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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kridan dann vielleicht nicht mehr existierten.
    »Der Zwischenraumtransfer hat funktioniert«, sagte der Pseudo-Basiru-Aluun, während der Wächter auf die Kontrollen blickte.
    Die Mannschaften lagen noch nicht im Staseschlaf. Erst wenn sich das anvisierte Zielsystem tatsächlich als geeignet erwies, sollte das geschehen. Insbesondere sollte eine Welt vorhanden sein, die für Msssarrr annehmbare Lebensbedingungen aufwies.
    »Ich schlage vor, wir manövrieren ihn aus der Sonne heraus«, sagte der Wächter.
    »Willst du ihm nicht einen Namen geben?«
    »Wie wäre es mit dem Neuen Licht der Friedliebenden ?«
    »Poetisch – aber lang und unpraktisch.«
    »Da ich wahrscheinlich nur alle paar tausend Standard-Sonnenumläufe mal diesen Namen aussprechen werde, wenn es irgendwelche Wartungsarbeiten zu verrichten gibt, ist das ein zu vernachlässigender Aspekt.«
    »Wie du meinst. Ich bin nicht konzipiert worden, um dir zu widersprechen.«
    »Darf ich dir eine Frage stellen?«
    »Gewiss.«
    »Die Erbauer der Arche sind die Erhabenen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Aber du bist ein Basiru-Aluun.«
    »Ich bin das computergenerierte Abbild eines Basiru-Aluun. Die Verkörperung eines Programms. Ein Avatar.«
    »Das weiß ich. Ich hatte mich präzise ausgedrückt.«
    »Und ich verstehe ehrlich gesagt deine Frage nicht.«
    »Meine Frage ist, wieso auf einem Schiff der Erhabenen ein Avatar verwendet wird, das einen Basiru-Aluun darstellt.«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich würde sie gerne wissen.«
    »Wir Basiru-Aluun waren lange Zeit ein Dienervolk der Erhabenen – zuständig für Aufgaben, die einen scharfen Verstand benötigen. Wir brachten Denker und Forscher hervor, die von den Erhabenen in ihren Dienst genommen wurden.«
    »Dann wart ihr an der Konstruktion dieser Doppelkugel beteiligt?«
    »Sie existiert bereits viel länger als die Basiru-Aluun. Aber im Laufe ihrer Geschichte wurde des Öfteren die Software gewechselt.«
    »Ich verstehe.«
    »Und ich würde vorschlagen, dass wir zunächst unsere Aufgaben erfüllen, ehe wir uns der Plauderei über vergangene Zeiten hingeben. Soweit ich den Plan eures Anführer Gorrrn kenne, werden wir dazu ohnehin mehr als genug Zeit haben.«
    »Das ist gut möglich – obwohl ich den Großteil davon genau wie die Mannschaften der Kriegsschiffe und die Brutpfleger schlafend verbringen werde.«
    »Ich dachte, du würdest über eine sehr stark erhöhte Lebenserwartung verfügen?«
    »Das sagt man. Aber wirklich sichergehen kann man da erst, wenn ich die normale Lebensspanne eines Msssarrr deutlich überschritten habe. Sollte das nicht der Fall sein, stehen mehrere Klone zur Verfügung, die mich ersetzen können.«
     
     
    Die Arche der Friedliebenden tauchte durch die brodelnde Oberfläche der Sonne, die bei diesem verzweifelten Zwischenraumsprung anvisiert worden war.
    Schon sehr bald stellte sich heraus, dass nicht alles glattgegangen war. Das Avatar meldete Schwankungen im Meradan-Feld. Der Wächter stellte das anhand der Anzeigen auch fest und fragte nach dem Grund.
    Die Antwort des Pseudo-Basiru-Aluun blieb unbefriedigend.
    Er scheint nicht richtig zu verstehen, worauf ich hinauswill , überlegte der Wächter. Aber sämtliche Versuche, sein Anliegen in präzisere Formulierungen zu fassen, blieben erfolglos. Die überhastete Flucht rächte sich jetzt. Der Wächter beherrschte nur einen Bruchteil der Technik, die in der Doppelkugel einst von den Erhabenen installiert worden war. Und nicht immer reagierten die Systeme so, wie sie sollten.
    Du darfst nie vergessen, dass dieses Avatar letztlich auch nur ein Teil des Systems ist , machte sich der Wächter klar. Auch wenn es aussieht wie ein Lebewesen, solltest du es nicht damit verwechseln. Es ist nur ein Mechanismus; wenn auch einer, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist und einen sehr viel höheren Grad an Komplexität aufweist als alles, was wir Msssarrr in unserer gesamten Geschichte geschaffen haben.
    Die Arche der Friedliebenden schwenkte auf eine Bahn zwischen Planet I und der Sonne ein. Die Fernortung wurde aktiviert, um festzustellen, ob das System geeignet war.
    Planet I war ein dichter, stark metallhaltiger Himmelskörper mit einer 58-Tage-Eigenrotation. Die Temperaturen schwankten zwischen +450 Grad Celsius auf der Tag- und extremen Minusgraden auf der Nachtseite. Kein Ort, der die Mühe einer Besiedlung durch Msssarrr lohnte.
    Planet II war eine Gashölle, an deren Oberfläche extreme Hitze und extremer Druck

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