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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Msssarrr – früher bei ihren Nachbarn hoch geachtet – wurden jetzt zu Parias der interstellaren Politik. Selbst die Beglückten versuchten hier und da den Aufstand, was Gorrrn nicht bedauerte.
    Schließlich bekam das deutlich verstärkte Militär auf diese Weise die nötige Erfahrung, auch wenn ihm natürlich bewusst war, dass ein Kampf mit schlecht ausgestatteten Rebellen nicht mit der Konfrontation mit den übermächtigen Kridan zu vergleichen war.
    Noch einmal vergingen viele Sonnenumläufe.
    Gorrrns Lebensspanne neigte sich dem Ende zu, und erste biologische Verfallserscheinungen machten sich bemerkbar. Der General versuchte sie natürlich der Öffentlichkeit gegenüber zu vertuschen, aber es war jedem klar, dass er nicht ewig leben würde.
    Shrrr, der ehemalige Botschafter der Königin, war inzwischen ebenso verstorben wie die Große Königin selbst. Letztere war durch ein halbes Dutzend Nachfolgerinnen ersetzt worden, die gleichzeitig heranreiften und schließlich für eine Erhöhung der Ovarienproduktion um das Fünffache sorgten.
    Für Gorrrn stellte sich die Frage, wer sein Nachfolger sein sollte. In seiner engeren Umgebung war kaum noch jemand übrig geblieben, der für eine solche Aufgabe infrage kam.
    Gorrrn war im Laufe der Zeit misstrauisch geworden. Immer wieder hatte er getreue Mitstreiter aus alten Tagen des Verrats oder der Verschwörung bezichtigt und sie aus dem politischen Apparat oder gar dem Leben entfernen lassen.
    Jetzt stand er nahezu allein da. Mit den medizinischen Fortschritten, die in der Zwischenzeit erzielt worden waren, versuchte er, seine Lebenspanne zu verlängern.
    In den Medien trat er schließlich nicht mehr selbst auf, um den Verfall nicht offensichtlich machen zu müssen. Stattdessen ließ er ein Abbild mit der Bevölkerung kommunizieren, dessen Äußeres sich ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr änderte.
    Die Spekulationen im Volk ließen sich jedoch auf die Dauer nicht unterdrücken. Jedem war inzwischen klar, dass Gorrrn ein hohes Alter erreicht hatte.
    Nicht mehr lange, und man wird denken, dass ich genauso eine Marionette bin, wie es lange die Große Königin war. Eine Marionette, an der schon jemand die Fäden zieht, der es bevorzugt, im Hintergrund zu bleiben.
    In einem Anflug verhaltener Heiterkeit rieb Gorrrn die Beißwerkzeuge gegeneinander. Aber der Ton, der dabei entstand, war kraftlos geworden. Selbst das Ausfahren des Saugstachels für den Hochgenuss von frischem Hirn machte ihm inzwischen Mühe.
    Bedienstete, die ihm die jeweiligen Gefangenen festhalten mussten, damit er überhaupt noch in der Lage war, ihnen ihr Hirn zu nehmen, galten inzwischen als Geheimnisträger der ersten Kategorie und wurden strengstens verpflichtet, nichts von ihren Erlebnissen weiterzugeben. Andernfalls drohten ihnen eine sofortige Anklage wegen Hochverrats und die Todesstrafe.
    Dennoch machten Gerüchte die Runde, nach denen Gorrrn immer wunderlichere Züge bekam.
    Er ließ sich in einer Antigrav-Sitzwanne transportieren, da seine Extremitäten nach und nach den Dienst aufkündigten. Zwei Drittel des Tages schlief er inzwischen, und was das letzte Drittel anging, so wurde davon die Hälfte mit medizinischen Anwendungen oder pflegerischen Maßnahmen verbracht. Für die eigentlichen Regierungsaufgaben blieb immer weniger Zeit.
    Gorrrn wäre eigentlich dazu gezwungen gewesen, Aufgaben zu delegieren. Allerdings hielt er sich zunehmend für unentbehrlich. Er glaubte nicht, dass irgendjemand anders die Aufgaben auch nur annähernd so gut zu erfüllen vermochte wie er selbst. Außerdem war auch in diesem Fall das Misstrauen sein größter Feind.
    Es gab einfach niemanden mehr, dem er genügend vertraute. Inzwischen gab es im Msssarrr-Reich – das nun auch offiziell nicht mehr »Friedensimperium« genannt wurde – nicht mehr nur einen Sicherheitsdienst, sondern gleich drei, deren hauptsächliche Aufgabe es war, sich gegenseitig zu überwachen.
    Ein Projekt wollte er noch unbedingt zum Abschluss bringen. Die Arche sollte auf ihren Weg geschickt werden. Und dazu bedurfte es eines Wächters, der die Funktionen des planetengroßen Riesenschiffs überwachte. Zumindest, soweit man sie inzwischen erforscht hatte.
    Gorrrn ordnete gentechnische Experimente mit Msssarrr-Brut an. Diese Experimente fanden unter strengster Geheimhaltung statt, denn selbst innerhalb des Hirnesser-Kults gab es erhebliche Bedenken im Hinblick auf eine schrankenlose Anwendung der Gentechnik.
    Ziel war es, einen

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