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Murray,Paul

Murray,Paul

Titel: Murray,Paul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skippy stirbt (Teil 1)
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Glückstag ist?«, fragt Barry.
    »Warum,
weil wir euch über den Weg gelaufen sind?«, fragt Krauskopf.
    »Nicht
nur das«, sagt Barry. »Wir haben das Angebot eures Lebens für euch.«
    Krauskopf
lacht sarkastisch und schaut Lollipop an. »Wir müssen weiter.«
    »Wollt
ihr nicht wissen, was es ist?«
    »Was
ist es denn?«
    »Können
wir euch hier nicht zeigen.«
    Sie
lacht erneut. »Wir müssen wirklich weiter«, sagt sie und wendet sich ab. Aber
sie gehen nicht weiter, und im nächsten Moment dreht sie sich wieder um und sagt:
»Okay, was ist es?«
    »Folgt
mir.« Barry geht vor den Mädchen die Straße entlang. Carl überlegt, wohin er
sie bringen will und was das einmalige Angebot sein soll. Er würde ihn gern
selbst fragen, aber Barry geht ein paar Meter vor ihm, in eine lange Zufahrt,
die zu einem der neuen Wohnblocks gehört. Die Mädchen trödeln hinter Carl her
und reden über etwas ganz anderes, als wäre es ihnen egal, was Barry ihnen
zeigen will, und als hätten sie es fast schon wieder vergessen. Von den Pillen
zittern Carls Hände; sie wollen etwas zu tun haben.
    Barry
ist unter einer Straßenlaterne stehen geblieben und wartet auf sie. Sie holen
ihn ein, und Krauskopf schaut ihn an, wie um zu sagen: »Na und?« Auch Carl
schaut ihn an, aber Barry gibt vor, nichts zu merken. Lollipop wartet zwei,
drei Schritte entfernt und lächelt geheimnisvoll, als denke sie an einen
geheimen Witz. Ab und zu streicht sie sich mit ihrer weißen Hand die Haare
zurück, sodass sie im Licht aufleuchten.
    Barry
bringt das orange Röhrchen zum Vorschein.
    »Diätpillen«,
sagt er. »Die besten, die's gibt.«
    Die
Kraushaarige verzieht das Gesicht. »Soll das heißen, wir haben eine Diät
nötig?«
    »Könnte
bald so weit sein, wenn ihr weiter Doughnuts mampft«, witzelt er, aber sie
lacht nicht. »Entspann dich«, sagt er. »Das soll gar nichts heißen. Diese
Pillen wirken so, dass ihr nie wieder eine Diät machen müsst. Es sind richtige
medizinische Pillen, von Ärzten entwickelt. Nimm eine davon pro Tag, und du
brauchst dir nie wieder Sorgen um deine schlanke Linie zu machen.«
    Krauskopf
nimmt ihm das Röhrchen aus der Hand und mustert es. »Ritalin«, liest sie. »Das
ist doch das Zeug, das sie gegen ADHS verschreiben.« Sie wendet sich Lollipop
zu. »Das haben sie Amy Cassidy gegeben, als sie den Jahreszeitentisch
zertrümmert hat.«
    »Die
sind für alles Mögliche gut«, sagt Barry. »Wenn man sie schnupft, kann man
richtig high werden«, sagt Carl und schaut Barry an. Aber Barry stellt sich
taub. Was hat der vor? Will er die Pillen diesen Mädchen verkaufen? Die sind
für ihn und Carl, die ganze Woche haben sie ihre Beschaffung geplant! Carl
wird sauer, aber er lässt sich vorerst nichts anmerken. Vielleicht hat Barry ja
einen Plan, vielleicht plant er, dass sie die Mädchen vögeln.
    »Morgan
Bellamy«, liest Krauskopf vom Etikett ab. »Hast du nicht gesagt, du heißt
Barry?« Sie schaut Barry herausfordernd an. Lollipop ist heißer als sie, aber
die andere ist auch sexy, denkt Carl; er würde sie schon nageln, wenn Lollipop
ihn nicht ranlassen würde.
    »Barry
ist mein zweiter Vorname«, erwidert Barry. »Morgan sagen nur meine Großeltern
zu mir.«
    »Woher
hast du die Pillen?«
    »Der
Arzt hat sie mir verschrieben. Aber ich brauch sie jetzt nicht mehr.«
    »Aha,
du bist also geheilt?«
    »Stimmt.«
Barry lächelt sie an. Sie versucht, nicht zurückzulächeln, aber vergeblich.
»Also, was meint ihr? Ich gebe euch das ganze Röhrchen für dreißig Euro. Das
macht fünfzehn für jede«, sagt er zu Lollipop, um sie mit einzubeziehen. Aber
sie bleibt ein paar Schritte zurück und sagt nichts.
    »Wir
haben kein Geld«, sagt Krauskopf.
    »Oder
ich geb euch fünf für fünf Euro«, sagt Barry und vermeidet es dabei, Carl
anzusehen. »Das ist wirklich ein Superangebot, meine Damen. Normalerweise
bekommt man das Zeug nicht ohne Rezept. Hier, schaut mal her.« Er nimmt
Krauskopf das Röhrchen wieder aus der Hand, schüttet sich ein paar von den
hautfarbenen Pillen auf die Handfläche und hält sie ihnen hin. Krauskopf beugt
sich darüber, als wollte sie den Geruch der Pillen einatmen, obwohl sie nach
nichts riechen. Plötzlich sind sie in Licht getaucht. Barry schließt die Hand.
Ein Auto kommt die Zufahrt entlang, am Fenster sieht man ein misstrauisches
Erwachsenengesicht, als der Wagen vorbeifährt.
    Lollipop
kneift ihre Freundin in den Ellbogen. »Komm, wir gehen«, sagt sie leise, mit
einer Stimme, so weich wie

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