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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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begleiten dich, während wir vom Boot aus das Gebiet sichern. Aber seid vorsichtig, ihr wisst nicht, was euch dort im Busch erwartet.«
    » Wenn meine Befürchtungen stimmen, dann treffen wir auf Leichen«, antwortete der Cabo und überprüfte das Magazin seiner Taurus- PT - 92 - Pistole.
    » Trotzdem, wenn wir hier mitten in eine Auseinandersetzung der Holzmafia geraten, dann müssen wir auf der Hut sein. Sobald wir wieder Kontakt zur Basis haben, werde ich um Unterstützung bitten, aber solange sind wir auf uns gestellt. Und die Banditen sind rücksichtslos. Denk nur an Atauba, da haben die Kerle nicht lange gefackelt. Und sie hatten sogar Handgranaten.«
    » Wir werden vorsichtig sein«, versprach der Cabo, bevor er zu den beiden Soldaten ins kleine Ruderboot stieg und ihnen Latexhandschuhe und je einen Mundschutz gab. » Niemand fasst etwas an, nicht einmal die Toten«, mahnte er. » Ist das klar?«
    Die Soldaten nickten und näherten sich dem Ufer. Schweigend passierten sie die aufgedunsenen Körper, die im Brackwasser schwammen.
    » Moment!«, sagte der Cabo, als ein männlicher Leichnam unmittelbar neben dem Boot in Bauchlage vorbeitrieb. Er musterte den aufgedunsenen Körper. Es stank entsetzlich und der Cabo würgte. Auf dem Rücken des Toten waren dem Augenschein nach keine Verletzungen festzustellen.
    » Gib mir das Ruder!«, befahl er einem der Soldaten.
    Der reichte ihm das Ruder, und der Cabo versuchte damit, den im Wasser treibenden Mann umzudrehen. Es war nicht leicht, der zweite Soldat unterstützte ihn. Nach mehren Versuchen gelang es endlich. Angewidert wandte er den Blick ab, denn der Tote hatte kein Gesicht mehr. Die Tiere im Wasser hatten sich wohl schon daran gütlich getan. Der aufgeschwemmte Bauch wies ebenfalls keine offensichtlichen Verletzungen auf. Der Cabo gab das Ruder zurück, und sie setzten ihren Weg ans Ufer fort.
    Vorsichtig legten sie an. Einer der Soldaten sprang an Land und machte die Leine an einem Baumstumpf fest. Der zweite Soldat reichte ihm seine Maschinenpistole und begab sich ebenfalls an Land. Der Cabo folgte. Er nahm seine Pistole aus dem Holster, und sie schlichen langsam in Richtung der einfachen Hütten, die vom Ufer aus zu sehen waren. Ein kleiner Trampelpfad führte mitten hinein in die kleine Ansiedlung, die auf einer Lichtung errichtet worden war. In der Mitte eines freien Platzes stand das einzige größere, zweistöckige Gebäude, gefertigt aus einfachen Holzbalken, die von dieser gerodeten Lichtung stammen mochten. Eine alte Kaffeekanne hing über der Tür. Dies musste wohl so etwas wie der Treffpunkt der Bewohner gewesen sein.
    Vorsichtig näherten sich die Soldaten der Siedlung, begleitet vom Schreien der Vögel aus dem Urwald. Kein Mensch war weit und breit zu sehen.
    » Vorsichtig!«, flüsterte der Cabo, als sie die erste Hütte erreichten. Eine Tür gab es nicht. Nur ein Vorhang verdeckte den Zugang, an dem sich die Soldaten links und rechts mit schussbereiten Waffen postierten. Auch der Cabo hielt seine Pistole fest umklammert. Auf sein Zeichen stürmten sie gemeinsam in die Hütte.
    Dade Police Department in Miami, Florida
    Gene hatte mit Ryan telefoniert, der auf dem Revier Nachtdienst hatte. Kurz entschlossen fuhr er von Brownsville hinauf an den Doral Boulevard. Als er sich an der Wache meldete, ließ ihn der Officer nach einem kurzen Telefonat mit Ryan ein. Als er den neondurchfluteten Flur zu Ryans Büro entlangging, stand plötzlich Detective Cavallino vor ihm. Eine junge Frau begleitete ihn. Der braungebrannte Italoamerikaner grinste Gene hämisch an. » Wenn das nicht unser alter Kollege ist, ach Ex-Kollege müsste ich ja sagen. Das ist ja eine tolle Überraschung. Was treibt dich nach der langen Zeit zu uns aufs Revier?«
    » Cavallino, ich dachte schon, dich hätten sie irgendwo zwischen hier und den Keys verscharrt und anschließend auf dein Grab gepinkelt.«
    » Immer charmant, der Gute, so wie früher«, sagte Cavallino zu seiner Begleiterin gewandt. » Das ist Gene Mcfaddin, ein ehemaliger Kollege aus dem Department. Er hat einen Verdächtigen krankenhausreif geprügelt, und die Flasche war sein bester Freund. Da hat man ihn rausgeworfen. Ich dachte, seine Leber hätte sich längst schon zersetzt.«
    Die Polizistin musterte Gene von oben bis unten. » Gefällt Ihnen das, was Sie sehen?«, fragte Gene herausfordernd.
    » Nicht übel«, erwiderte sie.
    » Cavallino, Vasquez, ich dachte, ihr seid längst schon auf der Straße«, dröhnte es

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