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Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition)

Titel: Museumsschiff (Gaugamela Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Falke
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die Hand auf das Bedienfeld. Der Generator heulte auf. In dem Moment, in dem drüben das Mündungsfeuer der schweren Geschützbatterie blitzte, aktivierte sie den Warpkern und schoss uns weitere tausend Lichtjahre in die Finsternis.
     
    Das konnte nun endlos so weitergehen. Mit Sicherheit würden sie aber aus unserem Verhalten lernen. Sie würden uns dichter auf den Fersen bleiben. Wir würden uns ihrem Feuer nicht ewig entziehen können. Möglicherweise würden sie eine Möglichkeit finden, uns den Weg durch den Hyperraum zu verlegen. Auf alle Fälle aber würden unsere Vorräte an Sauerstoff, Nahrung, Wasser und Energie früher zur Neige gehen als die ihren. Sie waren jetzt bereits stark angegriffen. Der Kommandant des sinesischen Kreuzers, der wusste, dass sein Schiff auf intergalaktische Missionen ausgelegt war, musste sich nur in Geduld fassen.
    Es ging auch schon spürbar schneller. Kaum hatten die Instrumente unseres Shuttles Umschau gehalten und sich darüber orientiert, wo wir uns befanden, als auch schon der schwere Kreuzer in geringer Entfernung auftauchte. Wie ein Gebirge aus mattgrauem Stahl, wenn die Nebel sich lichten und seine Formen rasch und beeindruckend hervortreten, schoss es aus dem Hyperraum und ging sofort zum Angriff über. Der Kommandant hatte darauf verzichtet, die Schilde während der Warppassage hochzufahren, sodass er nun unmittelbar den Feuerbefehl erteilen konnte. Vier Zwillingstürme gaben ihre Salve auf uns ab. Jennifer schlug einen Haken und witschte zwischen den gewaltigen Werferstrahlen hindurch. Wie eine Fliege, die vor dem Rüssel eines aufgebrachten Elefanten herumschwirrt, trieb sie ihr Spiel mit den gegnerischen Kanonieren, die einen Schuss nach dem anderen auf uns abgaben. Jeder einzelne hätte genügt, eine Kleinstadt in Schutt und Asche zu verwandeln, und wir summten passgenau zwischen den meterdicken Garben kompakter Energie hindurch. In einem kleinbogigen Zickzack, wie ein Schiff, das hart am Wind kreuzt, arbeitete Jennifer sich mitten durch das Feuer auf den Bug des sinesischen Schiffes zu. Die Geschütze waren zu schwerfällig, sie konnten nicht rasch und präzise genug nachgeführt werden. Dennoch fragte ich mich, was sie damit bezwecken wollte. Eine winzige Unachtsamkeit, und wir würden in einer mächtigen Explosion zerrissen werden. In einem letzten Vorschnellen zwischen zwei sinesischen Abschüssen warfen wir uns dem Zerstörer entgegen, ich gab ein paar Salven aus meinem Spielzeuggewehr auf die Brücke ab, und Jennifer aktivierte den Warpkern. Die Steilwand aus felsgleichem Stahl, der wir bis auf wenige hundert Meter nahe gekommen waren und an deren Schutzschilden noch meine Werferstrahlen zerrieselten, verschwand zu Nichts.
    Langsam und widerstrebend, als habe der Generator dieses Spiel allmählich satt, setzte sich der Sternenraum um uns zusammen.
    »Es wäre gut«, keuchte Jennifer, die doch ein wenig außer Atem gekommen war, »wenn wir exakt in dem Moment und an der Stelle springen würden, auf die sie feuern. Dann würde unsere Warpsignatur von ihrem Werferfeld verwischt.«
    Sie kam nicht dazu, den Gedanken auszuführen, denn vor uns materialisierte sich der wuchtige Bug des Sineserschiffes. Wir starrten direkt in die Mündung der Geschütze. Jennifer schlug mit der flachen Hand auf die entsprechende Sektion des Bedienfeldes. Wir entkamen im letzten Sekundenbruchteil. Das Bild der aus den Batterien herausfahrenden Energiestrahlen brannte noch auf meiner Netzhaut, als wir uns in einem anderen Quadranten wiederfanden.
    »Dann müssen wir uns eben etwas anderes einfallen lassen«, knurrte Jennifer.
    Mit einer ruckartigen Kopfbewegung schüttelte sie die Schweißperlen ab, die von ihren Schläfen perlten. Sie wartete nicht ab, bis die Bordinstrumente die Positionsbestimmung abgeschlossen hatten, sondern aktivierte sofort wieder den Warp. Am Zielpunkt flogen wir bei konventionellem Antrieb eine Strecke von einigen tausend Kilometern, dann sprangen wir abermals, um zu wenden und, bei geringfügig modifizierter Reichweite, in der Gegenrichtung zu springen.
    »Das wird ihnen eine Weile zu rechnen geben«, stöhnte Jennifer.
    Sie starrte in den Raum hinaus, der sich in tintiger Schwärze vor uns dehnte. Einzelne Sterne tauchten daraus hervor wie fettige Augen auf einer Brühe. Ich warf einen skeptischen Blick auf die Anzeige unserer Energievorräte, die spürbar zur Neige gingen.
    »Aber auf die Dauer kommen wir so nicht weiter.«
    Sie hatte recht. Das aufwendige

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