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Mummenschanz

Mummenschanz

Titel: Mummenschanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Sein letzter kleiner Imbiß liegt sicher schon eine halbe Stunde zurück.«
    Eimer nickte. Nachdem der Musikdirektor gegangen war, überprüfte er noch einmal die Schublade des Schreibtischs. Kein Brief. Vielleicht hatten sie es tatsächlich überstanden… Vielleicht stimmte, was man sich über Dr. Unterschaft erzählte.
    Jemand klopfte viermal an die Tür. Es gab nur eine Person, die viermal ohne jeglichen Rhythmus klopfen konnte.
    »Komm herein, Walter.«
    Walter Plinge stolperte ins Zimmer. »Da ist eine Dame!« sagte er. »Sie möchte Herrn Eimer sprechen!«
    Nanny Ogg blickte ins Büro. »Hallo-oh. Ich bin’s nur.«
    »Äh… Frau Ogg, nicht wahr?« fragte Eimer.
    Ihr haftete etwas Beunruhigendes an. Der Name Ogg stand nicht auf der Angestelltenliste, doch sie schien zu den Mitarbeitern zu gehören, war nicht tot und verstand es, guten Tee zu kochen. Sollte es ihn kümmern, wenn sie keinen Lohn erhielt?
    »Nun, du solltest mich besser nicht mit der Dame verwechseln«, sagte Nanny Ogg. »Ich bin so gewöhnlich wie Dreck; das wurde offiziell festgestellt. Nein, sie wartet unten im Foyer. Ich hielt es nur für besser, dich zu warnen.«
    »Mich zu warnen? Vor wem? Ich habe heute morgen keine Termine. Welche Dame meinst du?«
    »Hast du jemals von Lady Esmeralda Wetterwachs gehört?«
    »Nein. Sollte ich?«
    »Sie ist eine berühmte Opernbesucherin«, sagte Nanny. »Hat überall Konservatorien. Und jede Menge Geld.«
    »Tatsächlich? Aber ich wollte eigentlich…«
    »Sie wartet nicht gern«, betonte Nanny mit absoluter Ehrlichkeit. Und weil Oma ihr den ganzen Morgen über auf die Nerven gegangen war und weil sie sich noch immer über ihre eigene anfängliche Verlegenheit bei Frau Palm ärgerte und weil es in Nanny eine anderthalb Kilometer breite Spur von schelmischer Boshaftigkeit gab, fügte sie hinzu: »Früher soll sie einmal eine berühmte Kurtisane gewesen sein. Es heißt, auch damals wartete sie nicht gern. Lebt jetzt im Ruhestand. Angeblich.«
    »Nun, ich kenne die wichtigsten Opernhäuser weit und breit«, sagte Eimer. »Aber ihren Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Oh, es heißt, daß sie gern spendet«, meinte Nanny. »Auf eine sehr diskrete Weise.«
    Die innere Kompaßnadel von Herrn Eimer drehte sich und zeigte haargenau auf Geld.
    »Führ sie herein«, sagte er. »Vielleicht kann ich einige Minuten für sie erübrigen.«
    »Niemand widmet Lady Esmeralda weniger als eine halbe Stunde«, erwiderte Nanny und zwinkerte Eimer zu. »Ich hole sie.«
    Sie eilte fort, gefolgt von Walter.
    Herr Eimer starrte ihr nach. Nach einigen Sekunden stand er auf, trat zum Spiegel über dem Kamin und überprüfte seinen Schnurrbart.
    Hinter ihm schwang die Tür auf, und er drehte sich mit einem besonders freundlichen Lächeln um.
    Es verblaßte ein wenig, als er Salzella sah, der die beeindruckende Masse Basilicas vor sich herschob. Der Manager und Dolmetscher blieb an der Seite des Sängers wie ein kleiner Schleppkahn.
    »Ah, Señor Basilica«, sagte Eimer. »Ich hoffe, du bist mit Garderobe und Unterkunft zufrieden?«
    Basilica schenkte ihm ein vages Lächeln, während der Dolmetscher auf brindisianisch zu ihm sprach. Schließlich antwortete er: »Señor Basilica meint, damit sei soweit alles in Ordnung, nur die Speisekammer ist nicht groß genug.«
    »Haha«, machte Eimer – und verstummte, als niemand sonst lachte.
    »Nun«, fügte er rasch hinzu, »es freut Señor Basilica sicher, zu erfahren, daß man sich in unserer Küche besondere Mühe gibt, um…«
    Es klopfte erneut. Eimer hastete zur Tür und öffnete.
    Oma Wetterwachs stand im Flur, aber nicht lange. Sie schob den Eigentümer des Opernhauses beiseite und betrat das Zimmer.
    Señor Basilica schnaufte wie ein Erstickender.
    »Wer von euch ist Eimer?« fragte Oma.
    »Äh… ich…«
    Oma streifte einen Handschuh ab und streckte die Hand aus. » Entschuldige «, sagte sie. »Hich bin nicht daran gewöhnt, daß so wichtige Leute ihre Türen selbst öffnen. Hich bin Esmeralda Wetterwachs.«
    »Wie reizend! Ich habe schon viel von dir gehört«, log Eimer. »Wenn ich vorstellen darf… Ich nehme an, du kennst Señor Basilica?«
    »Natürlich«, sagte Oma und sah Henry Faul in die Augen. »Señor Basilica erinnert sich bestimmt an unsere zahlreichen Treffen in Opernhäusern, deren Namen mir derzeit nicht einfallen.«
    Henry rang sich ein Lächeln ab und sagte etwas zum Dolmetscher.
    »Es ist wirklich bemerkenswert«, verkündete der Dolmetscher. »Señor

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