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My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story - Streng geheim - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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uns sekundenlang an. »Mensch, Nele, du musst aufpassen, was du sagst«, brachte ich mühsam heraus. »Unter intim verstehe ich mehr als nur einen Kuss.«
    Â»Für mich sind Küsse sehr intim«, entgegnete Nele ernst. »Deinen Ignaz zum Beispiel würde ich nie küssen. Ignaz ist
nämlich dein Freund, nicht meiner«, setzte sie hinzu. »Deshalb will ich auch nicht, dass du meinen Freund küsst.«
    Ganz abgesehen von der Tatsache, dass Ignaz auf einen laschen Nele-Kuss wohl keinen Wert legte, wollte ich natürlich auch nicht, dass sie ihn küsst. »Das gerade eben war ein Freundschafts- und kein Liebeskuss«, erklärte ich deshalb. »Wir haben viel zusammen erlebt, da ist’s doch wohl erlaubt, dass wir uns …«
    Â»Niemals!«, fiel mir Nele ins Wort. »Wenn ihr euch noch ein einziges Mal küsst, will ich von Emir nichts mehr wissen.«
    Ich beobachtete, wie ein Spatz blitzschnell vom Tisch auf den Boden flog und total frech einem anderen ein heruntergefallenes Brotbröselchen klaute. Der guckte zuerst verdutzt aus den Federn, dann jagte er dem Räuber wütend hinterher.
    Nele kreuzte die Arme vor der Brust und sah auf einmal überhaupt nicht mehr süß, zart und leidend aus. Na gut, dachte ich, jetzt weiß ich, woran ich bin: Wenn ich Emir wieder zum Freund haben möchte, muss ich ihn nur vor Neles Augen küssen - so einfach ist das. Einfach ja, aber auch entsetzlich böse. Wer will schon ein böses Luder sein? Ich nicht.
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    Als ich später die Tische abwischte und gerade rückte, die Aschenbecher leerte, die Eispapierchen und die leeren Zigarettenschachteln aufhob und generell Ordnung auf der Terrasse machte, beschäftigte mich eine einzige Frage: Weshalb hatte Emir mir und nicht Nele von dem todsicheren Tipp berichtet? Weil ich ihn in der Starzlach-Klamm erlebt hatte und wusste, dass er nicht mal von unserem Balkon zu Hause auf die Straße runterspucken konnte? Weil er sich vor Nele keine Blöße geben wollte? Oder etwa, weil ihm der anbetende Blick aus großen blauen Augen und ein gehauchtes: »Du bist ein Held!« zu wenig waren und er eine informative Antwort brauchte?
    Ich bückte mich nach einem liegen gelassenen, rot karierten
Halstuch mit blauen Enzianblüten, als ich zum dritten Mal an diesem Nachmittag am Arm festgehalten wurde. Diesmal war es Ignaz.
    Â»Zippi, kommst du mit zum Hochsitz?«
    Â»Mann, ich hab Hunger.«
    Â»Weiß ich, deshalb hab ich vorgesorgt«, entgegnete Ignaz cool und deutete auf eine Plastiktüte, aus der zwei Flaschenhälse ragten. »Almdudler und belegte Brote.«
    Â»O. K., ich komme.« Ignaz’ Gesicht versprach nichts Gutes, offensichtlich war bei ihm die Botschaft »Es war ein Freundschaftskuss« noch nicht angekommen. Niedergeschlagen trug ich den Eimer samt Wischlappen und den Behälter mit dem Abfall in die Küche.
    Â»Zippi, da hast du dich ja sauber in die Nesseln gesetzt«, sagte Gundi vorwurfsvoll. »Hättest den Emir nicht küssen dürfen. Jetzt ist er verschwunden, Ignaz ist sauer und Nele heult. Was machst du nur für Sachen!«
    Yasmina lachte. »Hättest dich eben nicht erwischen lassen dürfen, Zippi! Wenn ihr euch schon küssen müsst, dann sucht euch ein verschwiegenes Plätzchen.«
    Â»Wir haben uns nicht geküsst«, verteidigte ich mich. »Jedenfalls nicht so, wie sich zwei Lover küssen. Es handelte sich um einen reinen Freundschaftskuss. Und überhaupt! Was geht euch ein Freundschaftskuss an?«
    Â»Oho!«, rief Gundi. »Einen Zehnminutenkuss nennst du Freundschaftskuss?«
    Wie bitte? Zehn Minuten soll unser Kuss gedauert haben? Ist da jemand mit der Stoppuhr neben uns gestanden?
    Rosi, unsere Chefin, kam nun auch in die Küche. Sie hatte sich umgezogen und trug zu hautengen Jeans mit Highheels das süßeste durchsichtige Hemdchen, das ich je gesehen hatte. Dunkles Türkis, mit weißer Spitze am tiefen Ausschnitt und an
den Ärmeln - hinreißend sah das zu dem Jeansblau aus. »Wo hast du das gekauft?«, erkundigte ich mich sofort.
    Â»In München. Jetzt fahre ich ins Dorf, ich hab’ne Verabredung«, antwortete sie. »Du, Zippi, schau zu, dass du dein Liebesleben auf die Reihe bekommst. Ich will nicht, dass hier dicke Luft herrscht.«
    Jetzt hatte ich aber genug! War ich vielleicht zu Hause? Da rechnete ich mit den Erziehungsversuchen meines

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