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Muetter ohne Liebe

Muetter ohne Liebe

Titel: Muetter ohne Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Gschwend
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häufig Schuld- und Versagensgefühle folgen. So wird das Selbstbild von Wertlosigkeit und Ohnmacht mental, emotional und sozial immer wieder bestätigt.
    5.3.3  Beziehungsstörungen
    Früh erfahren zu haben, dass sich der nächste Mensch feindselig und gewalttätig verhält, beeinflusst und beeinträchtigt die spätere Beziehungsfähigkeit. Das Vertrauen in andere Menschen ist gering, während das Abhängigkeitsgefühl, vor allem von «mächtigeren» Personen groß ist. Kinder, die eine gewaltgeneigte Erziehung erlebt haben, werden häufig selbst Opfer oder auch Täter in gewalt- oder missbrauchgeprägten Beziehungen außerhalb der Herkunftsfamilie. Sie wiederholen die Opfer-Täter-Dynamik und suchen sich dominante Partner, die eigentlich für Liebe zuständig wären, von denen sie aber wie einst gedemütigt, erniedrigt und abgelehnt werden. Oder sie vermeiden Nähe und Intimität ganz und bleiben allein. Nahe Beziehungen zu anderen Menschen werden allgemein als bedrohlich erlebt, und mögliche Reaktionen auf Bedrohung sind Vermeidung, Unterwerfung oder aktive Aggression, um ein Gefühl von Macht zu bekommen. Mädchen sind eher gefährdet, in Beziehungen erneut Opfer zu werden und/oder die Gewalt an ihre Kinder weiter zu geben. Jungen tendieren eher dazu, Gewalt ausübende Partner oder Väter zu werden. Vor allem bei Opfern von sexuellem Missbrauch sind in der Regel tiefe und dauerhaft e sexuelle Probleme und Störungen zu erwarten.
    5.4  Anregungen zur Selbsthilfe
    Misshandelte Kinder brauchen Hilfe, aber auch die Mütter, die wiederholt/regelmäßig Gewalt ausüben. In einem Buch können nur Erklärungen und Anstöße gegeben und Wege aufgezeigt werden, die zu einer seelischen Heilung führen. Mentale Einsichten allein heilen aber nicht. Um Gewalt zu verarbeiten bzw. zu vermeiden, ist eine soziale und/oder eine psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung in der Regel sinnvoll und angezeigt. Der Weg zur Heilung ist für die Opfer von mütterlicher Gewalt mit dem auch emotionalen Zulassen von Wahrheiten verbunden, die schmerzen. Und es ist fast unmöglich, ein positives Selbstbild zu entwickeln, ohne eine wohlwollende, unterstützende Umgebung, die neue emotionale und soziale Erfahrungen ermöglicht.
    5.4.1  Selbstwert und Selbstwirksamkeit
    Der Mangel an Selbstwert und Selbstwirksamkeit ist bei gewaltgeprägten Menschen ein zentrales Thema. Sie schätzen sich selbst gering, sorgen nicht richtig für ihr Wohlbefinden und halten sich nicht für fähig, wirksam zu handeln und selbst gesetzte Ziele zu erreichen. Der Weg, sich selbst als wertvollen und handlungsmächtigen Menschen erleben zu können, führt über die Auseinandersetzung mit unterdrückten Gefühlen, die Arbeit an negativen Überzeugungen und dem Herstellen sicherer Beziehungen.
    Unterdrückte Gefühle wahrnehmen
    Menschen, die Gewalt und Grenzüberschreitungen erlebt haben, tragen tiefe, unterdrückte Gefühle in sich, vor allem Wut und Hass gegen den Menschen, der sie misshandelt hat. Sie werden oft so gut verdrängt, dass sie nicht wahrgenommen werden, obgleich es sich um ganz normale und natürliche seelische Reaktionen auf Missachtung, Enttäuschung und das Erleben von Gewalt handelt. Ohne Hilfe finden gewaltgeprägte Menschen selten einen direkten Zugang zu diesen abgespaltenen Gefühlen und so führen diese, in unbewusster seelischer Dunkelheit, ein Eigenleben. Sie werden entweder verleugnet und nicht gespürt, dann richten sich die aggressiven Impulse häufig gegen die eigene Person. Oder Zorn, Wut und Frustration äußern sich unkontrollierbar und überschießend, so dass man selbst zum Täter oder zur Täterin anderen gegenüber wird.
    Heilung besteht darin, sein Selbstverständnis als Opfer zu überwinden und langsam zu lernen, sich zu wehren, Grenzen zu setzen und sich zu behaupten. Es bedeutet, auf eine stimmige, angemessene Weise Zorn und Wut dem richtigen Adressaten gegenüber ausdrücken zu können, statt ihn auf «Stellvertreter», wie zum Beispiel die eigenen Kinder, zu richten. Auch das Gefühl, selbst an der erlebten Gewalt schuld zu sein und die damit verbundenen Selbstvorwürfe und Selbstbezichtigungen blockieren das Gefühl von Selbstwert. Unrealistische Schuldgefühle finden sich bei so gut wie allen Opfern von Gewalt und es ist wichtig, sie zu verstehen, aber auch, sie realistisch überprüfen zu können, weil sie die gesamte Persönlichkeit enorm schwächen.
    Negative Überzeugungen überwinden
    Menschen, die

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