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Murats Traum

Murats Traum

Titel: Murats Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Kaden
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da so einen komischen Traum. Aber ich weiß nicht. Ich weiß nicht mal, was da eigentlich vorgeht. In dem Traum. Wenn ich mich an ihn erinnere. Wenn ich wach bin. Ich meine, als ich ihn hatte, beim ersten Mal, da habe ich ja geschlafen ...»
    «Erzähl den Traum!»
    «Nein. Sorry. Irgendwann mal. Vielleicht.» Wie schwarz seine Augen heute waren. Noch schwärzer. Er spürte wohl auch, dass aus meinem Angebot nichts werden würde, wenn wir noch ewig darüber diskutierten. Manche Sachen zieht man schnell durch oder lässt sie bleiben.
    Ich wusste, dass ich ihm hinterher eine Antwort schulden würde, später, selbst wenn er mir keine Fragen stellte. Und jetzt schon: was sah er in mir?
    Murat stand da, seinen Arsch an der Werkbank, die Beine leicht gespreizt, und machte keine Anstalten, mir irgendwie entgegenzukommen. Aber er war erregt, und wie, ich sah es! Wie gerne hätte ich mein Gesicht gegen seine Jeans gedrü ckt, die Härte gefühlt durch den Stoff, doch an so etwas war damals noch nicht zu denken. Bei allem Vertrauen in unsere Freundschaft, tickte in mir die leise Furcht, dass mich Murat verachten könnte. Sein Freund Olli – ein Schwanzlutscher ...
    «Okay», sagte er nur.
    Oft genug hatte ich gesehen, wie Murat seinen Reißverschluss aufmachte, in meinem Zimmer oder im Atelier von Delias Schwester. Und oft genug hatte ich mir vorgestellt, es selber einmal zu tun zu dürfen. Jetzt war es endlich so weit. Ich fühlte die Spannung, die durch seinen Körper ging, als ich mit einiger Mü he seinen steifen Schwanz durch den Schlitz der Boxershorts holte. Er roch nach Seife. Obwohl ich wusste, dass Murat penibel sauber war, hatte ich mir immer vorgestellt, dass sein Schwanz einen eigenen, unverwechselbaren Geruch haben würde. Den vermisste ich nun, und heute, wo ich mich daran erinnere, wird mir klar, wie sehr ich Murat damals begehrt haben musste.
    Er schnaufte gepresst, wie ein Schmerzenslaut, als ich seine starke Eichel in den Mund nahm, so tief ich konnte, und daran zu lutschen begann. Besonders tief schaffte ich es anfangs nicht. Aber ich arbeitete daran. Murat gab mir auch später immer wieder Gelegenheit. Es stimmt ja, Übung macht dem Meister.
    Nach seiner Lehre und meinem Abi wurden wir ein Spitzenteam. Wir wollten beide kein geregeltes Leben und zogen dauernd zusammen los, rissen irgendwas auf. Ich hatte die einfache Welt der Parks für mich entdeckt und Murat irgendwann zum Mitkommen überredet, obwohl ich das Leben in unserer Gegend kannte und meine Furcht vor Murats Verachtung nie ganz losgeworden war. Gleich sein erster Parkbesuch hat mir darüber hinweggeholfen.
    «Und was läuft denn nun da?», quengelte er dauernd, schon auf dem Weg.
    « Tu doch nicht so», sagte ich bloß, denn natürlich zerriss sich alle Welt das Maul über ihre schmutzige Phantasie von den Männern nachts im Park, und das meiste davon stimmt ja auch irgendwie. Ich blieb auf einer Bank sitzen. Murat trug ein weißes Hemd, fünf Knöpfe offen, fette Gürtelschnalle und im Haar zwei Zentner Gel.
    « Du wartest bestimmt hier?»
    «Absolut versprochen.»
    «Okay ...» Und er marschierte tapfer in die Gebüsche, nervös wie ein Prüfling. Es herrschte Hochbetrieb, Männer jeden Alters. Ich wartete fü nf Minuten, zehn, wurde unruhig und patrouillierte vor der Bank auf und ab. Zwanzig Minuten, eine halbe Stunde, und Murat kam nicht zurück. Ich hielt es nicht mehr aus und ging ihn suchen.
    Er hatte Beute gemacht, und sie waren dicht umringt, Murat und ein Studentchen in Shorts und Latschen, dünn, jung. Als ich kam, zerstreute sich die Meute gerade. Sie waren die Attraktion gewesen, und offenbar hatte Murat den Kleinen so lange und hart durchgenommen, dass der auf dem Boden kniete und sein Leben neu sortierte. Und dann sah ich es: Murat half dem Jungen auf die Füße, streckte ihm seine Hand hin und zog ihn hoch. Verachtung sah anders aus. Glücklich sauste ich zurück auf die Bank; Murat sollte nicht wissen, dass ich ihm nachspioniert hatte.
    Nach dieser Nacht im Park kam er nie wieder auf Delia zu sprechen. Murat hatte sein Hemd in der Hand, als er aus dem Gebüsch kam, schmiss es über die Lehne der Bank und gab eine Erklärung über Mä dchen ab, die ziemlich abschließend klang: «Erst wollen sie ins Kino, dann wollen sie noch was trinken, und du bist schon wieder einen Fuffi los. Und dann kichern sie dumm und drehen den Kopf weg, wenn du sie küssen willst. Alter, ich sag dir, scheiß auf die Schlampen!»
    Dabei blieb es.
    Wir

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