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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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tatsächlich die Maschine war, die Clifford genommen hat.
    Es war kühl in der Wohnung geworden. Die Heizungssysteme arbeiteten noch immer nicht. Die Energieversorgung war nach offiziellen Mitteilungen der Company zwar in Mitleidenschaft gezogen worden, aber nicht ernsthaft gefährdet. Angeblich bestand kein Anlass dazu, den Planeten auf eigene Faust mit privaten Raumfahrzeugen zu verlassen.
    Sandrine konnte sich schon denken, was hinter diesen Verlautbarungen steckte. Die Bevölkerung sollte beschwichtigt und weiteres Chaos durch unkontrollierten Exodus verhindert werden. Schließlich konnte niemand vorhersagen, ob es nicht zu weiteren Systemausfällen kam, solange die Ursache nicht gefunden war.
    Die Rettungsmannschaften, die jetzt unterwegs sind, riskieren ihr Leben , überlegte Sandrine. Sie gehen ein Risiko ein, das man zum jetzigen Zeitpunkt beim besten Willen nicht kalkulieren kann.
    Auf der Bildschirmwand teilte sich ein Fenster ab, das eine ganze Weile lediglich das Emblem der Company zeigte, verbunden mit dem Hinweis, dass eine private Transmission empfangen werden sollte.
    Aber dann tat sich eine ganze Weile nichts. Sandrine argwöhnte bereits, dass das Rechnersystem ihrer Wohneinheit wieder abgestürzt war.
    Endlich wich das Emblem einem Mann in der Uniform der Company Police, die im Moment alle Hände voll zu tun hatte, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und Menschen zu helfen, die wegen des Ausfalls technischer Systeme in Not geraten waren. »Hier spricht Company Police Agent Stricker. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Mann Clifford Ramirez unter den Passagieren eines Shuttles mit der Bezeichnung D-3334 war, der beim Anflug auf den Merkur abgestürzt ist. Leider haben wir bislang keinerlei Nachricht von der Maschine.«
    Sandrine war für einen Moment wie erstarrt. Schließlich schluckte sie. Ihr Mund fühlte sich trocken an, und sie glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Mein Gott, das darf doch nicht wahr sein! Hast du nicht die ganze Zeit schon gefürchtet, dass dich irgendwann eine derartige Nachricht erreichen würde? Du hast es gewusst, seit du dich entschieden hast, mit Clifford das Leben zu teilen. Schließlich dient er auf einem Kriegsschiff …
    Aber dass er jetzt einem ganz ordinären Systemabsturz zum Opfer gefallen war, erschien ihr wie ein zynischer Witz des Schicksals. Etwas, das sie einfach nicht akzeptieren konnte. Unwillkürlich ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Hat es Sinn, gegen das Schicksal zu rebellieren? Dem Universum zu drohen? Oder die Stümper zu verfluchen, die so instabile Rechnersysteme geschaffen haben? Es ist sinnlos. Und du weißt es.
    Sie versuchte, die Tränen zu unterdrücken, aber es ging nicht. Sie flossen einfach, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Vielleicht wollte sie auch gar nichts dagegen tun.
    »Es ist nicht gesagt, dass Ihr Mann umgekommen ist«, sagte Agent Stricker, dem Sandrines Reaktion natürlich nicht entging.
    Er hat auch wirklich einen Mist-Job – solche Nachrichten überbringen zu müssen , ging es ihr durch den Kopf. Und wahrscheinlich nach einem Vorfall, wie wir ihn gerade erlebt haben, gleich im Dutzend.
    »Ma'am, wir tun, was wir können. Aber es erweist sich als sehr schwierig, technische Geräte aller Art wieder in Betrieb zu nehmen. Ein Teil der Rechnersysteme muss völlig neu installiert werden, und bei manchen ist wahrscheinlich sogar die Hardware zerstört. Wir haben momentan nur ein funktionierendes Shuttle in Beethoven zur Verfügung. Aber es kommt Hilfe von der Venus und dem Rest des Sol-Systems.«
    Das bedeutet wohl, dass mit der Suche noch gar nicht begonnen werden konnte , ging es Sandrine voller Bitterkeit durch den Kopf.
     
     
    Die Meldungen über die Merkur-Krise überschlugen sich. Während sich Commander Leslie mit einem von Tanger Spaceport aus gestarteten Shuttle zur Orbitalstation Spacedock 1 bringen ließ, lief in der Passagierkabine das Nachrichtenangebot des Datennetzes.
    Alle Insassen – bei den meisten handelte es sich um Star Corps Offiziere, wie an den Uniformen zu sehen war – richteten ihre Blicke auf den Bildschirm und verfolgten die eintreffenden Neuigkeiten. Eine Flotte von zivilen Hilfsschiffen war von der Venus aus unterwegs. Ein robotisches Observatorium auf dem zurzeit sonnennahen Asteroiden Halifax 13 lieferte Bilder aus unmittelbarer Sonnenähe, die für kurze Zeit zwei Objekte zeigten, die jedoch wenig später nicht mehr zu orten waren, da sie von der

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