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Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands

Titel: Munroys & Makenzies Bd. 1 - Der Ruf der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Cameron
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daran, dass du edle Motive hattest, aber ich befürchte, es wird schwierig sein, Niall davon zu überzeugen. Ich meine, ich werde mein Bestes tun, um ihn von deiner Aufrichtigkeit zu überzeugen …«
    Lili blickte ihn aus großen Augen an. »Das brauchst du nicht, Dusten. Ich bleibe nicht bei ihm. Selbst wenn er mir verzeihen sollte – ich kann ihm nicht verzeihen …« Nun konnte sie ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Sie schluchzte verzweifelt auf. »Wenn er mich nicht gestoßen und ich das Kind nicht verloren hätte, wer weiß, vielleicht würde ich dann versuchen, die Zähne zusammenzubeißen und weiter dafür zu kämpfen, dass es eben doch ein friedliches Miteinander der Munroys und Makenzies geben kann, aber so …«
    »Du brauchst nicht mehr zu kämpfen. Ein Munroy und eine Makenzie können mit Sicherheit friedlich unter einem Dach zusammenleben …«
    Dusten blickte Lili zärtlich an. Sie wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als dass er sich über sie beugen und sie küssen möge, doch er machte keinerlei Anstalten, sich ihr zu nähern. »Ich nehme dich gleich mit nach Hause, wenn Doktor Brodie es erlaubt«, ergänzte er.
    »Aber sie werden dich hassen, wenn du …«
    »Und ich könnte mich nicht mehr im Spiegel betrachten, wenn ich dich in der aufgepeitschten Stimmung in diesem Haus ließe. Schließlich sind wir eine Familie.«
    So sehr Lili seine Fürsorge auch rührte, fragte sie sich in diesem Augenblick doch nur eines: Sah er wirklich nur eine hilfsbedürftige angeheiratete Verwandte in ihr? Einerlei, versuchte sie sich einzureden, Hauptsache, ich entkomme diesem schrecklichen Haus so schnell wie möglich.
    »Das ist ein großzügiges Angebot«, murmelte sie. Dann fuhr sie erschrocken hoch. »Aber was ist mit Isobel? Ich kann sie doch nicht alleinlassen.«
    »Du wirst doch ganz in ihrer Nähe leben. Sie kann uns jederzeit besuchen.«
    Lili ließ sich zurück in die Kissen fallen. »Könntest du sie den Fängen der Sippe noch einmal kurz entreißen? Ich muss ihr doch erklären, warum ich vorerst in dein Haus ziehe.«
    Dusten erhob sich und zwinkerte ihr zu. »Keine Sorge. Ich schicke sie dir.«
    Lili blickte ihm hinterher, während ihr Herz wie wild klopfte. Bei der Vorstellung, mit Großmutter Mhairie und ihm unter einem Dach zu leben, durchrieselte sie ein Glücksgefühl.
    Das verflüchtigte sich aber in dem Augenblick, in dem Dusten mit versteinerter Miene ins Zimmer zurückkehrte.
    »Das Dienstmädchen sagt, dass Shona und Craig sie fortgebracht haben.«
    »Was heißt fort ? Wohin?«
    »Nach Edinburgh ins Internat.«
    »Aber das können sie doch nicht tun! Ich muss sofort Miss Macdonald anrufen …« Lili machte Anstalten, sich aus dem Bett zu mühen, doch Dusten hielt sie sanft fest.
    »Lili, du kannst nichts tun. Niall hat es im Brief an seine Mutter so angeordnet.«
    »Aber sie können sie mir doch nicht wegnehmen …«
    »Sie ist seine Tochter, Lili. Sobald er zurück ist, werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit er Isobel nach Hause holt. Sie braucht uns. Gerade jetzt.«
    Es rührte Lili, dass Dusten an Isobel mindestens genauso hing wie sie selbst, aber er hatte leider recht. Isobel war Nialls Tochter, und der würde alles daransetzen, jeden weiteren Kontakt zwischen ihnen zu verhindern. Vor allem, wenn er erfuhr, dass sie die Highlands nicht verlassen hatte, sondern nur auf die andere Seite des Flusses gezogen war. Lili erschauerte, denn sie spürte mit jeder Faser ihres Körpers, dass die düsteren Wolken über Scatwell sich noch nicht verzogen hatten.

53
    Dingwall, September 1914
    Alec Dunbars Farm lag etwas außerhalb der kleinen Ortschaft Dingwall nahe beim Tulloch Castle. Die Idee, Lili mit dorthin zu nehmen, stammte von Großmutter Mhairie. Nachdem Lili bei ihr und Dusten eingezogen war und Mhairie inzwischen über ihre wahre Herkunft Bescheid wusste, fand sie es angebracht, dass sie Blaan Makenzie einen Besuch abstatteten. Lili war das gar nicht recht. »Was soll ich bei ihm? Ich will nichts mehr hören von den Makenzies und den Munroys«, hatte sie trotzig erklärt. Mhairie aber hatte nur milde gelächelt und Lili damit gelockt, dass Alec Dunbar ihren Vater gekannt habe. »Willst du wirklich nicht wissen, ob er ein hinterhältiger Mörder war oder nicht?«, hatte Mhairie listig hinzugefügt. Zähneknirschend hatte Lili klein beigegeben.
    Das Herz klopfte ihr zum Zerbersten, als Dusten sie vor dem Eingang aus seinem nagelneuen Automobil

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