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My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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von Haut und Knochen umhüllt hatte, und meinte, die Ausrüstung müsse verbessert werden. »Klar, die Sachen engen dich in deiner Bewegungsfreiheit ein«, bestätigte Ignaz. »Du musst dir was einfallen lassen.«
    Emir rührte den Milchkaffee um. »Ich weiß auch schon, was das sein könnte.«
    »Na fein«, lobte Franzl. »Geht’s morgen weiter?«
    »Hundertpro!« Emir stand auf. »Ich bin dann mal weg, Leute. Bis später!«
    Gundi, die für die Küche verantwortlich ist, scheuchte uns von den Stühlen. Auf der noch gästeleeren Terrasse stellte sie mir einen Megatopf mit gekochten Kartoffeln vor die Nase und drückte mir ein Messerchen in die Hand. »Kannst die bitte für den Kartoffelsalat schälen? Und du, Nele? Möchtest Zippi nicht ein bisschen helfen? Hier hab ich ein zweites Messer - extra für dich.«
    »Und was macht Marta?«, erkundigte sich Nele prompt.
    »Hast Angst, sie würde faulenzen, während du deine Fingerchen bewegst?« Gundi lachte. »Keine Sorge. Marta ist heute für den Obatzda zuständig.«
    Der »Obatzda« besteht aus Camembert, den man mit der Gabel zerdrückt und mit Frischkäse, Butter, gehackten Zwiebeln und allerlei anderen Zutaten vermengt - er ist eine weitere Allgäuer Spezialität. (Meine Lieblingsrezepte, dazu gehört natürlich auch der Obatzda, könnt ihr übrigens hinten im Buch nachlesen.) Ein echter Obatzda ist köstlich! Zusammen mit Schwarzbrot oder Brezeln würde ich dafür meilenweit gehen,
Leute, glaubt mir, denn er ist, wenn man nicht zu viele Zwiebeln nimmt, sogar partytauglich.
    Nele rümpfte die zarte Nase, die keine einzige Sommersprosse verunstaltet - ganz im Gegensatz zu meiner gesprenkelten, wo sich die Sommersprossen leider so freudig vermehren wie in Zenzas Stadel die Mäuse, griff vorsichtig nach dem Messerchen und zog einer Kartoffel die Haut ab. »Die ist heiß.«
    »Lauwarm ist sie«, stellte ich richtig. »Wenn sie kalt ist, lässt sich die Pelle nicht gut runterbringen.«
    Wir arbeiteten schweigend. Gut, ich bin kein Meister in feiner Küchenhandarbeit, ich mag’s eher deftig, ich renne lieber von drinnen nach draußen und halte kleine Jungs davon ab, Kaugummiklumpen untern Tisch zu kleben. Zum Beispiel finde ich Kartoffelschälen einfach langweilig. Als Nele die dritte Kartoffel in den Schmutz gefallen und deshalb nicht zu gebrauchen war, kam mir eine Idee. Ich nahm ihr das Messerchen aus der Hand. »Lass mal, ich mach das. Unterhalt mich lieber, das erfordert keine Übung.«
    »Ich bin so ungeschickt«, klagte Nele.
    »Das stimmt. Du bist ungeschickt und ich langweile mich. Also wirst du mich jetzt unterhalten. Ist doch’ne faire Arbeitsteilung.«
    »Was soll ich dir erzählen?«
    »Nele, du nervst. Fang einfach an, ja?«
    Wenn ich geahnt hätte, wie sehr mich Nele nerven würde, wären mir hundert schmutzige Kartoffeln schnurzwurst gewesen. Zweihundert. Zweihundertneunundneunzig, wenn wir so viele zu schälen gehabt hätten.
    Fragte das Mädchen doch, während sie unschuldig mit ihren schweinchenhellen Wimpern klimperte: »Zippi, warum ist deine Mutter nicht mehr bei dir und deinem Vater?«
    »Wie bitte????«

    »Warum ist sie abgehauen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Sag schon. Warum hat sie die Fliege gemacht?«
    Ich schwieg.
    »Warum?«
    »Du sollst mir was erzählen! Du sollst mir keine Fragen stellen.« Ich griff nach ihrem Messerchen und hielt es ihr drohend vor die Nase. »Sonst: Kartoffelschälen.«
    Nele nickte brav und überlegte laut: »Warum haut eine Mutter einfach ab? Also, ich stelle mir das so vor. Entweder hat sie ihren Mann und ihr Kind satt und hat einen tollen Freund, mit dem sie ein neues Leben beginnen will. Oder der Mann hat eine Freundin, was sie nervt. Das nervt sie mehr als die Tatsache, dass sie ihr Kind sitzen lässt.«
    Sch…! Klar, die Gründe, die Nele gerade aufgezählt hatte, waren mir auch schon ab und an durch den Kopf gegangen. Aber zwischen vagen und ausgesprochenen Gedanken ist ein brutaler Unterschied. Er ist so brutal, dass mir ganz kalt wurde, obwohl die Morgensonne auf die Terrasse brannte.
    Ich schwieg verbissen; eigentlich war’s ja so, dass mich die Kälte in meinem Inneren am Sprechen hinderte.
    »Aber egal wie’s gelaufen ist«, fuhr Nele seufzend fort, »du hast wenigstens noch deine Mutter, auch wenn sie dich sitzen gelassen hat.«
    »Von wem weißt du das überhaupt?«
    »Von meinem Vater.«
    »So? Und wie kommt’s, dass er meint, Bescheid zu wissen?«
    »Hubertus hat’s ihm gesagt.«
    Mit

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