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Mutter der Monster

Mutter der Monster

Titel: Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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Marmorboden. Ein sengender Schmerz durchzuckte sie und ließ sie die Augen schließen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, beugte sich eine Frau über sie.
    Auf ihrem Kopf saß der breitkrempigste Strohhut, den Heidi je gesehen hatte. Um den Hut war ein hauchfeiner rosa Schal gebunden, dessen Enden hinter den breiten Schultern der Frau verschwanden.
    Das Kleid, das sie trug, war ebenfalls rosa. Leuchtend rosa.
    Mit Blumen. Heidi konnte nicht sagen, um was für eine Sorte es sich handelte, aber sie waren sehr, sehr groß. In Brusthöhe prangte eine riesige Rheinkieselbrosche. So riesig, dass Heidi in dem Mittelstein ihr Spiegelbild sehen konnte.
    Dies musste Big Mama sein, die Frau, zu der die beiden Zwillingshohlköpfe Heidi bringen wollten. Und diese Jungs hatten den Nerv, sie als heruntergekommen zu bezeichnen.
    »Ich bin so froh, dass du zu uns kommen konntest, meine Liebe«, sagte Big Mama.
    Schön für dich, dachte Heidi. So hat wenigstens einer von uns was davon.

    17

    Big Mama hatte denselben Akzent wie Webster und Percy.
    Ganz so, als wäre sie eine Vom Winde verweht -Komparsin.
    Aber zumindest sah ihr Gesicht verhältnismäßig normal aus.
    Ihre Augen waren nicht gelb. Und ihre Zähne schienen alle in ihren Mund zu passen, wenn sie ihn schloss.
    »Ich hoffe, meine Jungs waren nicht zu grob zu dir«, sagte Big Mama. »Sie können manchmal ein wenig ungestüm sein.
    Nun ja, Jungs sind nun einmal Jungs, nicht wahr? Ich bin sicher, dass du das verstehst.«
    Heidi verstand nur, dass Big Mama eindeutig durch die Feminismusprüfung gerasselt war. Sie befeuchtete ihre rissigen Lippen, versuchte zu sprechen und stellte fest, dass sie dazu in der Lage war.
    »Sie haben mir den Arm gebrochen«, krächzte sie.
    »Haben wir nicht«, widersprach sofort eine Stimme hinter Heidis rechter Schulter. Heidi vermutete, dass es Percy war. Er war fast immer der Erste, der etwas sagte. Offenbar hielten sich die beiden Zwillingshohlköpfe im Hintergrund.
    »Sie ist gestürzt, Mama. Wir waren nicht einmal in der Nähe, als es passierte, nicht wahr, Webster?«, fuhr die Stimme fort.
    »Nein, das waren wir nicht«, bestätigte Webster die Aussage seines Bruders. »Wir haben sie auf faire, anständige Weise gefangen. Ich schwöre es, Mama.«
    »Also, Jungs«, schalt ihre Mutter sie. »Ihr wisst, dass es unhöflich ist, einem Gast zu widersprechen.«
    Heidi hörte hinter sich einen seltsamen Laut. Es klang ganz so, als würden Percy und Webster mit den Füßen scharren.
    »Na, na«, flötete Big Mama beruhigend. Sie richtete sich auf.
    Im Stehen sah sie wie ein großer rosa Turm aus. »Mama weiß, dass ihr gute Jungs seid. Es spielt keine Rolle, wie ihr sie gefangen habt. Wichtig ist nur, dass ihr meine Anweisung befolgt und etwas zu Essen nach Hause gebracht habt. Ihr wisst doch, dass ich mich ständig frage, was ihr wohl als Nächstes in den Mund steckt.«

    18

    Heidi spürte, wie ihr kalter Schweiß auf die Stirn trat. Essen?
    Das klang definitiv nicht gut. Überhaupt nicht. Es klang sogar ganz danach, als wollten sie sie... Heidi führte den Gedanken nicht zu Ende. Sie wollte absolut nicht daran denken, was es bedeuten konnte. Sie hatte Angst, dass sie sonst anfangen würde zu schreien, ohne damit aufhören zu können.
    »Hilf dem Mädchen hoch, Webster«, befahl Big Mama. »Ich will sie mir genauer ansehen. Oh nein, meine Liebe«, fügte sie hinzu, als Heidi verzweifelt zurückzuweichen versuchte. »Es ist alles in Ordnung. Er wird dir nicht wehtun. Nicht, solange ich es ihm nicht sage. In diesem Haus geschieht nichts ohne meine Erlaubnis.«
    »Wow, danke«, keuchte Heidi. »Plötzlich fühle ich mich viel besser.«
    Big Mama warf ihren Kopf zurück und gab ein Lachen von sich, das wie das Kratzen von Fingernägeln auf einer Schiefertafel klang.
    »Was für ein mutiges junges Ding«, bemerkte sie. »Du zeigst Rückgrat. Aber ein Rückgrat kann gebrochen werden, weißt du, meine Liebe. Das passiert jeden Tag. Um genau zu sein, ich bin dafür bekannt, selbst eine ganze Reihe gebrochen zu haben.«
    Ohne Vorwarnung verzerrte sich ihr Gesicht, verwandelte sich in eine noch grausigere Fratze als die ihrer Söhne. Ihre Stirn faltete sich zusammen, bis sie nur noch eine Reihe tiefer Furchen war. Ihre Augen wurden wolfsgelb.
    »Ich sagte, hilf ihr hoch, Webster. Du weißt, wie sehr ich es hasse, warten zu müssen. Es ist nicht nett, deine Mama zu enttäuschen.«
    Heidi spürte, wie sie am linken Arm gepackt und auf die Beine gezogen wurde.

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