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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elton Alexander Duszat
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macht.
    Etwas schneller war ich dafür bei meiner ersten Frau. Genau genommen meiner ersten und einzigen Frau. Denn ich habe nicht vor, das jemals zu ändern.
    Meine erste Frau habe ich auf der Arbeit in Hamburg kennengelernt. Zuerst habe ich da immer nur aus dem Augenwinkel ein hellgelbes Etwas hin und her huschen sehen. Irgendwann ergab es sich dann, dass ich mir das hellgelbe Etwas genauer ansehen konnte. Es war ein blonder Haarschopf, an dem unten eine Frau dran hing. Die zu den Haaren gehörende Frau – so hörte ich von Kollegen – kam aus Schwerin. Ein weiblicher Ossi also. Was ist eigentlich die weibliche Form von Ossi? Eine Ossin? Sie war zum Glück keine sächselnde und damit gleichzeitig nervtötende Ossin, sondern eine Mecklenburgerin, die sich 1990 auf den Weg in den goldenen Westen gemacht hatte. Sind die Mecklenburger nicht auch Nordlichter wie wir Hamburger? Ich habe mir die Ossin also von Beginn an schöngeredet und schöngedacht. Sie fand mich hingegen zu diesem Zeitpunkt, wie ich später erfuhr, einfach nur scheiße. Zu unreif und einfach uninteressant. Sie hatte es aber auch schon zu etwas gebracht. Während ich ein kleiner Spaßredakteur bei einem Fun-Magazin namens »Party Patrol« war, arbeitete sie immerhin als Redakteurin für die Hamburg-1-Sendung »Kino News«. Da konnte ich nicht mithalten. Ihre Sendung wurde immerhin moderiert von der aufstrebenden Moderatorin Caroline Beil, die später bei »Ich bin ein Star – holt mich hier raus!« noch ganz groß rauskommen sollte. Natürlich war ich als Party redakteur unter ihrem Niveau. Das Schicksal meinte es aber gut mit mir, und das intellektuelle Kinomagazin blieb nicht ihre einzige Aufgabe. Mehr und mehr hatte sie auch mit »Party Patrol« zu tun und wurde in unsere Arbeit eingebunden. So kreuzten sich unsere Wege ab 1996 immer öfter. Ich ließ meinen Charme spielen, so gut ich konnte. Jacke bei Kälte reichen, Kakao für sie machen, »Hallo« sagen und unangebrachte Körpergeräusche in ihrer Gegenwart vermeiden. Eines Tages nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und lud sie ins Kino ein. Jeder andere hätte sie jetzt in einen romantischen Weiberfilm eingeladen oder wenigstens in einen Film, der einem selbst gefällt. Wir hingegen landeten zusammen in »Ein Schweinchen namens Babe«. Aber scheiß drauf! Während dieses Films hat es zwischen uns beiden gefunkt! Das Schweinchen und das Babe. Das Babe lud mich dann sogar zu sich nach Hause zum Essen ein. Besser konnte es nicht laufen. Das einzige Dumme zu dieser Zeit: Ich hatte mächtig Stress mit meiner Halb-Ex. Der Begriff Halb-Ex trifft es deswegen so gut, weil wir eben noch nicht ganz auseinander waren. Wir waren noch ganz offiziell ein Paar und wohnten sogar zusammen. Aber wir stritten uns ständig nur. Ich hatte nicht mal mehr Lust, zu Hause zu übernachten. Oft war ich so angenervt, dass ich lieber in meinem alten Honda Civic gepennt habe, aber das war selbst für einen gut gepolsterten Kerl wie mich nicht Nacht für Nacht machbar. Es war einfach zu ungemütlich, und deswegen gewährte mir die sexy Ossin Asyl. Ich übernachtete die ersten Nächte auf ihrem Sofa. Doch eines Tages erwischte sie mich in meinem alten Schlafanzug. Ihr Bauch tat noch tagelang weh von dem Lachanfall, der sie beim Anblick meines »Winnie the Pooh«-Schlafanzugs ereilt hatte. Nachdem sie sich von meiner unfreiwilligen Live-Komödie erholt hatte, kam sie irgendwann zu mir und fragte mich, ob ich schnarchen würde. »Nö«, antwortete ich. »Okay, dann kannst du ja auch bei mir schlafen!« Ich war im siebten Himmel, ich durfte zusammen mit der wunderschönen Ossin ein Bett teilen. Da hatte es sich doch gelohnt, meine Schüchternheit zu überwinden und Kinokarten für »Ein Schweinchen namens Babe« zu besorgen. Und ich glaube, der »Winnie the Pooh«-Pyjama war meine Eintrittskarte ins Paradies. Darin muss ich einfach so verletzlich und ungefährlich ausgesehen haben, dass sie gar nicht anders konnte, als mich unter die Decke schlüpfen zu lassen. Danke, Mama.
    Meine Frau findet es überhaupt nicht gut, wenn ich schüchtern oder zurückhaltend bin. Jetzt nicht bei meinen ehelichen Pflichten im Schlafzimmer – da ist anscheinend alles in Ordnung. Aber bei so Sachen wie unangenehmen Telefonanrufen – da wäre es ihr schon lieber, wenn ich auch mal meinen Mann stehen würde. Aber dann ruft sie, wie gesagt, ja doch selber an. Meine Meinung: Das ist doch das Problem der Frauen. Das hat ja meine Mutter im Prinzip schon

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