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My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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mich schleunigst auf den Weg.
     
    Die auf der Jägeralpe hielten mich natürlich für komplett verrückt. »Bei Sonnenaufgang durch die Klamm zu gehen! Ihr habt sie nicht mehr alle, Zippi!«
    »Rosi, du weißt nicht, wie ein Dichter funktioniert. Ein Dichter muss seine Eindrücke, ohne von Menschenmassen eingekeilt zu sein, sammeln dürfen. Dazu habe ich Cas verholfen und zum Dank bekomme ich das Gedicht. Ist doch fair, oder?«
    »Kannst mal kurz die Kartoffeln schälen?« Gundi setzte mir den Topf vor die Nase und knallte das Messerchen daneben. »Ich dachte, du machst dir nichts aus seinen Gedichten, Zippi.«
    »Manchmal muss man einen Umweg gehen, um das Ziel zu erreichen.«
    »Was meinst denn damit?«
    Ich lächelte so richtig geheimnisvoll. »Cas braucht jemanden, der seine Gedichte würdigt. Ich sammle sie zwar, aber ich würdige sie nicht so, wie sie es verdienen.«
    »Also?«
    »Das wollte ich ihm vermitteln, ohne ihn zu verletzen. Das ist, Gundi, keine leichte Aufgabe. Ich habe sie gemeistert«, erklärte ich stolz und zog einer Kartoffel die Haut ab.
    »Aha. Ich kann mir denken, wer nur darauf wartet, den Dichter würdigen zu dürfen.« Gundi lachte fies. »Sie war hier, hat mit uns gefrühstückt und sitzt jetzt am Weg, um den Dichter
nicht zu verpassen. Oder Emir.« Gundi schälte und schnitzelte rotbackige Äpfel. »Weiß er schon von seinem Glück?«
    »Dass Cas sich in Nele verliebt hat?« Ich stibitzte einen Apfelschnitz. »Das weiß ja noch nicht mal Nele.«
    Gundi streute Zucker und Zimt über die Apfelstücke. »Dann stehen uns aufregende Zeiten bevor.«
    Gundis Vorhersage traf voll ins Schwarze. Allerdings hatte sie nicht mit einer solch rasanten Geschwindigkeit gerechnet.
    Ich natürlich auch nicht.
    Es war wie bei Ignaz’ Moped: Wenn er den Motor anlässt, tuckert er erst mal ein bisschen, die Räder drehen sich so langsam, als würden sie nur ungern ihren Dienst tun, aber wenn sie in Fahrt gekommen sind, und wenn es sogar noch den Berg runtergeht, verwandelt sich das alte Moped in einen echten Flitzer. Hat Ignaz sein Ziel erreicht, muss er mit aller Macht die Bremse betätigen und das Moped auf einem ebenen Stück ausrollen lassen, bevor es tatsächlich zum Stehen kommt.
    Nele hatte einen Liegestuhl zwischen zwei Büsche gestellt - aber natürlich so, dass sie den Weg vom Tal herauf voll im Blick hatte - und las eines ihrer Mädchenbücher. Ich checkte kurz den Titel. Das kannte ich noch nicht. »Leihst du mir das, wenn du es ausgelesen hast?«, erkundigte ich mich und setzte mich ins Gras.
    »Selbstverständlich. Allerdings wirst du noch einige Zeit warten müssen. Ich lese sehr langsam.«
    »Das ist aber schade.«
    »Ja, nicht wahr? Vor allem weil die Geschichte wirklich spannend ist.«
    »Das habe ich nicht gemeint, denn falls du es in einer Woche noch nicht ausgelesen hast, besorge ich es mir sofort, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich finde es nur schade, dass ausgerechnet
du langsam liest. Tja, wenn es Rosi wäre oder Gundi. Oder Yasmina. Oder sogar meine beste Freundin Marta, würde ich das nicht schade finden. Da es sich aber um dich handelt, bin ich mir nicht sicher, ob …« Ich beendete den Satz nicht, denn erstens hatte Neles Interesse wie beabsichtigt den Höchststand erreicht und zweitens - ich hätte es nicht besser planen können! - hatte ich hinter uns Schritte gehört.
    »Was meinst du?«
    Ich gab ihr keine Antwort, sondern drehte mich langsam um. »Cas, Nele wartet auf dich. Aber leider, leider liest sie sehr langsam.«
    Prompt drückte mir Nele das Buch in die Hand. »Hier, Zippi! Kannst es haben!«
    »Danke.« Ich stand auf und sofort setzte sich Cas ins Gras. »Nele.«
    »Cas, wo warst du denn?«
    So! Ich hatte mein Bestes gegeben. Wenn die beiden nichts draus machten, waren sie selbst schuld. Aber die würden was aus der Situation machen, jetzt wo ich den Dichter-Musen-Weg so fein vorbereitet hatte. Das Buch unterm Arm, strebte ich einem ruhigen Plätzchen zu. Ich kam nicht weit, denn Marta passte mich ab. »Zippi, ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander!«
    »Haben wir auch nicht.« Ich klärte sie über die Morgenwanderung auf und schilderte ihr gerade meine Hoffnungen auf eine Beziehung zwischen Cas und Nele, als wir Hubertus’ Jeep hörten. Um diese Zeit war das ungewöhnlich; Hubertus kam entweder abends zum Essen oder wenn etwas, wie zum Beispiel der Hagelsturm, über uns hereingebrochen war und er nach dem Rechten schauen musste.
    »So früh?« Marta

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