt voll davon. Man konnte diese umweltzerstörende Torheit nicht allein den Herkommern ankreiden.
    Als Harry sich Paulas Farmhaus näherte, stellte sie fest, dass die Ilex, die die Zufahrt säumten, schon anderthalb Meter hoch waren. Hübsch sah das aus. In ein paar Jahren würde es dramatisch aussehen, denn Nellie-Stevens-Ilex konnten über zehn Meter hoch werden.
    Wegen ihrer unregelmäßigen Arbeitszeiten hielt Paula keine Haustiere. Zur Enttäuschung von Tucker, der Corgidame, die den Sozialkontakt liebte. Es gab nichts Schöneres, als sich mit ihresgleichen auszutauschen. Das Leben mit zwei Katzen konnte einem den letzten Nerv rauben.
    Paulas nagelneuer, silbern blitzender Dodge-Halbtonner parkte neben dem Haus.
    Harry stellte den Motor ab und ließ ihre Tiere hinaus in die frische Frühlingsluft, dann ging sie auf die Veranda und klopfte an die Tür. Keine Antwort.
    Â»Sie weiß, dass ich komme«, sagte Harry laut zu ihren Tieren. »Sie hat die Startnummern für die Läufer für mich. Sie sind verspätet gekommen. Bin ich froh, dass sie eingetroffen sind, sonst säße ich da und würde Papier

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