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Mueller hoch Drei

Mueller hoch Drei

Titel: Mueller hoch Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Spinnen
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Tagen suche ich nach der Adoptivtochter meiner Lebensgefährtin Martina Wachsmuth, welche sich etwas unvorbereitet zu einem Erholungsaufenthalt entschlossen hat.«
    »Von wegen Erholung! Die hast du aus dem Haus gejagt.« Paula hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    Dasgupta hob eine Hand. »Ich akzeptiere andere Meinungen, aber ich stimme ihnen nicht immer zu.«
    »Quatsch mit Soße!«
    Dasgupta schloss kurz die Augen. »Ich war in großer Sorge. Zum Glück haben mir freundliche Menschen wertvolle Hinweise darauf gegeben, wo ich Fräulein Paula suchen soll.« Zu Bruno gewandt, machte er eine kleine Verbeugung. »Auch wenn diese Hinweise nicht immer ganz richtig waren.«
    Bruno schaute zur Decke.
    Dasgupta ging einen Schritt auf Paula zu. »Bitte! Sprich mit mir! Ich habe Nachricht von deiner Adoptivmutter erhalten. Es geht ihr gut und sie beabsichtigt, baldigst zurückzukehren, um mit mir einige Unstimmigkeiten zu klären. Ich hoffe, dass wir dann unser bislang so harmonisches Leben fortführen können.«
    Doch Paula schwieg, und darauf setzte sich Dasgupta an einen der kleinen Tische.
    »Mir hat man eine andere Geschichte erzählt, eine wesentlich unerfreulichere Geschichte«, sagte Tante Elke. Dabei hatte sie einen erstaunlich erziehungsberechtigten Unterton in der Stimme.
    Dasgupta hob beide Hände und sah dadurch noch ein wenig unschuldiger aus. »Gehe ich richtig in der Annahme, dass es in Ihrer Geschichte um meinen Vetter sowie um eine erzwungene Hochzeit ging?«
    »In der Tat.«
    »Bitte«, sagte Dasgupta. »Ich nehme das dem Fräulein Paula nicht übel. Tatsächlich hatten Frau Wachsmuth und ich in der letzten Zeit mit gewissen Beziehungsproblemen zu kämpfen, wodurch es gelegentlich zu Streitigkeiten kam. Aber mit Fräulein Paula hat das gar nichts zu tun. Und bevor ich ein vierzehnjähriges Mädchen zu einer Heirat zwingen würde, schnitte ich mir eher die rechte Hand ab.«
    Ich musste schlucken, konnte es aber nicht. Das hatte so ehrlich geklungen, dass ich versucht war, schnellstens alle Messer im Umkreis von hundert Metern wegzuschließen.
    »Ich fürchte«, sagte Dasgupta weiter, »Fräulein Paula hegt momentan eine gewisse Abneigung gegen meine Person. Wahrscheinlich hat sie sich deswegen – wie soll ich sagen?« Und jetzt lächelte er sehr unbeholfen. »Aus dem Staub gemacht.«
    »Stimmt das?«, sagte Pauline.
    Paula hatte sich in der Zwischenzeit so gut wie nicht bewegt. »Jeden Tag Streit«, sagte sie tonlos. »Über alles und jedes. Als kämen er und Mama nicht aus verschiedenen Kontinenten, sondern von verschiedenen Planeten. Schon wenn entschieden werden soll, was es zu essen gibt, bricht bei uns ein Krieg der Kulturen aus.«
    »Ich bedaure das außerordentlich.« Dasgupta schaute zu Boden. »Aber Streitigkeiten kommen in allen Beziehungen vor. Ich liebe Frau Wachsmuth sehr. Und auch wenn wir ein wenig verschieden sind, heißt das nicht, dass wir nicht glücklich miteinander werden können. Manchmal muss man um sein Glück kämpfen. Und das dauert dann und kostet Kraft.«
    »Also hat Paula gelogen?«, sagte Tante Elke.
    »Hat sie nicht«, sagte ich schnell. »Aber ihr kennt sie ja. Sie übertreibt manchmal ein bisschen.«
    Paula schaute mich kurz an und nickte. Sie hatte Tränen in den Augen, schaffte es aber, sie hinunterzuschlucken. Ein Fall von erstaunlicher Körperbeherrschung.
    Und da meldete sich, erstmals seitdem die große Drillingsshow im Gedächtniscafé begonnen hatte, Bruno Hochschmidt zu Wort. »Ich denke, wir bitten Frau Wachsmuth und Herrn Dasgupta ebenfalls um zwei Wochen. Nennen wir es eine Bedenkzeit für alle Beteiligten. Er hat ja unsere Adresse und weiß jetzt, dass Paula in guten Händen ist.« Und zu Dasgupta gewandt: »Wären Sie damit einverstanden? Ich garantiere Ihnen die Sicherheit der jungen Dame.«
    »Selbstverständlich«, sagte Dasgupta. »Es war mir nur darum zu tun, alles in Ordnung zu wissen. Ich hätte mir niemals verzeihen können, Paula einfach ihrem Schicksal zu überlassen.«
    »Dann ist das geklärt«, sagte Bruno. Er hielt die Tür des Cafés auf, und Dasgupta verabschiedete sich mit zwei weiteren Verbeugungen. Wir begleiteten ihn bis zur Tür, und schweigend schauten wir ihm nach, bis er hinter einer Straßenecke verschwand.
    »Tschüss, Guppy«, sagte Paula.

Das Ende vom Anfang
    E s wurde dann ein schöner Geburtstag. Mitten in Neustadt war ein großer Flohmarkt. Dorthin gingen wir und kauften Unmengen von kaum getragenen Jeans und T-Shirts und

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