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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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Hunger.«
    »Kein Wunder, Fax-Papier ist ja auch nicht so nahrhaft.«
    »Tobias!«
    »Nun reg dich doch nicht so auf, Kinder sind nun mal so, das muss doch auch dieser SCHMAZ-Reporter wissen.«
    »Ja, nur dass er bis dahin dachte, er telefoniere mit der deutschen Pressestelle des weltgrößten Medienkonzerns, und dass er mich sicher in einem schalldicht abgeschirmten Riesenbüro mit edlem Veloursteppich und Blick auf die Alster wähnte. So, wie mein anderes Büro ja eigentlich auch aussieht.«
    »Magst du dein Home-Office etwa nicht mehr?«
    »Doch, doch natürlich. Aber mein Image gerade bei diesem schwierigen Kritiker dürfte ziemlich ramponiert sein. Trish darf das auf keinen Fall mitbekommen.«
    »Wird sie schon nicht.«
    »Hoffentlich. Und Meiki? War alles okay, als du sie vom Kindergarten abgeholt hast?«
    »Ja, sie war ganz euphorisch. Die haben heute ein Seminar zu Internetrecherche und E-Mail-Verkehr gehabt.«
    »Na, das wurde aber auch Zeit. Schließlich wird sie ja bald fünf.«
    »Komm, Kathi, wir haben uns beide gemeinsam für diesen Kindergarten entschieden.«
    »Ja, ich sag ja gar nichts. Wo ist Mareike eigentlich gerade?«
    »Keine Ahnung.«
    »Oh, Tanja, es ist alles so schrecklich! Mein ganzes Projekt mit der Telearbeit, dem Home-Office und den Kindern ist gescheitert.«
     
    »Jetzt beruhige dich doch erst mal, ganz so schlimm kann es doch nicht sein. Was ist denn passiert?«
    »Gestern Abend ... Tobias und ich haben uns zehn Minuten in Ruhe unterhalten und diese Ewigkeit lang mal unsere Kleinen nicht beaufsichtigt. Und weißt du, was passiert ist?«
    »Max ist die Treppe runtergefallen? Mareike aus dem Fenster gestürzt?«
    »Nein, um Himmels willen, natürlich nicht.«
    »Siehst du, ich sag ja, dass es gar nicht so schlimm sein kann.«
    »Ja, so gesehen hast du natürlich mal wieder Recht. Aber trotzdem, ich glaube, meine Home-Office-Karriere ist zu Ende - und das ist auch ganz schön schlimm.«
    »Warum denn nur? Nun sag's doch endlich.«
    »Also, Mareike setzte sich in diesen schicksalhaften zehn Minuten an meinen Computer. Sie hatte gerade im Kindergarten einen Crashkurs in Internet und E-Mail und so bekommen ...«
    »Im Kindergarten?« Jetzt ist Tanja wirklich entsetzt.
    »Ja, aber das ist eigentlich egal. Auf jeden Fall hat sie erst auf der Internetseite von Diddl-Maus einen kleinen Videoclip ausgesucht und dann ...«
    »Ich verstehe gar nichts. Ich meine, immerhin kenne ich ja Diddl-Maus inzwischen, aber was für einen Videoclip?«
    Tanja ist sichtlich stolz, dass sie mittlerweile auch schon von Diddl gehört hat. Tanja ist schließlich kinderlos und von solchen Dingen bisher verschont geblieben.
    Obwohl - neulich hat sich Tanja auf einmal doch ziemlich dafür interessiert.Habe ich nicht verstanden - hätte ich keine Kinder, könnte Diddl-Maus meinetwegen getrost von Kater Felix gefressen werden. Oder von Silvester? Oder von Tom? Wie auch immer, Tanja hat ihr Interesse damit begründet, dass sie bald eine Reportage über Kinder-Fernsehstars schreiben will. Sie leitet nämlich die Wochenendbeilage der Hanse und kann sich so ziemlich jedes Thema aussuchen. Und jetzt sollten es einmal die Stars von KiKa, SuperRTL und Co. sein. Merkwürdig.
    »Also, auf der Diddl-Seite«, beginne ich meine Aufklärungskampagne, »kann man sich Videos aussuchen - die heißen dann >Ausritt mit Galupy< oder >Mimi-Hopps und der Hasengeburtstag<.«
    »Huuuh, wie aufregend.«
    »Warte! Mareike hat sich natürlich >Diddl-Maus verliebt sich< ausgesucht.«
    »Das ist ja noch besser. Aber was hat das alles mit deinem Job zu tun?«
    »Dann hat sie einen Text dafür entworfen. Diddl trifft Diddlina und fragt: >Willst du meine Freundin sein?< Diddlina sagt: >Ja< ...« »Ist doch niedlich.«
    »Und ständig seufzt diese Maus so komisch. Fast anzüglich.« »Na und?«
    »Ja, und dann hat Mareike das Ganze über meine BetterMedia-E-Mail mit meinem E-Mail-Briefkopf und mit meinem Namen unten drunter verschickt.«
    »Wohin denn?«
    »An ARTE, an die Chefredaktion!«
    Tanja prustet los. Zum ersten Mal seit langer Zeit wieder. Eigentlich lacht Tanja nämlich sehr viel, aber in den letzten Wochen hat sie sich irgendwie verändert. Ich habe ein paar Mal gefragt, was los ist. Ich habe auf erste Probleme mit Karsten getippt, aber Tanja hat immer nur ausweichend reagiert. Und Karsten habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Früher haben wir ja alle drei zusammengearbeitet, als ich noch bei der Hanse war. Dort haben sich auch Tanja und

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