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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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Schanghai, Osaka, Chicago, Leon ... und die Städte in Europa zählen dabei erst gar nicht mit.«
    »Na ja, du kennst das ja, wenn man viel Arbeit hat und viel reisen muss.«
    »Ja, ja. Nur irgendwie aus der anderen Perspektive. Wir bekommendie Mama praktisch gar nicht mehr zu Gesicht, nicht, Valeria?«, sagt Patrick und streicht seiner Tochter über ihren braunen Lockenkopf. »Sogar am Wochenende muss sie arbeiten. Und ganz ehrlich ... äh ... sag mal, hast du noch einen Schluck?«
    Patrick streckt mir sein Glas entgegen, es dürfte der siebte Refill sein.
    »Ganz ehrlich, manchmal hab ich den Eindruck, dass sie meinen Beitrag - also die Erziehung von Valeria und so weiter — nicht wirklich zu schätzen weiß.«
    Gleich kommen mir die Tränen. Der arme Patrick. Ein echtes Hausfrau-und-Mutter-Schicksal scheint er zu erleiden.
     
    »Dabei ist das doch unglaublich, was ein Kind im ersten Lebensjahr alles lernt, was es von seinen Eltern braucht. Ganz zu schweigen von dem größten Horror, von dem Karin zuerst gar nichts mitbekommen hat.«
    Horror? Ist Valeria krank?
    »Stell dir vor, unsere Putzhilfe - krank!«
    »Ach, so.«
    »Ja, einfach so, ohne Vorwarnung.« »Ja, und?«
    »Und am Wochenende hatte Karin ihren Chef zum Essen zu uns eingeladen. Kannst du dir vorstellen, wer da vorher geputzt hat?«
    Nein, Patrick mit Staubtuch in der Hand kann ich mir einfach nicht vorstellen. Die Aufgabe der Putzfrauenüberwachung war schon das Maximum, was mein - selbst nüchternes - Hirn bewältigt.
    »Ich natürlich. Und meinst du, das wurde gewürdigt? Natürlich nicht.«
    Der arme Patrick. Der Hausmann-Frust trifft ihn mit der ganzen Wucht eines nassen Scheuerlappens. Was sagen? Er redet wie Millionen Frauen, die natürlich genauso Recht haben wie er. Mir fehlen einfach die Worte.
    Genau in diesem Moment klingelt es an der Haustür Sturm. Zum Glück, denke ich zu diesem Zeitpunkt noch. Pure Naivität einer, die nicht in die Zukunft blicken kann.

12. Kapitel
    »Ich bin gleich wieder da, Patrick. Nimm dir ruhig noch einen Schluck, wenn du möchtest.«
    »Nein danke, ich glaub, ich hab genug.«
    In der Tat, er hat so einen seligen Blick auf dem Extopmanager-Hausmann-Gesicht.
     
    Valeria ist auch bester Stimmung. Sie wirft ihrem Papa einen Legostein zu, der direkt an seiner Stirn landet. Patrick sinkt theatralisch auf dem Sofa zusammen. Ich gehe zur Tür.
    Beate.
    Sie stürmt an mir vorbei bis in den Hausflur. Nicht die feine hanseatische Art, liebe Nachbarin.
    »Weißt du was?«, fragt sie und steht auch schon halb im Wohnzimmer.
    »Äh ... nein ... was denn?«
    »Ich war gestern Nachmittag auf dem Spielplatz. Weißt du, der kurz vor der Schule.« Beate ist völlig außer Atem. »Ja, und?«
    »Stell dir vor, da war, ach, ich bin immer noch ganz aufgelöst.« Was kann auf dem Spielplatz denn schon Schreckliches passiert sein? »Es ist wirklich unfassbar.«
    Ein Bulldozer macht den Spielplatz platt? Ein Exhibitionist im Gebüsch? Ein Kampfhund auf freiem Fuß? Nun sag schon. »Da, da war ein MANN!« »Ein Mann, so so.«
    »Mit einem Baby. Einem Säugling - praktisch ein Neugeborenes. Immerhin, es muss der Vater gewesen sein, schließlich hatte er Kinderwagen und Wickeltasche und alles Mögliche dabei. Aber die waren ohne die Mutter dort, kannst du dir das vorstellen?«
    Hm.
    »Bruuuummmmmm«, ertönt es mit unverkennbar männlicher Stimme aus dem Wohnzimmer.
    »Ist Tobias schon zu Hause?«, erkundigt sich Nachbarschaftsagentin Beate, ohne jedoch wirklich auf die Antwort zu warten.
    »Also, dieser Vater, eigentlich war der ganz lieb zu seiner Tochter.
    Das war ja auch eine ganz Süße, mit ganz vielen dunkelbraunen Locken. Aber stell dir mal vor, so klein und schon ohne die Mama unterwegs! Das muss eine echte Rabenmutter sein.«
    »Na, ich weiß nicht. Vielleicht...«
    » Bruuuummmmmm.«
    »Sag mal, hast du Besuch? Das klingt gar nicht wie Tobias.«
    Detektivin Beate lugt jetzt an mir vorbei ins Wohnzimmer.
    »Komm doch einfach gleich ganz rein, Beate. Darf ich vorstellen, das ist mein früherer Kollege Patrick.«
    Patrick liegt mehr auf unserem Sofa, als dass er sitzt. Sittenpolizistin Beate entgleiten die perfekt mattierten Gesichtszüge.
    »Patrick, das ist unsere Nachbarin Beate.«
    »Oh, hallo.« Patrick bringt sich zumindest halbwegs wieder in die Vertikale.
    »Äh ... hallo«, flüstert Beate.
    »Wir kennen uns doch, oder?«, erkundigt sich Patrick.
    Ist das jetzt die Automatikanmache jenseits der 1,5-

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