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Mutter der Monster

Mutter der Monster

Titel: Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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verlassen würde. Aber bedeutete dies, dass sie hilflos war? Bedeutete dies, dass sie wohlerzogen in den Tod gehen musste?
    Sie war anderer Meinung. Vor allem, da ihr jetzt dämmerte, woran all diese Gemälde sie erinnerten.
    »Ich wette, dass diese Porträts wie die in dem Gespensterhaus in Disneyland sind, nicht wahr?«
    Big Mamas Gesicht wurde völlig ausdruckslos, aber sie war durch und durch eine Lady. Und eine Lady vergaß nie ihre Manieren.
    »Wie bitte?«
    Heidi grinste. Es fühlte sich gut an, mit einem Knall abzutreten, dachte sie. Auch wenn es nur ein leiser war.
    »Sie wissen schon – auf den ersten Blick sehen sie normal aus, aber dann dehnen und verzerren sie sich, bis man erkennt, dass sie von Grund auf abscheulich sind. Ich wette, diese Gemälde sind genauso. Oberflächlich gut aussehend, darunter aber krank.«

    22

    Heidi nickte Big Mamas geliebtem verschiedenen Gemahl zu. »Vor allem der da. Ihre heiß geliebten Jungs sind genauso.
    Schon im ersten Moment, als ich sie sah, wusste ich, dass sie Freaks sind.«
    Big Mama warf ihren Kopf zurück und heulte. Ihr Griff um Heidis Arm verstärkte sich, bis Heidi Sterne sah. Als ihre Sicht wieder klar wurde, wusste sie, dass sie ihrem Tod ins Gesicht blickte. Geradewegs in die Augen des Monsters.
    »Du garstiges, ungezogenes, unverschämtes Ding«, zischte Big Mama durch ihre langen, spitzen Zähne, während ihre Augen wild und gelb leuchteten. »Du bist die Einzige hier, die abscheulich ist. Du bist nur dazu geeignet, totes Fleisch zu werden.«
    Mit einem brutalen Ruck riss sie Heidis Kopf zur Seite und grub ihre Zähne in die Drosselvene.
    Heidi blieb nur noch Zeit für einen einzigen Gedanken. Das kann nicht wahr sein. Das kann nicht passieren. In Horrorfilmen, ja. Aber nicht im wirklichen Leben.
    Dann konnte sie nicht mehr denken. Sie verlor die Kontrolle über ihren Körper, der zuckte und sich verkrampfte. Big Mama brüllte wieder und hob ihr blutverschmiertes Gesicht. Dann riss sie Heidi herum und stieß sie in Richtung ihrer Söhne.
    »Nehmt sie«, hörte Heidi Big Mama keuchen.
    Und dann fielen Webster und Percy über sie her.
    Sie bohrten ihre Zähne in die Seiten ihres Halses. Heidi bewegte sich jetzt nicht mehr. Sie war nicht mehr dazu in der Lage. Sie konnte nur wie gelähmt dastehen, während ihr Mund sich hilflos öffnete und schloss, die Augen starr auf das Porträt des Vaters gerichtet, als Webster und Percy sie tranken.
    Nachdem sie mit ihr fertig waren, blieb sie noch für einen letzten Moment stehen. Nachdem sie ihre Köpfe gehoben und sie losgelassen hatten. Nachdem sie zurückgetreten waren, um sich wieder neben das Porträt ihres geliebten verstorbenen Vaters zu stellen.

    23

    Durch die Schleier vor ihren Augen sah Heidi, wie Big Mama zwischen ihre Söhne trat und ihre Arme um sie legte.
    Sie drückten ihre Köpfe an den üppigen, blümchengemusterten, rosa Busen ihrer Mutter. Heidis Lebensblut verschmierte ihre Münder. Heidi hätte schwören können, dass das Porträt über ihren Köpfen auf sie herablächelte.
    »Meine guten Jungs«, hörte Heidi Big Mama flöten. Heidis Beine gaben nach, konnten ihr Gewicht nicht länger tragen.
    »Ihr wart so ordentlich. Habt nicht einen Tropfen verschüttet.
    Eure Mutter ist mächtig stolz auf euch.«
    Heidi spürte, wie sie fiel. Sie sah den Marmorboden auf sich zukommen. Ihr Kopf schlug auf, aber zu diesem Zeitpunkt spielte es schon keine Rolle mehr. Denn zu diesem Zeitpunkt war bereits alles vorbei.
    Als ihr Kopf auf dem kalten, weißen Stein aufschlug, spürte Heidi Lindstrom nichts mehr. Sah nichts. Hörte nichts.
    War nichts.
    Und so hörte sie auch nicht den einzigen Gedenkspruch, den sie je erhalten würde.
    »Schafft diesen abscheulichen Haufen Müll hier raus«, befahl Big Mama.

    24

    2
    Die Tiere waren hungrig, und Buffy Summers hatte einen großen Fehler gemacht. Sie war genau zur Fütterungszeit gekommen.
    In ihrem Job als die Auserwählte, als die Jägerin, hatte Buffy in ihrem jungen Leben schon eine Menge entsetzlicher Dinge gesehen. Aber das hier war so schlimm, dass sich sogar der eiserne Magen der Jägerin umdrehte.
    Zungen zuckten heraus. Mäuler öffneten sich. Speichel tropfte. Zähne teilten sich und schnappten zu. Hart. Zähe rote Flüssigkeit spritzte hervor. Und es gab absolut nichts, was Buffy dagegen tun konnte. Sie war vollkommen hilflos.
    Machtlos angesichts des abscheulichsten Bildes, das sie je gesehen hatte.
    Wenigstens tagsüber.
    Es war Mittagszeit im

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