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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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genügen wir beiden Seiten.«
    Richter Hayes schlug mit einem Hammer auf den Tisch. » Damit ist die Anhörung beendet«, sagte er.
    Gene biss sich auf die Lippen. Woher sollte er 50 000 Dollar nehmen? Er hatte gerade mal ein Fünftel auf seinen Konten.
    Richter Hayes erhob sich. Die Uniformierten traten neben Gene und legten ihm die Hand auf die Schulter. Er erhob sich und ließ sich die Handschellen anlegen.
    Ryan kam herbei. » Fünfzigtausend, hast du so viel?«
    » Woher denn?«, entgegnete Gene.
    » Ich werde das Geld für dich aufbringen«, sagte Ryan. » Bis zum Abend bist du frei.«
    » Es hätte schlimmer kommen können, angesichts der Beweise«, murmelte Keller und klopfte Gene auf die Schulter, bevor er sich seine Aktentasche schnappte und nach draußen strebte.
    Ryan beugte sich ein Stück vor und flüsterte Gene zu: » Mein Detective hat die Adresse deiner Auftraggeberin überprüft, aber im ganzen Viertel rund um das Krankenhaus gibt es niemand, der Sharon Cruiz heißt. Niemand kennt die Frau dort. Kannst du dir das erklären?«
    Gene blickte Ryan verblüfft an. » Das kann nicht sein«, stammelte er.
    » Wenn Cavallino dahinterkommt, dann wird es nicht mehr mit einer Kaution abgehen, das ist dir doch hoffentlich klar.«
    Gene nickte stumm und starrte auf den Boden. » Ich verstehe das nicht«, sagte er, bevor ihn die uniformierten Polizisten abführten.
    Manaus, Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas
    Pater Innocento hatte seine Verbindungen genutzt. Er hatte seine Ordensbrüder in Manaus besucht, und diese hatten ihm den Kontakt zum amerikanischen Konsulat in der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas vermittelt. Natürlich hatte er verschwiegen, dass sie bereits beim Amt für Zivilschutz vorstellig geworden waren. Zwischen den Vereinigten Staaten und der Regierung von Brasilien war vor Jahren ein Programm zur Unterstützung in medizinischen Belangen vereinbart worden. Marineärzte der Navy unterstützten brasilianische Ärzte bei ihrer Arbeit. Admiral Leschinsky war der verantwortliche Leiter des Projektes. Nachdem Pater Innocento sein Anliegen vorgetragen hatte, war er umgehend in das Büro des Admirals geführt worden. Als Doktor Perez den Level- 4 -Virus erwähnte, ging alles sehr schnell; umgehend wurde der Bezirksgouverneur höchstpersönlich über den Verdacht informiert.
    Keine dreißig Minuten später trat der für solche Fälle vorgesehene Katastrophenplan in Kraft. Das Gesundheitsministerium in Brasilia wurde informiert und die Abriegelung des Gebietes in die Wege geleitet. Direktor Dumas hatte geflucht, als ihn der Gouverneur aufforderte, seine Kräfte von den Reparaturarbeiten abzuziehen und den Bereich um den Rio Jatapu abzusperren. Aus allen umliegenden großen Städten, in denen es Militärstützpunkte gab, wurden Einheiten in Marsch und Schiffe in Bewegung gesetzt. Es herrschte Alarmzustand. Spezialisten aus Brasilia und Rio waren auf dem Weg; Tropenmediziner, Fachärzte und Mikrobiologen wurden angefordert. Admiral Leschinsky sagte seine Hilfe zu. Die U.S. Marine verfügte über ein mobiles Klasse- 4 -Labor, das per Schiff oder auch Transporthubschrauber verlagert werden konnte.
    Die WHO wurde direkt aus der Hauptstadt Brasilia über die Vorfälle am Rio Jatapu informiert. Das AMRO in Washington, zuständig für die beiden amerikanischen Kontinente, leitete umgehend die Notfallmaßnahmen ein und übernahm die Koordinierung.
    » Ich hoffe, dass es uns gelingt, die Krankheit frühzeitig einzudämmen«, sagte Admiral Leschinsky zu Pater Innocento, als er ihm die Hand schüttelte.
    » Ich danke Ihnen, Admiral.«
    » Es ist unsere Pflicht. Wir haben nur eine Chance, wenn wir in einer solchen Krise zusammenhalten.«
    Nachdem Pater Innocento gemeinsam mit Doktor Perez das Regierungsgebäude in Manaus verlassen hatte, setzten sie sich zuerst einmal in den Schatten eines hohen Baumes und starrten wortlos zu Boden.
    » Das war knapp«, sagte der Doktor nach einer Weile.
    » Wir haben es dennoch geschafft«, antwortete Pater Innocento.
    » Was ist mit Ihnen, bleiben Sie in der Stadt?«
    Pater Innocento schüttelte den Kopf. » Ich kann Lila doch nicht alleine lassen. Der Admiral hat mir angeboten, mich mit dem ersten Flug der Hubschrauber nach São Sebastião mitzunehmen. Ich fliege morgen früh um sechs.«
    » Und wo werden Sie und Ihr Begleiter schlafen?«
    » Bei meinen Brüdern in der Mission.«
    Doktor Perez stand auf. » Ich werde mich freiwillig melden, wenn das Labor in São Sebastião

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