Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
Klingelknopf daneben, auf dem ATTS stand, Air Transport Touristic Service hieß die Firma. Es dauerte nur kurz, bis sich in der Sprechanlage die Stimme einer Frau meldete. Nachdem sich Gene vorgestellt hatte, wurde er eingelassen.
    Das Büro der Red Wing lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur ATTS . Eine Blondine in einem knappen Kostüm und mit so viel Rouge auf den Wangen, als hätte er sich ins Pearl verirrt, stand vor der Glastür und lächelte ihm freundlich zu. Sie war wohl schon Mitte vierzig und nicht mehr ganz taufrisch.
    » Mister Mcfaddin, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie mit tiefem Timbre.
    » Eigentlich wollte ich zur Red Wing«, antwortete Gene. » Da scheint niemand zu sein, vielleicht können Sie mir helfen.«
    » Dort ist schon lange niemand mehr gewesen. Da kann ich Ihnen leider nicht helfen.«
    Gene trat näher. » Wann haben Sie zuletzt jemanden hier gesehen?«
    Die Frau musterte Gene von oben bis unten. » Sind Sie ein Bulle?«
    » So etwas Ähnliches«, antwortete Gene und präsentierte ihr seine Lizenz als Privatdetektiv.
    » Ein Privatschnüffler«, sagte sie und drehte sich um. » Kommen Sie rein, ich habe noch eine halbe Stunde, bevor ich ein paar V. I. P.-Gäste aus China auf die Hotels verteilen muss.«
    Gene folgte ihr in den gediegenen Besucherraum und setze sich in einen der weichen Ledersessel.
    » Ein Bier?«, fragte sie.
    » Gerne.«
    » Mein Name ist Mona«, sagte die Blondine und holte ein eisgekühltes Bud aus dem silbernen Kühlschrank.
    » Danke.«
    » Ich wusste schon lange, dass dort drüben was nicht stimmt«, begann sie und setzte sich neben Gene. Sie schlug ihre beachtlichen Beine übereinander.
    » Was machen Sie eigentlich noch so spät hier?«, flirtete Gene. » Eigentlich gehört eine Schönheit wie Sie nicht in ein einsames Büro, sondern eher nach Miami Beach.«
    » Leider muss ich noch arbeiten, aber in zwei Stunden hätte ich Zeit. Wir organisieren Erlebnisrundreisen für Touristen. Nicht die mit den Rucksäcken, wir haben uns auf solche mit Rolex-Uhren und Armani-Anzügen spezialisiert. Leider hat sich unser Flieger verspätet. Deswegen mache ich hier Überstunden.«
    Gene trank einen Schluck Bier. » Später hätte ich ebenfalls noch Zeit.«
    » Die Nacht ist noch jung«, antwortete Mona. » Weswegen interessieren Sie sich für die von nebenan?«
    » Ich bin auf der Suche nach einem Collegeboy«, erklärte Gene. » Ist vor etwa drei Wochen seiner Verlobten ausgebüchst. War ein Freund von Jean Tarston, dem Bruder vom Inhaber der Red Wing.«
    » Kenne ich, den kleinen Perversling. Er war oft hier in der letzten Zeit, aber seit drei Wochen fehlt Tarston und eine seiner Maschinen. Es wird behauptet, er hat sich abgesetzt.«
    » Abgesetzt?«
    » Die haben wohl keine Kohle mehr. Seit einigen Monaten steht die zweite Maschine mit Triebwerkschaden im Hangar, und keiner kümmert sich darum.«
    » Womit hat die Firma Geld verdient?«
    » Rick Tarston war Army-Pilot und hat sich eine billige Militärmaschine umgebaut und sich auf Frachtflüge spezialisiert. Mit seiner alten Lockheed konnte er sogar auf der Wiese landen, deswegen hatte er zu Anfang auch gute Aufträge. Meistens flog er kleinere Provinzflughäfen an. Als er dann die zweite Maschine kaufte und in das Geschäft mit Inlandsflügen für Passagiere einsteigen wollte, ging es bergab. Die Konkurrenz ist da sehr groß, und wenn man nichts zu bieten hat, dann bleiben die Leute weg.«
    » Nichts zu bieten, das verstehe ich nicht.«
    Mona zwinkerte mit den Augen. » Wir haben Geschäftsleute hier, die sich gerne mal auf ein paar Abenteuer einlassen. Wir organisieren das für sie, denn Lust hat jeder, aber Zeit hat niemand.«
    » Sex?«
    » Las Vegas, zuerst in die großen Casinos und danach noch ein paar kleine Extras, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Gene kramte in seiner Hosentasche und zog ein kleines Passbild hervor.
    » Den schon einmal hier gesehen?«, fragte er und reichte ihr das Foto.
    Mona betrachtete es eingehend. » Süßer Junge«, sagte sie. » Ich glaube, der war vor drei Wochen mal hier. Ja, ich bin mir fast sicher. Kurz danach war da drüben geschlossen.«
    » Hat Tarston Mitarbeiter?«
    » Magret, sie hat das Büro und die Geschäftsführung gemacht. Hat aber vor zwei Monaten gekündigt. Er hat sie nicht mehr bezahlt.«
    » Und wo finde ich diese Magret?«
    Mona überlegte. » Gar nicht weit entfernt, sie heißt Magret Stone und wohnt in der Port Said Road.«
    » Und der Junge, war er oft

Weitere Kostenlose Bücher