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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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aussteigen ließ. Ihre Aufregung hatte aber nicht nur etwas mit dem bevorstehenden Besuch bei dem Bruder ihres Großvaters zu tun, sondern galt Dusten. Sie hatte beim Aussteigen versehentlich seinen Arm gestreift, und selbst diese zufällige Berührung versetzte ihren Körper in größten Aufruhr. Dusten hatte keinerlei Anstalten gemacht, Lili näherzukommen, seit sie in Little Scatwell wohnte. Das verunsicherte sie zutiefst, denn ihre Gefühle ihm gegenüber wuchsen von Tag zu Tag. Allein die liebevolle Zuneigung, die er seiner Großmutter entgegenbrachte, erwärmte ihr Herz. So war sie mehr als nur einmal versucht gewesen, sich einfach in seine Arme zu stürzen. Doch er schien nicht zu ahnen, welch ein Vulkan der Emotionen in ihr tobte. Er war wie immer zugewandt ihr gegenüber.
    »Ich erledige meine Besorgungen und hole euch wieder ab. Eine Stunde, reicht euch das?«
    »So lange brauchen wir nicht. Wir wollen ja nur kurz Guten Tag sagen«, wehrte Lili ab.
    »Eine Stunde ist gut. Sehr gut sogar«, mischte sich Mhairie fröhlich ein.
    Lili war mulmig zumute, als Dusten davonfuhr und dabei jede Menge Staub aufwirbelte.
    »Nun schau nicht so missmutig drein, mein Liebes! Wenn der alte Blaan jemanden achtkantig hinauswirft, dann bin ich es. Aber er soll mich zumindest einmal anhören.«
    Und schon pochte sie an die breite Tür des Farmhauses. Von drinnen waren schlurfende Schritte zu hören. Alec Dunbar staunte nicht schlecht, als er Mhairie erkannte. Mit seinem lichten schlohweißen Haar und seiner leicht gebückten Haltung wirkte er älter als Mhairie, wenngleich er einige Jahre jünger war als sie.
    »Welche Ehre! Lady Mhairie, was führt dich zu mir, nachdem du mir seit … lass mich überlegen … ja, eigentlich seit weit über fünfzig Jahren mehr oder weniger aus dem Weg gehst. Aber du hast dich nicht verändert. Du bist immer noch die Schönste im ganzen Tal.«
    Mhairie kicherte verlegen. »Und du bist noch immer ein frecher junger Bursche, Alec Dunbar. Wir sind eigentlich gekommen, um Blaan einen kurzen Besuch abzustatten. Er wohnt doch bei dir, oder?«
    Alec wand sich. »Ja, schon, aber ich glaube kaum, dass er dich empfangen möchte. Er traf kurz nach Hogmanay bei mir ein und konnte es nicht fassen, dass du Angus geheiratet hast.«
    Lili kniff die Augen zusammen. »Dann sag ihm, ich komme in Begleitung seiner Großnichte. Der Tochter von Gordon Makenzie.«
    Alecs fassungsloser Blick schweifte zwischen Lili und Mhairie hin und her. »Sie sind Gordon Makenzies Tochter? Aber das ist doch unmöglich. Es war niemals die Rede von einem Kind. Ich habe ihn doch im Gefängnis besucht. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder.«
    »Er wusste nichts von mir, denn kurz nachdem er meine Mutter geschwängert hatte, zog es mein Vater vor, in die Highlands zu reisen und einen Munroy kaltzumachen.« Das klang bissig.
    »Brauchst du einen Beweis? Sie hat es schwarz auf weiß – oder lässt du uns endlich ins Haus?«, fragte Mhairie.
    Alec trat beiseite. Er war immer noch sichtlich irritiert.
    »Aber sind Sie nicht die junge Lehrerin, die Sir Niall geheiratet hat?«
    »Ja, die bin ich.«
    »Weiß er, dass Sie eine Makenzie sind?«
    Großmutter Mhairie war bereits in den dunklen Flur getreten. »Eins nach dem anderen, Alec. Bevor wir Blaan besuchen, wäre es schön, du würdest uns von Gordon erzählen. Damit sie sich ein Bild von ihrem Vater machen kann. Bislang hieß er im Haus der Munroys nämlich nur der elende Mörder.«
    »Folgt mir in die Küche!«
    Alec bot ihnen zwei wackelige Stühle an. In einer Ecke lag eine Hündin mit ihren Jungen. Lili kniete sofort auf dem Boden nieder und nahm einen der Welpen auf den Arm.
    »Eigentlich hätte ich sie ersäufen müssen, aber das bringe ich nicht übers Herz. Nun kann ich nur hoffen, dass ich sie loskriege.«
    Lili suchte Mhairies Blick. Die alte Dame lächelte und nickte.
    »Die nehmen wir«, entgegnete Lili und drückte das kleine Hundemädchen an sich.
    »Gut, dann holt sie in etwa drei Wochen ab. Solange sollte sie noch bei ihrer Mutter bleiben.«
    Dann hat dieser Besuch wenigstens einen Sinn gehabt, dachte Lili, während sie den kleinen Hund vorsichtig wieder zurücksetzte. Ihr war nach wie vor unwohl bei dem Gedanken, sich von diesem Fremden etwas über ihren Vater erzählen zu lassen. Was, wenn herauskam, dass die Munroys recht hatten und er wirklich nichts anderes gewesen war als ein feiger Mörder? War es da nicht besser, dass sie weiterhin ganz nach Belieben

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