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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der Höhe orten, schließlich sind wir immer noch in einer relativ dunklen Zone des Merkur.«
    »Was sich rasch ändern wird.«
    »Matthews, wir müssen auf uns aufmerksam machen.«
    Matthew seufzte. »Ich dachte eigentlich, die Sauerstoffpatronen der Anzüge als eiserne Reserve nutzen zu können.«
    »Eine davon werden wir opfern müssen.«
    »Der Kerl will doch nur einen der Anzüge für sich haben«, sagte Potter gehässig. »Und Sie, Captain, warum haben Sie uns bisher nicht eröffnet, dass es diese Anzüge überhaupt gibt?«
    Captain Matthews war mit den Nerven genauso am Ende wie Potter. Seine Augen verengten sich. Er starrte Potter mit einem Blick an, der vernichtender nicht hätte sein können.
    Im Mittelalter wäre dieser Blick wohl strafbar gewesen , ging es Clifford Ramirez durch den Kopf.
    »Hören Sie mir gut zu, Potter. Halten Sie jetzt den Mund geschlossen, oder ich schicke Sie ohne Anzug durch die Luftschleuse!«
    »Da wäre Mord!«
    »Das wäre Notwehr, Potter, und jeder Richter, der einen Ihrer Auftritte miterlebt hätte, würde dafür Verständnis zeigen! Und jetzt seien Sie still.« Matthews überlegte einen Augenblick. »Ich hole Ihnen den Thermostrahler. Aber Sie müssen damit rechnen, dass das Ding auch nicht funktioniert. Schließlich arbeiten auch Thermostrahler mit einem inneren Rechner. Und der ließ sich weder bei den Kommunikatoren noch bei irgendwelchen anderen Geräten an Bord einschalten.«
    »Aber die Thermostrahler verwenden eine viel einfachere Technik«, erklärte Clifford Ramirez. »Die Dinger sind geradezu primitiv, weil sie ursprünglich für den Bergbau auf Extremwelten geschaffen wurden, wo die Werkzeuge sehr starken Belastungen ausgesetzt werden. Bei den meisten Modellen gibt es eine Schaltung, mit der man das Ding auf vollkommen manuellen Betrieb umstellen kann.«
    Captain Matthews machte ein skeptisches Gesicht. »Wenn Sie das sagen.«
    »Jedenfalls haben wir nicht mehr viel Zeit. Wenn erst einmal das sengende Sonnlicht hier alles gleißend hell macht, sieht unser kleines Feuerchen sowieso niemand mehr.«
    »Da haben Sie natürlich recht.« Matthews zögerte noch.
    Doch Grady war überzeugt davon, dass Ramirez das Richtige im Sinn hatte. »Vertrauen Sie dem Kerl, Captain. Sie haben gesehen, was er draufhat.«
    »Na ja …«
    »Wenn er nicht eingegriffen hätte, wären wir so übel aufgeschlagen, dass man sich jede Rettungsmission sparen könnte. Der weiß, was er tut.«
    Der Blick, mit dem Matthews Ramirez musterte, schien zu sagen: Ist mal wieder typisch – das Star Corps betrachtet sich als die Elite aller Raumkrieger. Aber Matthews war klug genug, um den Mund zu halten.
    »Bleibt ein Problem«, sagte Grady und deutete in die Höhe. Er meinte natürlich die Außenschleuse.
    »Die lässt sich manuell schalten«, sagte Ramirez.
    »Und wenn dabei ein Fehler passiert, werden wir alle schockgefroren.«
    Ramirez zucke mit den Schultern. »Wir haben nicht mehr viel Zeit, überhaupt noch Fehler zu machen.«
     
     
    Grady und Ramirez gelang es, die Luftschleuse auf Handbetrieb umzuschalten. Ein paar Überbrückungskabel mussten dafür gelegt werden. Galina Lecontegoro, eine leicht verletzte Passagierin, half ebenfalls mit. Sie kannte sich mit der Funktionsweise von Außenschotts und Luftschleusen aus, da sie in einem zur Mining Company gehörenden Wartungsbetrieb in Goethe City beschäftigt war.
    Die Temperatur sank derweil weit unter den Gefrierpunkt.
    An dem Sichtfenster der Frontscheibe bildete sich Eis. Die Feuchtigkeit, die beim Atmen entstand, gefror dort. Die Insassen des Shuttles waren gezwungen, sich fortwährend zu bewegen, wenn sie nicht erfrieren wollten. Wie tief die Temperatur bereits gefallen war, darüber konnte nur spekuliert werden.
    »Spätestens wenn sich die Luft in flüssigen Sauerstoff und Stickstoff teilt, werden wir es merken!«, witzelte Matthews. Das fand allerdings keiner der Anwesenden lustig.
    Vor allem musste man sich um die Verletzten kümmern. Denn sie waren weniger beweglich und daher dem Erfrierungstod sehr viel näher als die gesunden Passagiere. Soweit es möglich war, hatte man sie mit den Raumanzügen versehen, was allerdings auch nur einen mittelmäßigen Effekt hatte.
    Ramirez zwängte sich ebenfalls in einen der Anzüge. Dann schnallte er sich den Thermostrahler um.
    Grady und Matthews halfen ihm, in die Luftschleuse zu klettern. Dabei musste sich Ramirez mit Händen und Füßen an den Wänden festhalten, bis die innere Schleusentür

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