My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei
das.«
»Sicher?«
»Absolut.«
Da breitete Emir die Arme aus und drückte mich an sich. Sein Herz klopfte ziemlich schnell, ich spürte das, weil er nur ein rotes T-Shirt und ich nur eine dünne Bluse unterm Dirndlrock anhatte. »Hast du Angst?«
»Nicht wenn du an mich glaubst, Zippi.« Aus Emirs Augen sprühten grüne Funken, meine Beine wurden wachsweich und mein Herz klopfte plötzlich so schnell wie seines. »Und Nele glaubt bestimmt auch an dich«, fügte ich leise hinzu.
»Nele â¦Â« Emir lieà die Arme sinken. »Natürlich. Ihr werde ich es auch sagen.«
Plötzlich nahm er mich noch einmal in die Arme. Ich hatte nichts dagegen, er fühlte sich so vertraut an, wie der alte Emir eben, den ich schon so lange kannte. Nur deshalb kuschelte ich mich an ihn. Aber natürlich verstand Ignaz das total falsch. »He, Zippi, wo bleibst du denn? Die Wanderer wollen bedient werden!«, hörte ich ihn rufen. Schâ¦! Ignaz war auf der Suche nach mir um die Hausecke gebogen. »Wasân hier los? Zippi, was tust du da?«
Peinlich, peinlich - oberpeinlich sogar, weil Nele, die Krücke in der einen Hand, neben ihm stand. Selbst aus dieser Entfernung sah ich, wie sich ihre Augen mit Wasser füllten, wie ihr Kinn zitterte und ihre laschen Schnittlauchhaare noch lascher wurden. Wohingegen mir meine mal wieder waagrecht und senkrecht vom Kopf abstanden, wie ich mit einem einzigen raschen Handgriff feststellte.
»Das wirst du mir erklären müssen«, zischte Ignaz.
»Kein Problem!« Ich ging an ihm vorbei, griff nach dem Stapel schmutziger Teller, stolzierte über die Terrasse und verschwand in der Küche. Du lieber Himmel! Ein Mädchen wird doch noch mal kurz hinters Haus gehen dürfen!
Freundschafts- und Liebesküsse
A ls spät am Nachmittag nur noch wenige Gäste auf der Terrasse saÃen und die Sonne sich den Spitzen der Berge schon ziemlich näherte, hielt Nele mich am Arm fest. »Setzt du dich mal kurz zu mir?«
Widerwillig tat ich ihr den Gefallen. »Was ist?«
In ihren blauen Augen schimmerten Tränen. »Warum hast du Emir geküsst?«
»Hab ich das?«, murmelte ich.
»Ich habâs doch gesehen.«
»Na und?«
»Das geht nicht. Weil ⦠weil er mein Freund ist. Jetzt wo wir beide intim sind â¦Â«
»Waaas?« Ich traute meinen Ohren nicht. »Ihr seid waaas?«
»Intim«, wiederholte Nele leise.
»Du lieber Himmel! Das hätte ich Emir nicht zugetraut. Und dir auch nicht. Ehrlich nicht.«
»Wir sindâs aber«, flüsterte Nele verschämt.
Ich zwinkerte kurz, schluckte mehrmals und starrte die Berge an. Schön sahen sie aus, so schön wie immer, wohingegen sich in meinem Inneren eine grässliche Finsternis ausbreitete. Nele und Emir waren intim ⦠na, so was. An nichts anderes konnte ich denken. Das Wörtchen »intim« hatte mein Gehirn schockgefrostet.
Die letzten Wanderer brachen auf, griffen nach Hut und Stock, und wie der eine an mir vorbeiging, stolperte er über eine Bank, die ein bisschen weiter vorn stand. »Hoppla!«, rief er und lachte fröhlich. Das Lachen riss mich aus meiner Betäubung, mein Hirn taute auf und kam in die Gänge, meine Augen lösten sich von den Bergen und hefteten sich auf Nele.
»Sag mal, Nele, hast du keine Angst?«
»Wovor denn?«
»Na, dass du schwanger werden könntest.«
»Schwanger?«, wiederholte sie verständnislos.
Das Mädchen machte mich wahnsinnig. »Na, wenn Emir und du ⦠also wenn ihr intim seid, könntest du ja schwanger werden.«
»Zippi!«, rief Nele entsetzt. »Bist du etwa nicht aufgeklärt?«
»Ich?«, versetzte ich eisig. »Das ist ja wohl offensichtlich, wer hier nicht aufgeklärt ist. Mir scheint, du hast die falschen Zeitschriften gelesen. WeiÃt du denn nicht, wie viele junge Mädchen schwanger werden, weil sie nicht richtig verhüten? Einmal nicht aufgepasst und schon bekommst du ein Baby. Und das mit dreizehn!«
Verdutzt klimperte Nele mit ihren ungetuschten blonden Wimpern. »Zippi, vom Küssen wird man nicht schwanger.«
»Vom Küssen nicht«, gab ich ihr recht. »Aber ich denke, ihr schlaft miteinander?«
Nele schnappte nach Luft und wurde knallrot. »Sag mal, wie bescheuert bist du denn, Zippi? Wie kannst du so was von mir denken! Also wirklich!«
Wir starrten
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