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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Haar, das er bis fast zu den Schultern trug. »Das Gehirn ist wie ein Muskel. Es lässt sich zumindest wie ein Muskel trainieren – und wenn ich das sage, entzaubere ich damit keineswegs irgendwelche metaphysischen Vorstellungen einer unsterblichen Seele. Ich sage lediglich, was sich einfach nicht leugnen lässt.«
    »Wusstest du, dass es eine Zeit gegeben hat, in der ich mir gewünscht hätte, auch als Christophorer erwählt worden zu sein?«, fragte Richard Leslie plötzlich. »Der Weg, den ich gegangen bin, hat allerdings kaum etwas mit der Friedfertigkeit und dem Pazifismus zu tun, für den der Orden bekannt ist. Schließlich diene ich auf einem Kriegsschiff.«
    Bruder Daniel schwieg einige Augenblicke und blieb Richard Leslie die Antwort zunächst schuldig. Schließlich blieb der Christophorer-Mönch stehen. »Wir sind wieder am Beginn unserer Unterhaltung angelangt.«
    »So?«
    »Bei den Träumen, die nicht die eigenen sind.«
    »Du meinst, ich habe mir das nur gewünscht, weil du auserwählt wurdest?«
    »Wenn es dein Weg gewesen wäre, hätte man dich erwählt. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.«
    Richard Leslie zuckte mit den Schultern. »Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie gesehen. Aber sie leuchtet mir irgendwie ein.« Der Captain der STERNENFAUST wirkte auf einmal deutlich entspannter und lockerer. »Wie wäre es, wenn du mir eine Ahnung davon gibst, wo du in den vergangenen Jahren gesteckt hast? Ich hoffe nicht, dass du auf einem einsamen Hinterwäldlerplaneten mit der Zählung der Insektenpopulation oder anderen, ähnlich aufregenden Aufgaben betraut warst.«
    »Etwas spannender war es schon.«
    Bruder Daniel kam nicht mehr dazu, seinen Bericht zu beginnen, denn in diesem Augenblick meldete sich der Kommunikator an Richard Leslies Armband.
    Der Captain blickte auf die ID-Kennung. Eine Transmission des Star Corps. Das kann nichts Gutes bedeuten. Ich hoffe nur, dass der Landurlaub nicht gleich wieder abgebrochen werden muss … es wäre ja nicht das erste Mal. »Hier Commander Leslie.«
    Auf dem Display des Geräts erschien das Gesicht von Admiral Gregor Rudenko. An der ID-Kennung war zu sehen, dass er sich auf Spacedock 1 befand. Zumindest wurde die Transmission von dort gesendet. »Commander? Ich störe Sie ungern in Ihrem wohlverdienten Urlaub. Schließlich war die STERNENFAUST ja über die zumutbare Grenze hinaus im Dauerereinsatz. Aber das Oberkommando hat Code 207 ausgelöst.«
    Code 207 bedeutete einen Status bedingter Bereitschaft. Mannschaften hatten ständig erreichbar zu sein, kommandierende Offiziere mussten sich zu Lagebesprechungen einfinden, und es waren Planungen für eine Verschärfung der Situation zu treffen.
    Fest steht also, dass es irgendwo brennt! , dachte Leslie. Fragt sich nur, wo … Auch wenn die Bedrohung durch das Heilige Imperium immer wie ein Damoklesschwert über den Solaren Welten hing, so war doch nicht so schnell damit zu rechnen, dass die Flotten der Kridan an den Grenzen des Niemandslandes auftauchten.
    »Finden Sie sich schnellstmöglich auf Spacedock 1 ein«, verlangte Rudenko. »Sicherlich haben Sie die Nachrichten des Datennetzes verfolgt.«
    »Ich habe mir den Luxus erlaubt, es nicht zu tun, Sir.«
    »Nun, dann will ich Ihnen auf die Sprünge helfen. In einem Radius von 0,4 astronomischen Einheiten um die Sonne sind für einen Zeitraum von mehreren Minuten bis zu einer Stunde sämtliche Rechnersysteme ausgefallen. Die Ursache dafür ist bislang unbekannt. Sehen Sie sich die Meldungen im Datennetz an, dann wissen Sie, was ich meine.«
    »Ja, Sir.«
    »Halten Sie Kontakt zu Ihrer Mannschaft, damit man sie notfalls zusammentrommeln kann. Über die Personalsituation an Bord Ihres Schiffes muss ich übrigens auch noch einmal mit Ihnen sprechen, da Ihre Fähnriche befördert wurden.«
    »Ich bin schon so gut wie unterwegs, Sir.«
    Rudenko unterbrach das Gespräch.
    Richard Leslies Gesicht wurde sehr ernst. »Zumindest für mich ist dieser Landurlaub bereits zu Ende.«
     
     
    Gleißendes Licht fiel durch die Frontscheibe des auf der Seite liegenden Shuttle.
    Der Sonnenaufgang auf dem Merkur war mit nichts zu vergleichen. Der gesamte Horizont des sehr kleinen Planeten wurde durch ein immer breiter werdendes Feuerband umsäumt.
    Masse und Schwerkraft des Merkur waren größer als die des viel voluminöseren Mars und die Dichte erreichte 98 Prozent des irdischen Standards.
    »Kann man dieses verdammte Fenster nicht schließen?«, fragte einer der

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